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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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während sein Gesicht und Körper mit einem Dutzend kleinerer Verletzungen übersät waren. »Wer bist du, weißer Mann?« zischte er. »Daß du kein Barsoomier von draußen bist, erkennt man schon an deiner Hautfarbe. Und du bist nicht von uns.«
    Sein letzter Satz war beinahe eine Frage.
    »Und wenn ich vom Tempel Issus komme?« entgegnete ich, auf eine wilde Vermutung setzend. »Das Schicksal behüte!« rief er aus, und sein blutüberströmtes Gesicht wurde aschfahl.
    Ich wußte nicht, was ich nun weiter sagen sollte, doch hob ich mir die Idee für die Zukunft auf, falls ich sie noch einmal brauchen sollte. Seiner Antwort nach war es durchaus möglich, daß es am Tempel Issus Menschen gab, die aussahen wie ich. Entweder der Mann fürchtete die Bewohner des Tempels, oder er hatte eine derartige Achtung vor ihnen, daß er den Zorn der Götter fürchtete, wenn er einen der Tempelbewohner verletzte oder kränkte.
    Doch mein gegenwärtiger Umgang mit ihm war von anderer Natur und erforderte ein beträchtliches Abstraktionsvermögen. Es ging darum, ihm das Schwert zwischen die Rippen zu stoßen. Das gelang mir nach wenigen Sekunden und keinesfalls zu früh.
    Schweigend hatten die angeketteten Gefangenen das Gefecht mitverfolgt. Es herrschte Totenstille, lediglich die aufeinandertreffenden Klingen, die leisen Schritte unserer nackten Füße und die wenigen Worte, die wir uns während des Zweikampfes durch die zusammengebissenen Zähne zuzischelten, waren zu hören.
    Doch als mein Widersacher leblos zu Boden sackte, schrie eine der Gefangenen auf: »Dreh dich um! Hinter dir!« Als ich bei der ersten Silbe herumfuhr, sah ich mich einem zweiten Mann von der Rasse meines besiegten Gegners gegenüber.
    Er hatte sich leise aus einem dunklen Gang an mich herangeschlichen und stand bereits mit erhobenem Schwert vor mir, als ich ihn erblickte. Tars Tarkas war nirgendwo zu sehen, und der Geheimgang in der Wand, durch den ich gekommen war, verschlossen.
    Wie sehr wünschte ich ihn herbei! Seit vielen Stunden kämpfte ich nun schon ohne Pause. Ich hatte Erfahrungen und Abenteuer hinter mir, die jedem Mann die Lebenskraft aussaugen mußten. Außerdem hatte ich seit fast vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen oder gegessen.
    Ich war erschöpft und spürte zum ersten Mal seit Jahren Zweifel, ob ich es mit meinem Gegner aufnehmen konnte. Indes blieb mir nichts anderes übrig, als auf den Mann einzudringen, und das so schnell und energisch wie möglich. Meine einzige Rettung bestand darin, ihn durch die Heftigkeit meiner Attacke zur Strecke zu bringen. Sollte der Kampf länger dauern, war ich verloren.
    Doch der Mann war offenbar anderer Meinung, denn er trat zurück, parierte meinen Schlag, wich aus, bis mich seine Bemühungen fast völlig zu Boden gebracht hatten.
    Er war ein besserer Schwertkämpfer als mein vorheriger Gegner. Ich muß zugeben, daß er mich schön bei Atem hielt und am Ende kurz davor war, einen armseligen Narren aus mir zu machen und mich zu töten.
    Ich spürte, wie ich immer schwächer wurde, bis schließlich die Dinge vor meinen Augen zu verschwimmen begannen und ich mehr schlafend als wach umherstolperte und taumelte. In diesem Augenblick spielte er mir den hübschen kleinen Streich, der mich fast das Leben kostete.
    Er jagte mich umher, bis ich mit dem Rücken zum Leichnam seines Gefährten stand. Dann drang er so heftig auf mich ein, daß ich zurückweichen mußte, und als ich mit der Ferse an den Toten stieß, stolperte ich nach hinten.
    Mit lautem Krachen schlug mein Kopf auf dem harten Boden auf. Das rettete mir das Leben, denn der Aufprall klärte mir den Kopf, und durch den Schmerz geriet ich so in Rage, daß ich in diesem Moment meinen Gegner mit bloßen Händen in Stücke hätte reißen können. Ich glaube, das wäre auch geschehen, hätte ich nicht mit der rechten Hand ein kaltes Stück Metall gestreift, als ich mich beim Aufstehen stützte.
    Die Hand des Soldaten reagiert instinktiv, wenn sie mit einem Instrument des Kriegshandwerks in Kontakt kommt. Ohne hinzusehen oder nachdenken zu müssen, war mir augenblicklich klar, daß mir der Revolver des Toten zur Verfügung stand, den ich ihm aus der Hand gestoßen hatte und der nun auf dem Boden lag.
    Die Spitze seines glänzenden Schwertes auf mein Herz gerichtet, sprang der Mann, der mich überlistet hatte, auf mich zu. Dabei kam aus seinem Mund das grausame und höhnische Gelächter, das ich bereits in dem Raum der Geheimnisse vernommen hatte.
    Und so

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