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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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den Portieren durchspähte, welche die Wand hinter der Estrade schmückten, auf der Salensus Oll seine Braut erwartete.
    Die Leibwächter zerrten nun die Prinzessin von Helium die wenigen Stufen zur Estrade hinauf und hielten sie neben dem Tyrannen von Okar fest. Ich sah natürlich nur noch meine geliebte Dejah Thoris und sonst nichts mehr. Ein Priester öffnete ein Buch, hob eine Hand und begann den Singsang eines Rituals. Salensus Oll griff nach der Hand seiner Braut.
    Ich hatte erst beabsichtigt, solange zu warten, bis mir die Umstände ein erfolgreiches Eingreifen ermöglichten, denn auch dann, wenn die Zeremonie vollendet wurde, hatte sie keine Gültigkeit, solange ich lebte. Was mir am meisten am Herzen lag, war selbstverständlich Dejah Thoris‘ Rettung, und ich wollte sie, falls irgendwie möglich, aus dem Palast von Salensus Oll wegbringen. Im Grund war es unwichtig, ob dies vor oder nach der ja doch ungültigen Zeremonie geschah.
    Als ich jedoch sah, daß Salensus Oll seine lasterhafte Hand nach meiner geliebten Prinzessin ausstreckte, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ehe die Edlen von Okar auch nur ahnten, was geschah, sprang ich schon mit einem großen Satz auf die Estrade vor Dejah Thoris und Salensus Oll.
    Mit dem flachen Schwert schlug ich seine brutale Hand weg, packte Dejah Thoris um die Taille und schwang sie hinter mich. Ich stand nun mit dem Rücken zu den Portieren der Estrade und hatte vor mir den Tyrannen des Nordens und seine edlen Krieger.
    Der Jeddak der Jeddaks war ein Berg von einem Mann, ein häßlicher, dicker, brutaler Kerl, und er stand wie ein Turm vor mir. Sein schwarzer Schnurrbart sträubte sich vor Wut, und ich kann mir recht gut vorstellen, daß ein weniger erfahrener Krieger als ich vor ihm zitterte.
    Knurrend sprang er mir mit dem gezogenen Schwert entgegen, aber ich konnte nie herauskriegen, ob Salensus Oll ein tüchtiger Schwertkämpfer war oder nicht, denn mit Dejah Thoris hinter meinem Rücken war ich kein Mensch mehr, sondern ein Supermensch, und da hätte mir keiner mehr widerstehen können.
    »Für die Prinzessin von Helium!« rief ich und stieß meine Klinge kraftvoll durch das verrottete Herz von Okars verrottetem Herrscher, und vor den Augen seiner erblaßten Edlen rollte Salensus Oll, im Tod schauerlich grinsend, die Stufen hinunter, die von seinem Hochzeitsthron auf der Estrade in den Saal führten.
    Gespanntes Schweigen herrschte im Hochzeitsraum. Dann drangen die fünfzig Edelleute auf mich ein. Es war ein furioser Kampf, aber der Vorteil war auf meiner Seite. Ich stand ja oben auf der Estrade und focht für die großartigste Frau aus einer glorreichen Rasse, und ich kämpfte um eine große Liebe und die Mutter meines Sohnes.
    Hinter meiner Schulter vernahm ich die silberne Stimme meiner Liebsten; sie sang die ruhmreiche Hymne von Helium, welche die Frauen singen, wenn ihre Männer ausziehen, um zu siegen.
    Das allein genügte, um meinen Siegeswillen anzufeuern, und wäre die Übermacht der anderen noch größer gewesen, als sie schon war! Ich bin ganz ehrlich davon überzeugt, daß ich diesen ganzen Hochzeitsraum voll Gelber Krieger an jenem Tag ganz allein besiegt und erledigt hätte, wäre nicht etwas für mich Hilfreiches geschehen.
    Immer wieder sprang einer der Edlen aus Salensus Olls Gefolge die Stufen zur Estrade hinauf, und der Kampf war heftig und erbittert.
    Aber immer fiel er wieder zurück, getroffen von einem Schwert, das seit dem Duell mit Solan Zauberkräfte zu haben schien.
    Zwei drängten sich so nahe an mich heran, daß ich mich kaum zu rühren vermochte. Da hörte ich eine Bewegung hinter mir, und nun bemerkte ich auch, daß die Hymne von Helium nicht mehr gesungen wurde. Machte sich Dejah Thoris bereit, neben mir zu kämpfen?
    Heroische Tochter einer heroischen Welt! Es sähe ihr tatsächlich ähnlich, wenn sie ein Schwert nahm und an meiner Seite kämpfte.
    Wenn auch die Frauen vom Mars nicht in den Kriegskünsten unterwiesen und geschult werden, so ist ihnen der Kampfgeist doch angeboren, und man weiß von zahllosen Gelegenheiten, bei denen Frauen unerschrocken neben ihren Männern gekämpft haben.
    Sie kam jedoch nicht, und ich war froh darüber, denn ich hätte sie ja beschützen und gleichzeitig gegen eine Übermacht fechten müssen.
    Es wäre mir ja doch nichts anderes übrig geblieben, als sie aus der Kampfzone zurückzuschicken. Ich dachte, sie plante wohl etwas ganz besonders Schlagkräftiges und kämpfte also weiter in dem

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