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Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter

Titel: Mark Tate - 012 - Nachts gruselt's sich leichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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achteten nicht auf ihn. Stoisch setzten sie ihren Marsch fort.
    Grauen war in Ron Williams. Er zitterte am ganzen Körper.
    Als die Schauerprozession aus seinem Blickfeld war, wagte er es, aufzustehen.
    Noch immer stieß der Untote unter dem Autowrack schauerliche Laute aus. In seinen Augenhöhlen brannte ein teuflisches Feuer.
    Wie unter einem Bann taumelte Ron Williams auf die Schreckensgestalt zu. Er vermochte es nicht, seinen Blick von ihr zu wenden.
    Der Untote versuchte vergeblich, ihn mit seiner freien Hand zu erreichen.
    Ron schrie auf und sprang zurück.
    Eine ungeheure Haßwelle schlug dem jungen Mann entgegen. Das Schauerwesen haßte alles, was lebte, und wollte es vernichten.
    Ron hatte Glück, es wurde von dem schweren Wrack verhindert, ihm Leid anzutun.
    Schluchzend wandte sich Ron Williams ab. Es dauerte eine Weile, bis er wieder zu sich selbst gefunden hatte.
    Gewaltsam zwang er sich dazu, einen vernünftigen. Gedanken zu fassen.
    Was sollte er tun? Wie konnte er in das Geschehen eingreifen?
    Sollte er den Untoten folgen?
    Nein, entschied er, da war nichts zu tun für ihn. Er konnte das Unheil, das Thompson und den Polizisten drohte, nicht aufhalten.
    Ein anderer Gedanke kam ihm.
    John Holleway befand sich in Untersuchungshaft. Aber Thompson hatte auch den alten Cummings erwähnt.
    Ron war es klargeworden, daß sowohl John als auch Cummings an das Mitwirken magischer Kräfte glaubten.
    An John konnte Ron Williams sich jedoch nicht wenden, da er nicht mehr auf freiem Fuße war.
    Aber mit Cummings konnte er Kontakt aufnehmen.
    Ja, in dieser Richtung konnte er etwas unternehmen. Er war nicht dazu gezwungen, tatenlos abzuwarten. Wenn er auch jetzt nicht in das Geschehen eingreifen konnte, so doch vielleicht später.
    Gemeinsam mit Cummings waren seine Chancen, etwas an der Sachlage zu ändern, auf alle Fälle größer. Der alte Mann würde ihm Verbündeter sein, außerdem schaffen zwei immer mehr als nur einer.
    Als sich Ron Williams auf den Rückweg begab, begleitete ihn leises Kichern.
    Es war Marietta.
    Er achtete nicht darauf.
    Nur einmal, als er in seinen Wagen stieg, murmelte er halblaut:
    »Ich weiß, Marietta, daß man dir nicht die Schuld geben kann. Die Umstände und die Erziehung sind an dir schuldig geworden. Ich werde deshalb immer zu dir halten – egal, was auch geschieht und was du mit mir anstellst.«
    Schlagartig fühlte er sich allein und unbeobachtet.
    Etwas hatte Mariettas Geist gezwungen, sich zurückzuziehen.
     
    *
     
    Die Bickfords hatten Furlington erreicht.
    Sie machten nun nicht den Fehler, bis zum Hauptquartier vorzufahren. Unweit davon stellten sie das gestohlene Streifenfahrzeug ab. Den Rest des Weges bewältigten sie zu Fuß. Dabei waren sie ständig auf der Hut vor unliebsamer Überraschung und sicherten nach allen Seiten.
    Aus sicherer Entfernung beobachteten sie das Gebäude der hiesigen Polizei.
    Ihre Vorsicht erwies sich als begründet. Es war deutlich, daß die Polizisten wachsam waren. Sie hatten die Nachtschicht erheblich verstärkt.
    Ein Bobby stand direkt vor dem Eingang und hielt nach allen Seiten Ausschau.
    »Hör zu, Frau«, sagte Adam Bickford mit halblauter Stimme. »Du gehst hinüber und schaust nach dem Rechten. Vielleicht ergibt sich doch noch eine Möglichkeit, in das Gebäude einzudringen. Wir haben schließlich das Gewehr.«
    Bei den letzten Worten tätschelte er den Schaft der Flinte.
    »Dieser Holleway wird uns nicht entgehen.«
    Henriette nickte eifrig.
    Sie löste sich aus dem Schatten, in dem sie sich verbargen.
    »Sieh zu, daß dich der Bobby erst erblickt, wenn du ihn erreicht hast. Lenke ihn ab, um mir eine Chance zu geben!«
    Henriette hatte verstanden, um was es ging.
    Dicht an den Häusern entlang drückte sie sich.
    Der Bobby erkannte sie erst, als sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war.
    Sofort riß er die Hand hoch, ergriff die Pfeife, die vor seiner Brust baumelte, und wollte sie zum Mund führen, um seine Kameraden zu alarmieren.
    In diesem Augenblick wuchs Henriette Bickford über sich selbst hinaus. Trotz ihrer Körpermasse gelang es ihr, mit zwei riesigen Sätzen bei dem Konstabler zu sein.
    Sie schlug ihm die Trillerpfeife aus der Hand und streckte ihn mit einem Kinnhaken nieder.
    Der Angriff war für den Armen so unerwartet gekommen, daß er gar keine Zeit zur Gegenwehr fand.
    Henriette winkte ihrem Mann zu und beobachtete dann den Eingang.
    Adam Bickford war noch immer vorsichtig genug, er rannte nicht gleich wie ein

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