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Marlene Suson 1

Marlene Suson 1

Titel: Marlene Suson 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mitternachts-Braut
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schrecklich. Nicht den kalt blickenden Fremden, der sie nach Royal Elms gejagt hatte. Diesen Mann kannte sie nicht. Nein, sie vermißte den zärtlichen, liebevollen Gatten, mit dem sie das Bett geteilt hatte. Rachel wollte wieder in seinen Armen liegen und mit ihm über das Kind sprechen, das in ihr heranwuchs.
    Sie hatte nicht geglaubt, daß Jerome fähig sein würde, länger wegzubleiben. Sie war davon ausgegangen, daß nach einem oder zwei Tagen sein Zorn verraucht wäre und er ihr dann folgen würde.
    Doch inzwischen waren acht Tage vergangen, und er war noch immer nicht da.
    Rachel war davon überzeugt, daß Jerome seinen sogenannten ,Beweis ihrer Untreue’ von Tony bekommen hatte. Irgend etwas mußte er Jerome vorgelogen haben. Einem Mann, der eine so ver- werfliche Wette einging, war nicht zu trauen.
    Mrs. Needham kam herein. In den Händen trug sie ein Tablett mit Essen, das mit einem weißen Tuch bedeckt war.
    „Ich habe keinen Hunger‚, wehrte Rachel ab.
    „Trotzdem‚, beharrte die Haushälterin. „Sie müssen ja für zwei essen.‚
    Rachel errötete. „Haben Sie es erraten?‚
    „Ja. Und ich lasse nicht zu, daß der künftige Erbe von Royal Elms verhungert.‚
    Nachdem Mrs. Needham gegangen war, zwang Rachel sich, et- was zu essen, schon um ihres Kindes willen. Es sollte nicht leiden, so wie sie für Sünden litt, die sie nicht begangen hatte.
    Rachel hatte ihr Abendessen gerade beendet und das Tablett beiseite gestellt, als die Tür aufflog und Jerome hereinkam. Ob- wohl er staubbedeckt und sichtlich erschöpft war, sah er immer noch unglaublich gut und attraktiv aus.
    Endlich war er zu ihr gekommen!
    Rachel war so überglücklich, ihn zu sehen, daß sie ihm entge- genlief und die Arme um ihn schlang. Sie sah das Feuer in seinen

Augen aufblitzen und wußte, daß er sie genauso vermißt hatte wie sie ihn. Sie preßte sich an ihn und spürte den Beweis seines Verlangens nach ihr.
    „Dem Himmel sei Dank, daß du endlich gekommen bist.‚ Ra- chel wollte ihn küssen, doch er wich ihrem Mund aus und trat einen Schritt zurück. Seine Arme hingen zu beiden Seiten herab, anstatt sich um sie zu schlingen.
    „Was, glaubst du, hat mich hergeführt?‚
    Seine Stimme war kalt, und Rachel spürte, wie er ihr wieder entglitt. Das durfte sie nicht zulassen. Wenn er von ihrem Kind erfuhr, würde sein Zorn sich gewiß legen. „Ich habe wunderbare Neuigkeiten für dich.‚
    Sie sah, wie er erstarrte. „Worum handelt es sich?‚
    „Du wirst Vater.‚
    „Ach ja?‚ Es hörte sich an wie das Knurren eines wilden Tie- res. Er stieß sie zurück, und in seinen Augen loderte der Zorn. „Verzeihung, Madame, aber das bezweifle ich sehr.‚
    Völlig konsterniert sah sie ihn an. „Was meinst du damit? Großer Gott, willst du damit sagen, du glaubst nicht, daß ich ein Kind erwarte?‚
    „O nein, ich glaube dir durchaus, daß du in anderen Umständen bist.‚ Er musterte sie, als wäre sie ein abstoßendes Insekt. „Ich bezweifle lediglich, daß ich der Vater bin.‚
    Das war mehr, als sie ertragen konnte. Ein schmerzerfüllter Schrei entrang sich ihrer Kehle, und ihre Beine knickten unter ihr ein. Wenn sie sich nicht an dem geschnitzten Bettpfosten fest- gehalten hätte, wäre sie zusammengebrochen.
    Jerome trat vor und fing sie auf. Er packte ihre Arme und hielt sie fest, bis sie zu taumeln aufhörte. Dann trat er rasch zurück, als hätte er sich an ihr verbrannt.
    „Wie kannst du so etwas sagen?‚ fragte Rachel erschüttert. „Ich war noch nie mit einem anderen Mann als dir zusammen. Das schwöre ich.‚
    Seine Augen waren hart wie Stein. „Du lügst‚, knurrte er. „Wel- che Erklärung hast du dafür, daß Anthony Denton urplötzlich hier auftaucht, obwohl er sich noch nie zuvor nach Bedfordshire bemüht hat?‚
    „Ich weiß nicht, warum Tony hier ist.‚
    Das Gesicht ihres Mannes verlor nichts an Härte. „Willst du etwa behaupten, daß er nicht deinetwegen gekommen ist?‚
    „Er kam her, und ich habe ihn weggeschickt.‚ An seiner Miene

erkannte sie, daß er ihr nicht glaubte. „Frag Morgan, wenn du mir nicht glauben willst. Er war hier, als Tony vorsprach.‚
    „Dann hast du meinem Bruder also auch eine deiner unüber- trefflichen Vorstellungen gegeben, was?‚ spottete Jerome.
    Er war anscheinend entschlossen, nur das Schlechteste von ihr zu denken. „Weshalb willst du mir nicht glauben, daß ich nur dich liebe?‚ rief sie verzweifelt. „Warum tust du mir das an?‚
    „Darum.‚ Er zog die

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