Mars 03 - Kriegsherr des Mars
überragten.
Es waren die grünen Alliierten von Helium, die wilden Horden von den Gründen der Toten Seen weit im Süden.
In grimmigem Schweigen rasten sie auf das Tor zu, aber die breiten, weichen Tatzen ihrer Reittiere machten nicht den geringsten Lärm Sie rasten in die Stadt herein, quer über den weiten Platz vor dem Palast des Jeddaks der Jeddaks, und sofort erkannte ich nun an der Spitze dieser riesigen Krieger ihren Anführer, meinen Freund Tars Tarkas, Jeddak von Thark.
Mein sehnlicher Wunsch war also in Erfüllung gegangen. Wie lange hatte ich mir schon gewünscht, wieder einmal Seite an Seite mit meinem ältesten Freund kämpfen zu dürfen! Nur wurde es vorläufig kein Kampf Seite an Seite, aber ich kämpfte hier im hohen Turm von Okar für dieselbe Sache wie er.
Es sah gar nicht so aus, als würden unsere Feinde auch nur im geringsten daran denken, den Kampf einzustellen. Immer neue Kämpfer drangen in den Turm ein, und der Raum, in dem wir uns befanden, war oft mit mehr Toten als Lebenden angefüllt. Manchmal legten sie eine kurze Pause ein, um ihre Toten wegzuziehen und damit frische Krieger heranstürmen konnten, um den Trank des Todes zu kosten.
Ich hatte wieder einmal Mors Kajak beim Kampf abgelöst, damit er den Kampf in den Straßen unter uns beobachten konnte. Plötzlich tat er einen lauten Schrei, in dem ich einen Unterton der Sorge hörte. Sofort lief ich zu ihm, und er deutete weit hinaus zum südlichen Horizont.
»Alas! Daß ich gezwungen sein könnte, ein grausames Schicksal mit anzusehen, ohne ihnen zu Hilfe eilen oder wenigstens warnen zu können!« rief er.
Ich sah in die angegebene Richtung und erkannte den Grund seiner Sorge. Eine mächtige Flotte von großen Schiffen und kleineren Fliegern näherte sich Kadabra. Es war ein majestätischer Anblick. Sie kamen mit beträchtlicher, immer größer werdender Geschwindigkeit von der Eisbarriere heran.
»Dieser schreckliche Turm, den sie den Wächter des Nordens nennen, winkt sie zu sich«, erklärte Mors Kajak traurig. »Genauso hat er Tardos Mors und seiner großen Flotte gewinkt. Sieh, wie sie dort liegen, die zerschmetterten Schiffe, ein schauerliches Monument der zerstörerischen Kraft, der nichts und niemand widerstehen kann.«
Ich sah sie ja auch, diese zahllosen Wracks, aber auch noch etwas anderes, das Mors Kajak nicht sah. Ich kannte ja diesen unterirdischen Raum, an dessen Wänden zahllose fremdartige Geräte und Instrumente waren.
Im Mittelpunkt dieses Raumes stand ein langer Tisch, und davor saß ein kleiner, alter Mann mit vor Habsucht vorquellenden Augen, der Geld zählte; aber – und das war viel wichtiger – ich wußte auch von dem Magnetschalter, und ich kannte den schwarzen Griff mit dem eingelegten kleinen weißen Magneten.
Die Flotte draußen näherte sich sehr schnell. In fünf Minuten mußte diese wundervolle, mächtige Armada als wertloser Schrott zu Füßen des schwarzen Turmes jenseits der Stadtmauer liegen und aus einem Tor würden Gelbe Horden stürmen, um die wenigen Überlebenden zu Sklaven zu machen, die sich benommen aus den Wracks herausarbeiteten.
Und für die, welche das nicht mehr konnten, würden dann die furchtbaren Apts kommen. Mich schauderte bei diesem Gedanken, denn ich konnte mir die entsetzliche Szene nur allzu gut vorstellen.
Schon von jeher war ich in Entscheidung und Tat sehr rasch gewesen.
Der Impuls, der mich antreibt, ist zugleich auch die Tat, denn wenn mein Verstand logisch zu denken beginnt, werden sofort auch die dazugehörigen Taten ausgelöst. Das muß irgendwie im Unterbewußtsein geschehen, denn objektiv ist mir das nicht bewußt. Psychologen sagten mir immer wieder, daß eine allzu genaue Erforschung meiner mentalen Aktivität vielleicht alles andere als schmeichelhaft sei, denn das Unterbewußtsein kenne keine Vernunft. Mag das nun sein, wie es will, durch eine sofortige Tat erzielte ich schon häufig einen durchschlagenden Erfolg, während allzu genaue Denker die vielen Für und Wider allzu lange gegeneinander abwogen.
In diesem Fall war die Schnelligkeit der Tat wichtiger als alles andere.
Ich griff fester um mein Schwert und rief meinen Kameraden an der Spiralrampe zu, sie sollten mir den Weg freihalten.
»Weg frei für den Prinzen von Helium!« schrie ich, und ehe die Gelben, deren Mißgeschick es war, an jener Stelle zu kämpfen, noch wußten, wie ihnen geschah, hatte mein Schwert schon einen Kopf abgeschlagen und ein Herz durchbohrt. Wie ein wütender Bulle
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