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Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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Waffe mit sich trug, war Adam Bickford. Er hatte Widerstand geleistet und immerhin beinahe John Holleway umgebracht. Das war keine Kleinigkeit mehr. Vorsichtshalber hatte sich Inspektor Sten Harris deshalb die Pistole aushändigen lassen.
    Aber er wagte es jetzt nicht, danach zu greifen.
    Thompson war mit gutem Beispiel vorangegangen. Er hielt die Hände hoch. Das war das Zeichen für die anderen, es ihm nachzumachen.
    Henriette streckte die freie Hand aus.
    »Los, die Wagenschlüssel!« befahl sie Thompson griff in die Jackentasche.
    »Nein, vom Streifenfahrzeug, nicht von der alten Kiste!«
    Der Inspektor gab einem der Konstabler ein Zeichen mit dem Kopf. Gehorsam holte der Polizist den gewünschten Schlüssel aus der Tasche und warf ihn Henriette zu.
    Sie fing ihn geschickt auf.
    »So, und jetzt nehmt eure Handschellen! Du, da hinten, fesselst alle, kapiert? Und dann kommst du selber an die Reihe.«
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Jeder legte seine Hände auf den Rücken. Die Handschellen schnappten zu.
    Als Henriette endlich zufrieden war mit ihrem Werk, dirigierte sie ihre Gefangenen ins Haus.
    Zu Thompson gewandt fragte sie nach dem Schlüssel zur Zelle.
    »Er befindet sich im Wohnzimmer – liegt dort auf dem Schrank.«
    Sie mußten vorweg gehen. Von Frau Thompson war nichts zu sehen. Sie hatte anscheinend die Situation erkannt, und es vorgezogen, sich außer Sichtweite zu halten.
    Henriette nahm den Schlüssel an sich und trieb die Schar der Polizeibeamten in den Keller, wo sich die Zellen befanden.
    Entgeistert schaute Adam Bickford hoch, als seine Frau plötzlich erschien und ihn aus seinem Gefängnis befreite. Nie hätte er gedacht, daß Henriette zu so einer Tat fähig gewesen wäre.
    Im Gänsemarsch marschierten die Polizisten in die Zelle hinein, Adam Bickford marschierte heraus.
    Er schlug die Tür zu und drehte den Schlüssel im Schloß.
    Die Polizisten protestierten wütend. Das nützte ihnen allerdings nichts.
    Adam zog den Schlüssel ab und wog ihn in der Hand.
    »Wir nehmen ihn besser mit.«
    Henriette nickte nur. Sie übergab ihrem Mann das Gewehr. Er war der bessere Schütze.
    »Du wirst unsere Tochter rächen, nicht wahr?« fragte sie mit zittriger Stimme.
    Adam packte die Flinte fester und schüttelte drohend die Faust.
    »Holleway muß sterben!« gelobte er.
    Dann rannten beide nach oben.
    Wenig später fuhren sie mit dem Streifenwagen der Polizei davon.
    Sie hatten sich für das Fahrzeug entschieden, weil sie damit schneller vorwärtskamen als mit dem eigenen.
    Es galt, keine Zeit zu verlieren.
    Das Verhängnis näherte sich John Holleway auf summenden Reifen, und er ahnte nicht einmal etwas davon.
     
    *
     
    Kaum war das seltsame Paar verschwunden, als sich Mrs. Thompson zitternd aus ihrem Versteck wagte. Sie war kaum zu einem normalen Gedanken fähig, als sie in den Keller hinabstieg.
    Sean Thompson schrie außer sich: »Frau, wo bleibst du?«
    Sie versuchte, ihn zu beruhigen.
    »Hol den Zweitschlüssel aus meinem Nachttisch!«
    Immer noch bebend gehorchte seine Frau.
    Wenig später waren die Männer wieder frei. Da sie gottlob die Schlüssel für die Handschellen bei sich behalten hatten, machten sie sich auch davon los.
    Inspektor Sten Harris wollte sofort die Verfolgung aufnehmen.
    Thompson winkte ab.
    »Unsinn! Mit einer alten Karre schaffen wir’s nicht. Besser, wir rufen an.«
    Das klang einleuchtend.
    Der Inspektor stürmte nach oben zum Telefon.
    »Hoffentlich nützt das etwas«, knurrte er, nachdem er den Hörer wieder aufgelegt hatte.
    In der Tat würde es mehr als schwierig sein, das durchgedrehte Paar aufzuhalten.
    Außerdem mußten die beiden ohnedies damit rechnen, daß sie bereits erwartet wurden.
    Sie würden sich also darauf einzustellen wissen.
     
    *
     
    Ron Williams war niedergeschlagen. Er hatte Angst um Marietta.
    Was er andern gegenüber niemals offen zugegeben hätte, gestand er sich selbst: Er war in das Mädchen hoffnungslos verliebt. An nichts anderes vermochte er mehr zu denken.
    Nein, John Holleway wollte er nicht die Schuld an den Ereignissen geben.
    Thompson hatte ihm erzählt, daß John behauptet habe, Marietta sei zum Jagdhaus gegangen.
    Kaum hatte ihn die Polizei wieder gehen lassen, als er sich sofort auf den Weg machte. Er ahnte die Wahrheit – er ahnte, daß hier magische Kräfte am Werke waren.
    Er selber war damals von dem Hexer noch verschont geblieben. Er hoffte sehr, daß er mit seiner Liebe für das Mädchen etwas

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