Markus, glaubst du an den lieben Gott? (German Edition)
werden.
Das Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht: Ein Kind, das aus seinem Land flüchten musste, hat dieselben Rechte wie alle Kinder im Flüchtlingsland. Wenn ein Kind ohne seine Eltern oder seiner Familie flüchtet, hat es ein Recht auf besonderen Schutz und Unterstützung. Wenn es möglich ist, soll es mit seiner Familie wieder zusammengebracht werden.
Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause: Jedes Kind hat das Recht, mit seiner Mutter und seinem Vater zu leben, auch wenn diese nicht zusammen wohnen. Eltern haben das Recht, Unterstützung und Entlastung zu bekommen.
Das Recht auf Betreuung bei Behinderung: Jedes Kind hat das Recht auf ein gutes Leben. Wenn es behindert ist, hat es das Recht auf zusätzliche Unterstützung und Hilfe.
Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft Staat und Zivilgesellschaft dazu auf, die Kinderrechte stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit zu stellen. „Mehr als zwanzig Jahre nach der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland wird das Kindeswohl bei Entscheidungen in Politik, Verwaltung und Rechtsprechung immer noch nicht ausreichend berücksichtigt. Die Vision des Deutschen Kinderhilfswerkes ist eine Gesellschaft, in der die Kinder ihre Interessen selbst vertreten. Dabei sollte das kompetente Kind Mittelpunkt unseres Handelns sein. Wir sind davon überzeugt, dass Kinder eigenständige Persönlichkeiten mit vielfältigen Fähigkeiten sind. Deshalb müssen wir Kindern helfen, stark und gleichberechtigt zu sein, damit sie mit ihrer Kreativität und Kompetenz unsere Gesellschaft mitgestalten können. Dabei ist die Beteiligung von Kindern ein zentraler Wert unserer demokratischen Gesellschaft. Demokratie zu lernen erfordert, Demokratie zu erleben. Denn Kinder sind unsere Gegenwart und Zukunft“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks.
Ein „Rettungsschirm“ für die Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland wäre sehr sinnvoll. Förderung von sozialem Dienst und Jugendeinrichtungen sind Mangelware. Für Euro-Rettungsschirme und die Rettung von Banken fließen Milliardenbeträge. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass dem gegenüber die Armut vieler Kinder steht, deren Zukunft nicht gesichert ist. Anstatt diese Kinder automatisch der Ausgrenzung preiszugeben, sollten wir in sie investieren. Faire Bildungschancen können mehr als nur ein Traum sein. Wenn ich davon vor Kongressen oder Gremien von Politik, Wirtschaft oder engagierten Clubs berichte, versäume ich nicht zu erwähnen, dass ich vor allem Beteiligungsprojekte von Kindern und Jugendlichen begleite. Das versetzt die meisten Menschen in großes Erstaunen, denn die Kraft dieser Projekte ist enorm. Wenn fünf jugendliche Mädchen mit ihren Einsatz in Schule und Familien derart wirken können, wie beispielsweise JUKI aus der Region Stuttgart, dann fließt die Kraft der Nächstenliebe. JUKI geht in Familien und Einrichtungen, wo Kinder mit Migrationshintergrund leben, die Probleme mit der deutschen Sprache haben. Dort lesen die Mädchen aus Büchern vor, stellen ihre Hilfe zur Verfügung und sammeln Spenden, um Bibliotheken für diese Kinder und ihre Familien aufzubauen – und vieles mehr. Hier können wir sehen, dass Kinder und Jugendliche nicht die Hand aufhalten und darauf warten, dass Erwachsene etwas ändern. Ihre Beteiligung an gesellschaftlichen Prozessen schafft Veränderung aus sich heraus.
Beim Thema Zusammenleben fallen mir nicht nur die sehr wichtigen Aspekte der Integration von ausländischen Mitbürgern in unserer Gesellschaft ein. Vielmehr möchte ich auch auf die Qualitäten von umfassenden Familienstrukturen hinweisen. Ein großer Familienverbund von Eltern und Kindern, Großeltern, Tanten und Onkeln und anderen Verwandten kann zu einer Vielfalt von positiven Einflüssen auf jeden einzelnen Menschen innerhalb und außerhalb dieser Struktur führen. Wir sind alle nicht perfekt, aber damit ein Familienzusammenhalt funktionieren kann, ist jeder Einzelne aufgefordert, sein Ego nicht in den Vordergrund zu stellen. Das ist wirklich interessant zu beobachten: Wenn nicht etwa jeder versucht, für den anderen das Beste zu wollen, sondern wenn jeder angemessen und behutsam das Beste von sich selbst zu geben bereit ist, dann entsteht eine viel größere Bandbreite an Möglichkeiten. Aufopferung und die Tendenz, seinen Liebsten die eigenen Werte überzustülpen, sind gefährliche Instrumente. Vor allem ältere Menschen neigen dazu, den Jüngeren ihre eigenen
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