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Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Verrat auf der Venus (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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an alle die, die noch damit bezahlen würden; und mein plötzlicher Entschluß fiel mir leicht.
    Mochte der Brigadegeneral auch nicht mehr dazu gekommen sein, mir seine Informationen mitzuteilen, weil ihn sein körperlicher Zustand daran hinderte: in seinem Gehirn waren sie auch weiterhin konserviert.
    »Doktor«, sagte ich, »bereiten Sie alles für eine sofortige Operation vor. Stellen Sie keine Fragen, und tun Sie lediglich das, was ich Ihnen anordne. Ich benötige das Gehirn dieses Mannes. Trennen Sie es heraus und konservieren Sie es!«
    Hinter mir hörte ich eine Bewegung. Ich drehte mich um.
    Iris war eingetreten. »Sie sind ein harter Mann, Commander.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Gott weiß, daß mir der Tod dieses Mannes nahegeht. Aber er ist über alles Mitleid hinaus. Von dem aber, was er mir mitteilen wollte und nicht mehr konnte, kann das Heil der Menschheit abhängen.«

Kapitel 17
    Um 21.47 Uhr schaltete ich routinemäßig das Landeradar ein. Noch war es zu früh, um darauf Einzelheiten zu erkennen. Im Anschluß daran meldete ich mich über Funk bei VEGA-Venus und gab unsere voraussichtliche Ankunftszeit bekannt. Eine fremde Stimme bestätigte.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es seit dem Start von INTERPLANAR XII keine außergewöhnlichen Vorkommnisse gegeben. Der Funkverkehr auf den verschiedenen Frequenzen gab keine Auskunft über die militärische und politische Situation; allenfalls ließ sich daraus entnehmen, daß die Zahl der Patrouillenflüge gegenüber den VOR zugenommen hatte. Eine verdächtige Massierung von Code-Gesprächen im Raum der Venus war jedoch nicht festzustellen gewesen, so daß ich Lieutenant Stroganows Bemerkung widerspruchslos hinnahm.
    »Entweder, Sir, ist die Invasion nichts als ein Gerücht, oder aber unser Freund, der General, hat ganze Arbeit geleistet.«
    Es war diese fremde Stimme, die mich beunruhigte. Es brauchte nichts zu bedeuten haben. Ein neuer Mann am Kontrollpult war schließlich eine alltägliche Sache. Dennoch wollte ich mich damit nicht zufriedengeben. Ich drückte erneut die Sprechtaste.
    »Hier ist noch einmal Delta VII.«
    »Ich höre, Delta VII. Kann ich noch etwas für Sie tun?«
    »Ich bitte darum, VEGA-Venus. Ich weiß, daß Sie Ihre Sache tadellos machen würden. Trotzdem zöge ich es vor, von Professor Westhoff persönlich eingewiesen zu werden.«
    »Das ist ein ziemlich ungewöhnliches Ansinnen, Delta VII.«
    »Ich weiß, aber ich muß darauf bestehen.«
    »Professor Westhoff befindet sich in einer Konferenz. Es dürfte schwierig sein, ihn jetzt hierherzuholen.«
    »Wir wollen nicht feilschen, VEGA-Venus. Entweder hat sich Professor Westhoff bis 22.00 Uhr Metropolis-Zeit mit mir in Verbindung gesetzt, oder Delta VII bricht den Anflug auf die Venus ab.«
    »Ihre Unverschämtheit wird Sie die Stellung kosten, Commander!«
    »Das werde ich mir gern von Professor Westhoff bestätigen lassen, VEGA-Venus.«
    »Ich werde sehen, was sich tun läßt, Delta VII.«
    Ich ließ die Sprechtaste los und warf einen Blick auf die graphische Aufzeichnung des Bordcomputers. Delta VII befand sich knapp außerhalb des Schwerefeldes der Venus.
    »Commander an Pilot: Anflug verlangsamen!«
    »Anflug verlangsamen. Aye, Aye, Sir.«
    Das Verhältnis zwischen Captain Monnier und mir war undurchsichtig. Obwohl er sich nicht bei mir entschuldigt hatte, schob ich es Tag für Tag vor mich hin, einen Vermerk über unsere Auseinandersetzung in das Bordbuch zu machen. Irgendwie hatte mein Zögern etwas mit unserer alten Freundschaft zu tun. Unser Verkehrston war, wie er – sah man von dem Zwischenfall auf INTERPLANAR XII ab – die ganze Zeit über gewesen war: sachlich, korrekt und kühl.
    Inwieweit mein Navigator und mein Bordingenieur in diesen Zwischenfall eingeweiht waren, entzog sich meiner Kenntnis. Sie machten keine Andeutungen, und ich stellte keine diesbezüglichen Fragen.
    Zudem, sagte ich mir, war es ohnehin nicht der geeignete Zeitpunkt, um darüber nachzudenken.
    »Commander an Navigator: Erhöhte Raumüberwachung!«
    »Erhöhte Raumüberwachung. Aye, aye, Sir.«
    Lieutenant Stroganow, der stämmige Sibiriak, entstammte einer alten Raumfahrerfamilie. Die Tradition reichte weit zurück in die Zeit der Nationalstaaten. Bereits unter den sowjetischen Kosmonauten hatte es drei Stroganows gegeben. Einer davon blieb im All verschollen. Ging man noch weiter in der Familiengeschichte zurück, stieß man auf Generationen sibirischer Jäger. Sich im Unbekannten

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