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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ihrer mir unverständlichen barsoomischen Spiele.
    Ich sah, daß keiner der Wächter zu der Gruppe gehört hatte, die mit Thurid und Matai Shang gereist waren. Ich verließ mich also auf meine Verkleidung und ging frech und unerschrocken durch das Tor und zum nächsten Thernwächter.
    Die Männer unterbrachen ihr Spiel und sahen mich an, aber keiner schien Verdacht zu schöpfen. Und dann musterten sie Wula, der zu meinen Füßen knurrte.
    »Kaor!« sagte ich den Marsgruß, und die Krieger erhoben sich und salutierten. »Ich habe eben meinen Weg von den Goldenen Klippen hierher gefunden und suche eine Audienz beim Hekator Matai Shang, Vater der Therns. Wo kann ich ihn finden?«
    »Folge mir«, sagte einer der Wächter, wandte sich um und führte mich quer über den äußeren Hof zu einer zweiten mit Streben gestützten Felsmauer.
    Ich weiß nicht, weshalb mir die Leichtigkeit, mit der ich die Leute zu täuschen verstand, kein Mißtrauen einflößte und kann mir nur denken, daß der flüchtige Anblick meiner geliebten Prinzessin meine Gedanken so sehr beschäftigte, daß in mir für nichts anderes mehr Raum blieb.
    Mag es sein, wie es will, es ist jedenfalls Tatsache, daß ich offenen Auges hinter meinem Führer drein in den Rachen des Todes marschierte.
    Später erfuhr ich dann, daß Thern-Spione meine Ankunft schon Stunden vorher gemeldet hatten, ehe ich die Mauern der Festung auch nur sah.
    Das Tor hatte man absichtlich offen gelassen, um mich hineinzulocken, und die Wächter hatten ganz genaue Anweisung erhalten; und ich rannte nicht wie ein erfahrener Kämpfer, sondern eher wie ein kleiner Schuljunge prompt in die vorbereitete Falle.
    Vom äußeren Hof führte eine schmale Tür durch die Felsmauer; hier zog mein Führer einen Schlüssel und öffnete sie. Dann trat er zurück und bedeutete mir, ich solle weitergehen.
    »Matai Shang befindet sich im dahinterliegenden Tempelhof«, sagte er, und dann schloß er, als ich mit Wula durchgegangen war, schnell die Tür hinter uns.
    Das häßliche Gelächter, das ich durch die Türplanken hörte, nachdem das Schloß eingeklickt war, überzeugte mich natürlich sofort davon, daß lange nicht alles so war, wie es hätte sein sollen.
    Ich befand mich in einer kleinen runden Kammer innerhalb der zweiten Mauer. Vor mir öffnete sich eine Tür, die vermutlich in den inneren Tempelhof führte. Ich zögerte erst, denn nun war mein Mißtrauen erwacht, aber dann zuckte ich die Achseln, öffnete die Tür und trat in den gleißenden Schein von Fackeln hinaus, die den inneren Hof erhellten.
    Direkt mir gegenüber erhob sich ein massiver Turm zu einer Höhe von mindestens dreihundert Fuß. Er war von der merkwürdig schönen modernen Architektur auf Barsoom, und die gesamte Oberfläche war mit handgearbeiteten Reliefs in sehr fantasievollen und komplizierten Mustern geschmückt. Dreißig Fuß über dem Hof befand sich ein breiter Balkon, und dort entdeckte ich doch wahrhaftig Matai Shang. Bei ihm waren Thurid, Phaidor, Thuvia und Dejah Thoris, und die beiden letzteren waren mit schweren Ketten gefesselt Hinter der kleinen Gruppe entdeckte ich eine Handvoll Thernkrieger.
    Als ich den Hof betrat, lagen die Augen derer auf dem Balkon voll auf mir.
    Ein häßliches Lächeln verzerrte den grausamen Mund von Matai Shang, und Thurid machte eine höhnische Geste und legte eine Hand auf die Schulter meiner Prinzessin. Dejah Thoris wirbelte jedoch wie eine Tigerin herum und versetzte dem widerlichen Burschen einen schweren Schlag mit den Fesseln an ihren Handgelenken.
    Er hätte sicher zurückgeschlagen, wäre Matai Shang nicht dazwischengetreten, und dann entdeckte ich auch sofort, daß diese beiden Männer nicht übermäßig freundlich zueinander waren. Der Thern benahm sich arrogant und herrschsüchtig, als wolle er damit klarmachen, daß die Prinzessin von Helium das persönliche Eigentum des Vaters der Therns war; Thurid hingegen ließ in seinem Benehmen gegenüber dem alten Hekator jeden Respekt und jede freundschaftliche Regung vermissen.
    Als sich der Aufruhr auf dem Balkon gelegt hatte, wandte sich Matai Shang wieder zu mir.
    »Erdenmann«, schrie er, »du hast einen viel unwürdigeren Tod verdient als den, den nun über dich zu verhängen in meiner geschwächten Macht liegt. Aber der Tod, den du heute noch sterben wirst, ist doppelt bitter, wenn du weißt, daß nach deinem Tod deine Witwe die Gattin von Matai Shang, Hekator der Heiligen Therns werden wird - für die Dauer eines

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