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Marlene Suson 1

Marlene Suson 1

Titel: Marlene Suson 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mitternachts-Braut
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skeptisch an, an bezweifelte er ihre Worte. „Ich fürchte, du mußt diesen Besuch verschieben.‚
    Rachel traute ihren Ohren nicht. „Warum?‚
    „Ich vermute, du weißt, warum.‚
    Jetzt reichte es Rachel. Zorn wallte in ihr auf. „Hör zu, Morgan, ich weiß nicht, warum. Genausowenig weiß ich, weshalb Jerome mich auf diese Weise hierher verfrachtet hat. Könntest du mir vielleicht erklären, weshalb er so wütend auf mich ist? Und mög- licherweise auch, weshalb ich das Haus nicht verlassen darf? Bin ich eine Gefangene?‚
    „Vor einer halben Stunde ist dein Liebhaber im ,Crown Inn’ eingetroffen. Ferris hat ihn gesehen.‚
    Mit offenem Mund starrte Rachel Morgan an. „Mein Liebhaber? Du meine Güte, ich habe keinen Liebhaber. Der einzige Mann, bei dem ich je gelegen habe, ist mein Gemahl. Von wem sprichst du, um Gottes willen?‚
    Morgan wirkte verwirrt. „Von Anthony Denton.‚
    „Das ist doch nicht dein Ernst!‚ Aber Morgans Gesichtsaus- druck ließ darauf schließen, daß es sehr wohl sein Ernst war. „Ich verabscheue den Mann.‚ Das war die Wahrheit. Jeder Mann, der eine solche Wette abschloß wie Tony mit Birkhall, war in ihren Augen nichts wert.
    „Jerome behauptet, einen Beweis dafür zu haben, daß du ihn mit Denton betrogen hast.‚
    Für einen Augenblick war Rachel so bestürzt, daß ihr die Worte fehlten. Dann rief sie wild: „Er kann keinen Beweis für etwas haben, das nie geschehen ist!‚
    „Dann erklär mir doch bitte, wieso Denton, der sich nie zuvor in dieser Gegend hat blicken lassen, einen Tag nach deiner An- kunft hier aufkreuzt.‚
    „Ich habe keine Ahnung, warum er hier ist. Das mußt du ihn schon selbst fragen.‚ Im stillen verfluchte sie Tony, in einem so ungeeigneten Moment hier aufzutauchen. Sie mußte zugeben, daß dies wirklich höchst verdächtig wirkte.

Niedergeschlagen sah Rachel ein, daß es wohl doch besser ge- wesen wäre, wenn sie Jeromes Forderung, Tony zu meiden, erfüllt hätte. Sie hatte sich geweigert, weil sie Jerome zwingen wollte, ihr zu vertrauen. Hatte sie ihn jetzt statt dessen verloren?
    Was für einen ,Beweis’ konnte er haben? Wieder fiel ihr diese unmögliche Wette zwischen Tony und Birkhall ein. Ging es wirk- lich um sie, wie alle zu glauben schienen? Seine überraschende Ankunft hier in der Gegend sprach dafür.
    Ein noch schlimmerer Gedanke schoß ihr durch den Kopf. Ein Mann, der sich zu so einer Wette hergab, würde auch vor anderen Scheußlichkeiten nicht zurückschrecken. War es möglich, daß er einfach behauptet hatte, mit ihr geschlafen zu haben, nur um die Wette zu gewinnen? Und würde Jerome eine solche Behauptung als Beweis anerkennen? Der Gedanke machte sie ganz krank.
    In diesem Augenblick haßte sie Tony Denton mehr als irgend jemand sonst auf der Welt.
    Der Klopfer am Portal wurde betätigt, und Kerlan schritt ge- messen zur Tür, um sie zu öffnen.
    Rachels Augen weiteten sich schockiert. Draußen stand Tony Denton.
    „Ich möchte zur Herzogin‚, sagte er.
    Blinde, unbezähmbare Wut schoß in Rachel hoch und nahm ihr fast den Atem. „Ich will Sie aber nicht sehen, Anthony Denton, Sie gewissenloses Scheusal. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht. Was für Lügen haben Sie meinem Mann aufgetischt?‚
    Dentons Unterkiefer fiel herab, und er schien die Stimme ver- loren zu haben.
    Rachel, die sein Schweigen für ein Schuldeingeständnis hielt, schrie zornbebend: „Ich hasse Sie! Ich hasse Ihren Anblick!‚
    Er wirkte so niedergeschmettert, daß Rachel für einen Augen- blick fast Mitleid mit ihm hatte. Doch dann fiel ihr ein, daß er in diesem Moment vermutlich an die verlorene Wette dachte.
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und verließ die Halle, ohne noch einen Blick zurück zu werfen.
    Morgan holte sie an der Tür zum Gelben Salon ein. „Ich könnte mir denken, daß Denton einen anderen Empfang erwartet hatte.‚
    Sie hob den tränenverschleierten Blick zu ihm. Morgan wirkte verwirrt und bekümmert. „Ich glaube, Tony hat Jerome belogen, um diese schreckliche Wette zu gewinnen.‚ Sie berichtete ihrem Schwager von der Wette zwischen Tony und Birkhall und auch

von Jeromes Forderimg, den Umgang mit Tony zu meiden. „Ich habe mich geweigert, weil ich erreichen wollte, daß Jerome end- lich lernt, mir auch so zu vertrauen.‚
    „Ich habe dich schon früher gewarnt, daß es meinem Bruder außerordentlich schwerfällt, einer schönen Frau zu trauen. Ich fürchte, du hast zuviel von ihm erwartet.‚
    „Aber Vertrauen ist

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