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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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wagte.
    Als er den Toten hinaustrug, blickte er noch einmal prüfend zu mir, dann wieder auf den kahlen, glänzenden Schädel des Mannes in seinen Armen. Als letztes sah ich ihn von der Seite, als er, ein schlaues, triumphierendes Lächeln auf den Lippen, den Raum verließ.
    Nur Tars Tarkas, Thuvia und ich blieben zurück. Die verhängnisvolle Treffsicherheit der Therns hatte unsere Gefährten der winzigen Chance beraubt, die gefahrvolle Freiheit der Welt draußen wiederzuerlangen.
    Sobald der letzte aus der grausamen Prozession verschwunden war, drängte uns das Mädchen, weiterzugehen.
    Auch ihr war die zweifelnde Haltung des Therns aufgefallen, der Sator Throg fortgetragen hatte.
    »Das bedeutet für uns nichts Gutes, o Prinz«, sagte sie. »Denn auch wenn dieser Mann nicht gewagt hat, dich des Betruges zu beschuldigen, gibt es über ihm jemanden, der mächtig genug ist, eine genauere Untersuchung zu verlangen, und diese, Prinz, wäre in der Tat verhängnisvoll.«
    Ich zuckte die Schultern. Offenbar schien am Ende unsers Leidenswegs in jedem Fall der Tod zu warten. Durch den Schlaf hatte ich mich erholt, doch fühlte ich mich wegen des Blutverlustes noch immer schwach. Meine Wunden schmerzten. Nirgendwo konnte ich auf medizinische Hilfe hoffen. Wie sehnte ich die fast wundersamen Heilkräfte der Salben und Elixiere der grünen Marsfrauen herbei! Binnen einer Stunde hätten sie mir wieder zu neuen Kräften verholfen.
    Ich war entmutigt. Nie zuvor hatte mich angesichts von Gefahr eine solche Hoffnungslosigkeit befallen. Da blies mir ein zufälliger Luftzug eine der langen, gelben Locken des Heiligen Therns ins Gesicht.
    Konnten sie mir nicht noch immer den Weg in die Freiheit bahnen? Vielleicht gelang uns noch rechtzeitig die Flucht, bevor der Alarm ausgerufen wurde? Zumindest sollten wir es versuchen. »Was wird der Mann als erstes tun, Thuvia?« fragte ich. »Wann werden sie unsretwegen zurückkehren?«
    »Er wird schnurstracks zum Vater der Therns gehen, dem alten Matai Shang. Vielleicht muß er noch um eine Audienz bitten, doch da er unter den niederen Therns einen hohen Rang innehat, nämlich den eines Thorians, wird Matai Shang ihn nicht lange warten lassen. Wenn der Vater der Therns seiner Geschichte Glauben schenkt, wird es in den Gängen und Gemächern, den Höfen und Gärten binnen einer Stunde von Suchtrupps wimmeln.«
    »Was wir tun können, muß also innerhalb einer Stunde geschehen. Welches ist der beste, kürzeste Weg aus dieser göttlichen Unterwelt?«
    »Der Weg direkt zum Felsgipfel, Prinz«, entgegnete sie. »Weiter durch die Gärten zu den Innenhöfen. Dann müssen wir mitten durch die Tempel der Therns, um zum Außenhof zu gelangen. Dann kommen die Schutzwälle - oh, Prinz, es ist hoffnungslos. Nicht einmal zehntausend Kriegern würde es gelingen, von diesem schrecklichen Ort zu entkommen. Seit Anbeginn der Zeit haben die Therns ihre Festung Stück für Stück, Stein für Stein ausgebaut. Eine ununterbrochene Linie unbezwingbarer Befestigungen verläuft entlang der äußeren Abhänge des Gebirges Otz. In den Tempeln hinter den Schutzwällen warten eine Million kampfbereiter Krieger. Die Höfe und Gärten sind voller Sklaven, Frauen und Kinder. Niemand könnte auch nur einen Schritt tun, ohne entdeckt zu werden.«
    »Da uns nichts anderes übrigbleibt, Thuvia, warum läßt du dich über die Schwierigkeiten aus? Wir müssen uns ihnen stellen.«
    »Sollten wir es nicht besser im Dunkeln versuchen?« fragte Tars Tarkas. »Bei Tage scheinen wir nicht die geringste Chance zu haben.«
    »Nachts wäre sie etwas größer, doch sogar dann werden die Schutzwälle scharf bewacht, möglicherweise sogar schärfer als tagsüber. Trotzdem sind weniger Leute in den Höfen und Gärten unterwegs«, sagte Thuvia.
    »Wie spät ist es?« fragte ich.
    »Es war Mitternacht, als du mich von den Fesseln befreitest«, sagte Thuvia. »Zwei Stunden später kamen wir am Speicher an. Dort habt ihr vierzehn Stunden geschlafen. Jetzt muß fast Sonnenuntergang sein. Kommt, wir gehen zu dem nächsten Fenster im Felsen, dann wissen wir es genau.«
    Mit diesen Worten führte sie uns durch die Windungen der Gänge, bis wir nach einem plötzlichen Knick vor einer Öffnung standen, von wo man das Tal Dor überblicken konnte.
    Gerade versank die Sonne, eine riesige rote Kugel, rechts von uns hinter der westlichen Gebirgskette Otz. Ein Stück unter uns hielt der Heilige Thern auf seinem kleinen Balkon Wache. In Erwartung der nahenden

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