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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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während sie miteinander um die Waffe rangen.
    Knallend und rauchend ging das Gewehr los, und die Kugel fuhr in einen der Dachbalken.
    „Lauf!“ schrie Meg Stephen zu. „Das Gewehr ist jetzt abge- feuert. Bis er es nachgeladen hat, bist du über alle Berge.“
    Anstatt aus dem Blockhaus zu stürzen, wie sie es erwartet hatte, war Stephen mit zwei Schritten bei ihr und umschlang sie mit beiden Armen. Damit war der Kampf um das Gewehr ent- schieden, denn Stephen hielt sie wie in einem Schraubstock fest.
    „Laß es gut sein, Megan, mein kleiner Feuerkopf.“ Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr und gab sich geschlagen. „Ich werde nirgendwo hinlaufen.“

„Wieso denn nicht?“ jammerte sie.
    „Ob du es glaubst oder nicht, ich bin ein Gentleman. Und ein Gentleman läßt eine Dame, die er kompromittiert hat, nicht im Stich.“
    Er lockerte seinen Griff, und Meg drehte sich in seinen Armen um, so daß sie ihn ansehen konnte. „Auch dann nicht, wenn sie es so haben will?“
    Sie glaubte einen Anflug von Schmerz in seinen Augen gese- hen zu haben, doch sie war nicht sicher, ob sie es sich nicht nur eingebildet hatte.
    „Willst du das wirklich, Megan?“ fragte er ernst, und sein Blick bohrte sich in ihren.
    Nein, aber es ist das, was du willst. „Ja, genau das will ich.“ Sie erstickte fast an dieser Lüge, doch sie war froh, sie mit ei- nigermaßen fester Stimme herausgebracht zu haben. „Und du willst es doch im Grunde auch“, fügte sie trotzig hinzu.
    Zärtlich fuhr er ihr mit der Fingerspitze über die Wange. „Du bist eine miserable Gedankenleserin, mein Liebling.“
    Meg genoß die sanfte Berührung seiner Hand an ihrer Wange, und seine heisere Stimme ließ sie erbeben. Liebling. Wieder er- innerte sie sich an das Gefühl, als sein Körper auf ihrem gelegen hatte, und eine heiße Sehnsucht stieg in ihr auf.
    „Ich verspreche dir, Megan, ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dir ein guter Ehemann zu sein.“
    Schweigend sah sie zu ihm auf. Ein solches Gelöbnis hatte sie nicht erwartet. Alles in meiner Macht Stehende, um dir ein guter Ehemann zu sein. Doch was stand in seiner Macht? Er konnte sie nicht lieben. Er hatte selbst gesagt, daß die Treue für ihn unwichtig war.
    Auch wenn er die Wahrheit sagte und er nicht Billy Gunnell war, so stand es doch nicht in seiner Macht, Hiram Flynt davon abzuhalten, ihn in den Frondienst zurückzuzwingen. Meg kannte den skrupellosen Flynt gut genug, um zu wissen, daß er Stephen ohne weiteres als Gunnell identifizieren würde.
    Nein, sie konnte ihn nicht heiraten. Und es war besser, er verließ sie jetzt auf der Stelle als später, wenn sie vielleicht mit seinem Kind schwanger war.
    „Sehen wir zu, daß wir die Angelegenheit hinter uns bringen“, sagte Quentin ungeduldig zu dem Reverend.
    Gehorsam baute Burnaby sich vor Meg und Stephen auf und

begann mit der Trauungszeremonie. Meg wollte zurücktreten, doch Stephen legte den Arm um sie und hielt sie fest an seiner Seite.
    Sie starrte Burnaby finster an. Wenn sie an der Reihe war, das Ehegelübde abzulegen, würde kein Laut über ihre Lippen kommen.
    Als der Reverend die Stelle erreicht hatte, schaute er Ste- phen an. „Willst du ...“ Er unterbrach sich. „Wie heißen Sie eigentlich?“
    „Stephen Richard Alexander Wingate“, antwortete Stephen so prompt, daß Meg wieder Hoffnung schöpfte. Vielleicht war das ja wirklich sein Name.
    „Willst du, Stephen Richard Alexander Wingate, die hier an- wesende Megan Drake zu deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, zu ihr halten in guten wie in schlechten Tagen, bis daß der Tod euch scheidet?“
    „Ja.“ Stephens Stimme klang so fest und sicher, als ob er Meg wirklich heiraten wollte und nicht dazu gezwungen würde.
    Jetzt wandte der Reverend sich Meg zu, doch sie versuchte, gar nicht hinzuhören. Sie konnte einfach nicht glauben, daß dies alles wirklich geschah.
    Als sie an der Reihe war, „ja“ zu sagen, preßte sie störrisch die Lippen zusammen.
    „Meg!“ knurrte Quentin warnend.
    Sie ignorierte ihn.
    Stephens Hand schloß sich um ihre. „Bitte, Megan.“
    Der beschwörende Ton seiner warmen, sonoren Stimme war viel schwerer zu ignorieren, doch es gelang ihr.
    „Mach einfach weiter, Peter“, befahl Quentin.
    „Nein!“ protestierte Meg, doch Burnaby achtete nicht auf ihren Einwand und las weiter, als hätte sie vorschriftsmäßig geantwortet.
    Als er sie schließlich zu Mann und Frau erklärte, schrie Meg aufgebracht: „Das

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