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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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müssen, bevor du mit ihm geschlafen hast“, knurrte Quentin.
    „Ich habe nicht mit ihm geschlafen.“
    Quentins Miene wurde noch finsterer. „Willst du damit sagen, daß er dich gezwungen hat?“
    „Nein! Ich will damit sagen, daß nichts zwischen uns passiert ist.“ Sie zögerte, plötzlich verunsichert. Sie erinnerte sich dar- an, daß Stephens warmer Körper auf ihr gelegen hatte, als sie erwachte. Sie wandte den Kopf und sah ihn fragend an. „Es ist doch nichts passiert, oder?“
    Zornesröte stieg ihm ins Gesicht. „Sag mal, wofür hältst du mich eigentlich. Kein Wunder, daß du mich nicht heiraten willst, wenn du so von mir denkst. Glaubst du im Ernst, ich würde dir Gewalt antun, während du hilflos und ohnmächtig daliegst?“
    „Nein“, gab sie zu. „Aber was ist denn wirklich passiert? Das letzte, woran ich mich erinnere, ist, daß ich an der Quelle ausgerutscht bin.“
    „Du bist in den Fluß gefallen, mit dem Kopf an einen Felsen geschlagen und bewußtlos geworden.“

Das erklärte zumindest die Beule an ihrem Hinterkopf. Vor- sichtig betastete sie sie noch einmal und zuckte vor Schmerz zusammen.
    „Zum Glück habe ich deinen Schrei gehört und bin sofort zur Quelle gerannt.“ Stephen sprach mit ihr, als wären sie beide al- lein im Blockhaus. „Als ich dich endlich aus dem Wasser ziehen konnte, warst du halb erfroren. Ich brachte dich ins Haus, zog dir die nassen Sachen aus und versuchte, dich zu wärmen.“
    „Mit Ihrem eigenen Körper“, höhnte Quentin.
    „Es hat funktioniert. Wenn ich es nicht getan hätte, wäre sie vielleicht nicht mehr am Leben.“
    „Dann hat eben nur ihre Ehre das Zeitliche gesegnet.“
    „Die Tugend Ihrer Schwester ist von mir nicht im mindesten angetastet worden. Aber ich gebe zu, daß der Schein gegen mich spricht.“ Stephens Stimme klang so versöhnlich, daß Meg ihren Ohren nicht trauen mochte. „Deshalb bin ich auch bereit, sie zu heiraten.“
    Am liebsten hätte Meg ihm einen Tritt versetzt. Wieso war er plötzlich so konziliant? Sie wußte doch genau, daß er sie nicht heiraten wollte. Vielleicht spielte er nur Theater. Ja, so mußte es sein. Er wollte Quentin nur in Sicherheit wiegen.
    Sie würde ihm dabei helfen, wenn sie konnte. „Ich würde es begrüßen, wenn ich mich zunächst einmal anziehen könnte“, erklärte sie würdevoll. „Dann können wir diese Diskussion fort- setzen. Würdet ihr beide freundlicherweise für einen Moment hinausgehen, damit Stephen und ich uns anziehen können?“ Wenn Quentin und der Reverend draußen vor der Tür waren, konnte Stephen sich rasch anziehen, aus dem Fenster ihres neuen Schlafzimmers klettern und sich aus dem Staub machen.
    Störrisch schob Quentin das Kinn vor. „Ich lasse diesen Bastard nicht aus den Augen, bevor die Sache geregelt ist.“
    Meg wußte genau, daß man mit Quentin nicht reden konnte, wenn er auf stur schaltete. Also würde sie zunächst einmal so tun, als ob sie ihm seinen Willen ließe. In Wirklichkeit jedoch würde sie sich keinesfalls in eine Ehe zwingen lassen, die weder Stephen noch sie wünschte.
    „Geh in dein Schlafzimmer, und zieh dich an, Megan“, sagte Stephen ruhig.
    Megan raffte die Decke um sich und rappelte sich mühsam hoch.

„Ich muß mein Gebetbuch aus der Satteltasche holen“, sagte Burnaby nervös und hastete hinaus.
    Bevor Meg die Tür zu ihrem Zimmer schloß, warf sie noch ei- nen Blick zurück auf Stephen. Er saß mit angezogenen Beinen auf der Matratze, hatte das Kinn auf die Knie gelegt und ließ ihren Bruder und das Gewehr nicht aus den Augen.
    Wie sie ihren leichtsinnigen Bruder kannte, würde seine Wach- samkeit bald nachlassen. Dann konnte Stephen ihn mühelos überrumpeln.
    Meg fühlte sich hin und her gerissen zwischen den wider- sprüchlichsten Gefühlen. Ihr Puls schlug schneller, wenn sie daran dachte, daß Stephens Körper sie gewärmt hatte. Wenn sie ehrlich war, mußte sie zugeben, daß sie sich tief in ihrem Her- zen wünschte, seine Frau zu sein. Andererseits wollte sie keinen Mann, der zur Ehe gezwungen wurde. Dafür war sie sich zu schade. Zudem wollte sie keinen Mann, von dem sie keine Liebe und Treue erwarten konnte. Stephen würde ihr beides nicht geben.
    Ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, daß dieser Mann ihr noch mehr Unglück bringen würde, als Charles Galloway ihrer Mutter gebracht hatte.
    Aber weshalb zerbrach sie sich eigentlich den Kopf? Sobald Stephen ihren Bruder entwaffnet hatte, würde er fliehen und für immer aus

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