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Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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an.
    Sie stiegen in seinen alten, klapprigen Ford und fuhren bis zur Geröllhalde, die den Weg unkenntlich machte, weil er mitten hindurchführte.
    »Besser, wir steigen aus. Meine Stoßdämpfer überstehen die Strapazen nicht, wenn wir allesamt im Wagen sitzenbleiben. Den Rest legen wir zu Fuß zurück.«
    Der Inspektor war damit einverstanden.
    Thompson ließ den Ford einfach mitten auf dem Weg stehen. Es war kaum zu erwarten, daß er jemanden behinderte.
    Sie gingen ohne große Hast.
    Als Bredhouse aus ihrer Sichtweite verschwand, schüttelte Inspektor Harris den Kopf.
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was das Mädchen hier zu suchen gehabt hat.«
    Er leuchtete mit der Lampe die Umgebung ab.
    »Hier sieht es bestimmt auch bei Tageslicht alles andere als einladend aus. Ein richtig gruseliger Ort.«
    Thompson lachte gezwungen.
    »Wer weiß, ob Marietta freiwillig diesen Weg gegangen ist.«
    Ein strafender Blick aus den strengen Augen des Inspektors traf ihn.
    »Mr. Holleway gilt so lange als unschuldig, bis sich seine Schuld erwiesen hat.«
    »Ich meinte damit John gar nicht«, versetzte Thompson.
    Dem Inspektor entging das Flackern in Thompsons Augen.
    Der kalte Schweiß stand auf der Stirn des Bürgermeisters. Sein Atem beschleunigte sich.
    Die anderen schrieben das dem anstrengenden Weg zu. Sie ahnten nicht, was in dem Mann vor sich ging.
    Thompson knirschte mit den Zähnen. Er blickte um sich. Für ihn war es nicht finster hier. Das Licht des mit einem dünnen Wolkenschleier verhangenen Mondes genügte ihm völlig.
    Er unterdrückte ein häßliches Lachen.
    »Diese Narren!« murmelte er vor sich hin. »Sie ahnen nichts.«
    »Wie bitte?« erkundigte sich Inspektor Harris.
    Thompson antwortete ihm nicht.
    Er hatte die fremde Macht schon früher gespürt – schon, als er nach Furlington hinübergefahren war.
    Sie hatte ihn jedoch im wesentlichen in Ruhe gelassen. Der Einfluß hatte sich anfangs mit einem bloßen Druck in seinem Kopf bemerkbar gemacht. Thompson war das erst später bewußt geworden – dann, als er bereits in die Abhängigkeit der bösen Macht geraten war.
    Jetzt war er der Sklave des Dämons!
    Jeder, der einmal mit Cassdorf direkt in Berührung gekommen war, war früher oder später seinem Einfluß ausgesetzt.
    Und jetzt war Thompson ihm so hörig, daß es für ihn kein Entrinnen mehr gab. Jeder Widerstand wäre sinnlos gewesen.
    Eine Stimme flüsterte in ihm.
    »Ja, führe die Dummköpfe nur hierher. Die Rekruten des Dämonenheeres sind bereits unterwegs. Sie werden sich hier verschanzen. Wir brauchen die Lebensenergie von Menschen. Die verdammten Seelen werden sie uns beschaffen – auch deine Seele.«
    Thompson erschrak nicht über diese Worte.
    Ja, in ihm kam sogar Freude auf, daß er geradewegs in den Tod lief.
     
    *
     
    Ron Williams wagte sich nicht zu rühren, als das Auto von Thompson an ihm vorbeifuhr und schließlich in einigem Abstand anhielt.
    Atemlos beobachtete er, wie die Polizisten ausstiegen. Sie unterhielten sich und machten sich dann auf den Weg.
    Wollten sie denn wirklich zur Jagdhütte? Es sah ganz so aus.
    Ron Williams wollte aufspringen und ihnen eine Warnung zurufen, aber da war etwas, was es verhinderte. Etwas drückte ihn zu Boden und lähmte seine Zunge.
    Tatenlos mußte er zusehen, wie die fünf Männer in ihr Verderben liefen.
    Erst als die Beamten außer Reichweite waren, ließ die fremde Macht von ihm ab.
    Dennoch blieb er am Boden liegen.
    Und das war gut so, denn es verstrich nur kurze Zeit, bis er merkwürdig tappende Schritte hörte, so als ob ein ganzes Herr übermüdeter Soldaten sich dahinschleppte.
    Die Schritte bewegten sich auf die alte Jagdhütte zu, die dank magischer Kräfte sich erneuert hatte.
    Es waren die Untoten, die ihre Gräber verlassen hatten.
    Eine schwarze Wolke mit rotglühenden Augen schwebte vor ihnen her und leitete sie.
    Immer wieder stießen sie drohend die Fäuste gegen den Himmel und gaben dumpfe Laute von sich.
    Ron lief es eiskalt den Rücken herunter.
    Sie stießen auf Thompsons alten Ford. Er stand ihnen im Weg. Sie sahen offenbar nicht ein, daß sie ihn umgehen sollten. Sie waren streitbar und ließen ihre Wut an dem Wagen aus.
    Unglaubliche Kräfte steckten in ihrem Knochengerüst, als sie das schwere Fahrzeug hochwuchteten und zur Seite schleuderten.
    Einer der Untoten wurde überrascht und kam unter das umgestürzte Auto. Das Monster ließ einen langgezogenen Klagelaut hören.
    Seine Gefährten aus der Unterwelt

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