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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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starb er auch, die dünnen Lippen gekräuselt in dem. haßerfüllten Lachen, eine Kugel vom Revolver seines Gefährten im Herzen.
    Er fiel mit voller Wucht auf mich, wobei mich der Griff des Schwertes am Kopf getroffen haben mußte, denn beim Aufprall seines Körpers verlor ich das Bewußtsein.

Thuvia
    Kampfeslärm brachte mich in die Gegenwart zurück. Einen Augenblick lang wußte ich nicht, wo ich war und woher die Geräusche kamen, die mich wieder zu Bewußtsein kommen ließen. Dann vernahm ich hinter der kahlen Wand neben mir Schritte, grimmiges Knurren, metallisches Waffengeklirr und den schweren Atem eines Mannes.
    Ich stand auf und sah mich schnell an diesem Ort um, wo man mir soeben einen solch herzlichen Empfang bereitet hatte. Die Gefangenen und die wilden Tiere, die an der gegenüberliegenden Wand angekettet waren, bedachten mich mit unterschiedlichen Blicken voller Neugier, Verdruß, Überraschung oder Hoffnung.
    Letztere zeichnete sich deutlich auf dem hübschen und intelligenten Gesicht der jungen, roten Marsfrau ab, die mir mit ihrer Warnung das Leben gerettet hatte.
    Gleich allen Angehörigen ihres bemerkenswerten Volkes war sie von vollendeter Schönheit. Diese hochentwickelte Rasse der Marsmenschen entspricht äußerlich in jeder Hinsicht dem Idealbild des Erdenmenschen, bis auf die Tatsache, daß ihre Haut hell kupferfarben ist. Da das Mädchen keinen Schmuck trug, vermochte ich ihr Alter nicht zu schätzen. Man konnte annehmen, daß es unter den gegebenen Umständen entweder eine Gefangene oder eine Sklavin war.
    Nach einigen Sekunden dämmerte mir, was die Geräusche nebenan zu bedeuten hatten. Es war Tars Tarkas, der sich offenbar verzweifelt gegen wilde Tiere oder Männer zur Wehr setzte.
    Mit einem ermutigenden Schrei warf ich mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Geheimtür, hätte mir indes genauso vornehmen können, die Felsen selbst einreißen zu wollen. Daraufhin versuchte ich, das Geheimnis des drehbaren Wandstückes herauszufinden. Doch meine Mühe blieb unbelohnt. Schon wollte ich das lange Schwert gegen das düstere Gold erheben, als mir die junge Gefangene zurief: »Schone dein Schwert, mächtiger Krieger, denn du wirst es noch für andere Zwecke brauchen - zerschmettere es nicht an diesem gefühllosen Metall, wo der Wissende durch eine leichte Berührung weitaus mehr auszurichten vermag.«
    »Dann kennst du das Geheimnis?« fragte ich.
    »Ja, befreie mich, und ich verschaffe dir Zugang zu dem grauenhaften Nebenraum, so du es wünschst. Doch warum möchtest du erneut dem wilden Banth oder irgendeiner anderen zerstörungswütigen Kreatur entgegentreten, die sie in diese fürchterliche Falle gelassen haben?«
    »Weil dort mein Freund mutterseelenallein um sein Leben kämpft«, antwortete ich, während ich eilig den Leichnam des Hüters dieser düsteren Schreckenskammer nach dem Schlüsselbund abtastete und dies schließlich auch fand.
    An dem ovalen Ring befanden sich viele Schlüssel, doch das hübsche Marsmädchen zeigte mir schnell denjenigen, mit dem sich das große Schloß an ihrer Taille öffnen ließ, und als sie frei war, eilte sie zu der geheimen Wandtafel.
    Sie griff zu einem anderen Schlüssel, diesmal einem schlanken, nadelartigen Teil, das sie in ein beinahe unsichtbares Loch in der Wand schob. Sofort begann sich die Drehtür in Bewegung zu setzen, und das Bodenteil, auf dem ich stand, brachte mich zu Tars Tarkas in den Nebenraum.
    Der große Thark lehnte mit dem Rücken in einer Ecke, während ihm gegenüber im Halbkreis ein halbes Dutzend riesiger Monster sprungbereit auf eine günstige Gelegenheit warteten. Ihre blutüberströmten Köpfe und Schultern erklärten ihre Vorsicht und legten Zeugnis von der Schwertkunst des grünen Kriegers ab, dessen glänzende Haut wiederum auf dieselbe stumme und beredte Weise von den ungestümen Angriffen berichtete, denen er bisher widerstanden hatte.
    Scharfe Krallen und grausame Fänge hatten seine Arme, Beine und Brust buchstäblich in Streifen gerissen. Die unablässige Anstrengung und der Blutverlust hatten ihm jede Kraft genommen, und ich bezweifelte, daß er ohne Stütze noch aufrecht stehen konnte. Doch mit der seinem Volk eigenen Hartnäckigkeit und unendlichen Tapferkeit bot er noch immer den grausamen und unnachgiebigen Widersachern die Stirn - wie es das uralte Sprichwort seines Volkes sagte: »Laß einem Thark den Kopf und eine Hand, und noch ist sein Kampf nicht verloren.«
    Als er mich sah, verzog sich sein grausamer

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