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Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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andere Stützpunkte an seine Stelle getreten, die weniger verwundbar waren. Kurz: er war – legte man an den Kosmos menschliche Maßstäbe an – so ziemlich der überflüssigste Himmelskörper, den man sich vorstellen konnte, dazu noch mit dem Odium der Mondpest behaftet, jener unerklärlichen Krankheit, an der die Kolonisation letztlich gescheitert war, seitdem unter Quarantäne gestellt und nur in Ausnahmefällen wieder betreten.
    Soweit er der Erde zugewandt war, lag er noch im Meßbereich der erdfesten Raumkontrollen. Seine der Erde abgewandte Seite jedoch und der dazu gehörende Raumsektor blieben zwangsläufig unkontrolliert. Das war es, was wir als Funk- und Radarlee bezeichneten.
    Als die Erdsichel nicht mehr zu sehen war, löste ich die Automatik und drosselte das Triebwerk auf ein Minimum. Unweit von mir begab sich auch der Schwere Kreuzer Apollo auf Warteposition. Nun, da es vorübergehend nicht erforderlich war, die Funkstille zu wahren, erreichte mich seine Stimme: Eine routinemäßige Durchsage des Inhalts, daß an Bord alles in Ordnung war. Ich bestätigte.
    Kurz nach 21.00 Uhr Metropolis-Zeit meldete mir Stroganow als Radarbeobachter die Annäherung eines einzelnen Schiffes. Ich verständigte die Apollo. Dort wußte man jedoch bereits Bescheid.
    Das Schiff näherte sich bis auf 110 Kilometer, dann drehte es bei und meldete sich über Funk. Ich erkannte Commander Brandis‘ Stimme.
    »Alles in Ordnung, Captain?«
    »Alles in Ordnung, Sir.«
    Eine Weile herrschte Stille zwischen den Schiffen. Commander Brandis hatte sich vergewissert, daß es sich um Delta VII handelte und daß ich am Steuer saß. Offenbar beriet er sich nun mit dem VOR-Piloten. Danach meldete er sich erneut. »Bleiben Sie, wo Sie sind. Wir gehen längsseits.«
    »Aye, aye, Sir. Ich drehe bei.«
    Wenig später kam der Drache in Sicht. Trapezförmig gebaut und platt wie eine Flunder, trug er seinen Namen nicht zu Unrecht. Mit diesem Typ verfügten die VOR seit zwei Jahren über einige Geschwader schneller und ungemein kampfstarker Zerstörer. Über die Geschwindigkeit gab es auf unserer Seite lediglich Vermutungen. Seine Besatzung bestand in der Regel nur aus dem Piloten und dem Navigator. In irgendeiner Fachzeitschrift hatte ich gelesen, daß seine Entwicklung den Staatshaushalt der VOR an den Rand des Bankrotts gebracht hatte, andere wichtige Projekte waren zurückgestellt worden. Die gekrümmten Mongolenschwerter glühten rot im Licht.
    »Achten Sie auf Ihre Steuerbordseite, Captain.«
    »Roger, Sir. Ich erwarte Sie an Steuerbord.«
    Der Drache tauchte unter Delta VII hindurch, zog steil in die Höhe, beschrieb einen Looping und schob sich dann von achtern Zoll um Zoll an Steuerbord heran. Es war ein atemberaubend exakt geflogenes Manöver. Meine Hochachtung vor den VOR-Piloten wuchs. Die Schlitzaugen beherrschten ihr Handwerk.
    »Es ist so weit, Captain. Ich steige über.«
    »Roger, Sir. Willkommen an Bord.«
    Ibaka fuhr die Schleuse auf. Augenblicke später betrat Commander Brandis das Cockpit und entledigte sich der fremdartigen Kombination. »Lieutenant Ibaka!«
    »Sir!«
    »Befördern Sie das außenbords! Der Drache fischt es auf.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Der Commander setzte sich auf seinen Platz. Das Kommando über Delta VII lag wieder in seiner Hand.

Kapitel 20
    Der folgende Teil des Buches beschäftigt sich mit dem Angriff auf die Totalchemie in Metropolis. In chronologischer Unterteilung bietet er dem Leser einen Überblick über die Geschehnisse und Ereignisse, die in ihrer Gesamtheit das Unternehmen Delphin ausmachten.
    Da ich aus eigener Erfahrung nur über eine einzige Phase dieser komplizierten Aktion berichten kann, stütze ich meine Darstellung unter anderem auf mir vorliegende Protokolle, Niederschriften und Magnetbandaufzeichnungen der Mitwirkenden.
    Die Bedeutung des Unternehmens Delphin wurde verhältnismäßig spät erkannt. Die moderne Geschichtsschreibung freilich sieht darin die erste nennenswerte Aktion organisierten Widerstandes gegenüber dem Regime der Reinigenden Flamme unter General Smith.
    Der Historiker Prof. Dr. Jaroslav Kohut schreibt: »In einer Epoche scheinbarer Konsolidierung der Macht bedeutete der Angriff auf die Totalchemie für den General eine nicht zu gering einzuschätzende Schlappe. Der Erfolg des Unternehmens zwang ihn, seinen gegen die Vereinigten Orientalischen Republiken geplanten Blitzkrieg auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben ... Als Folge dieser Unterminierung gewann der

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