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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Shangs flugunfähigem Schiffchen abspielte.
    Es war Phaidor.
    Ihr Haar war zerrauft, ihr Gesicht gerötet, und ihre Augen sahen verweint aus. Zu Tränen hatte sich die stolze Göttin bisher noch nie herabgelassen. Jetzt tat sie einen Sprung auf mich zu.
    In der Hand hatte sie einen langen, dünnen Dolch. Ich warf meiner Prinzessin einen letzten, lächelnden Blick zu, denn ich wollte wie ein Mann sterben. Dann wandte ich mich zu Phaidor um. Ich wartete auf den tödlichen Stoß.
    Nie hatte ich dieses schöne Gesicht schöner gesehen als jetzt. Noch nie hatte ich es richtig zu glauben vermocht, daß in einem so schönen Leib eine so verdorbene, grausame Seele wohnte. Aber jetzt las ich etwas ganz anderes, etwas Neues in ihren Augen, eine ungewohnte Sanftheit, eine Pein, die mir ans Herz griff.
    Nun stand Thurid neben mir und schob sie weg, um zu mir gelangen zu können. Was dann geschah, spielte sich so blitzschnell ab, daß alles schon vorüber war, ehe ich die Wahrheit auch nur ahnte.
    Phaidors schlanke Hand schoß vor und griff nach der Dolchhand des Schwarzen. Ihre rechte Hand mit dem schimmernden Dolch zuckte nach oben.
    »Das ist für Matai Shang!« schrie sie und stieß dem schwarzen Dator die Klinge tief ins Herz. »Das ist für alles Böse, das du Dejah Thoris angetan hast!«
    Und wieder stieß sie mit dem Dolch zu.
    »Und das, und das und das!« kreischte sie. »Das für John Carter, Prinz von Helium!« Mit jedem Wort stach der spitze Dolch von neuem in das böse Herz des großen Schurken. Und dann versetzte sie der Leiche des Erstgeborenen einen Stoß, so daß er dem Körper seines Opfers folgte.
    Ich war wie gelähmt vor staunendem Entsetzen, und deshalb hatte ich während dieser schauerlichen Szene keinen Versuch gemacht, auf Deck zu gelangen. Ihre nächste Handlung überraschte mich noch mehr, denn Phaidor streckte mir ihre Hand entgegen und half mir auf das Deck hinauf, wo ich nun in meiner Verblüffung dastand und sie nur verständnislos anstarrte.
    Die Andeutung eines Lächelns umspielte ihre Lippen. Es war nicht das frühere grausame oder höhnische Lächeln einer hochmütigen Göttin, als die ich sie kannte.
    »Du wunderst dich, John Carter, über die seltsame Verwandlung, die in mir vorgegangen ist?« fragte sie. »Ich werde sie dir erklären. Es ist die Liebe zu dir.« Ich runzelte bei diesen Worten die Brauen, doch sie hob eine abwehrende, beschwörende Hand.
    »Warte. Es ist eine andere Liebe als die meine, die deiner Prinzessin Dejah Thoris, denn die hat mich gelehrt, was wahre Liebe ist, was sie sein soll und wie anders sie ist als die selbstsüchtige, eifersüchtige Leidenschaft, die ich für dich empfunden habe.
    Ich bin nun anders geworden. Ich glaube, jetzt könnte ich so lieben, wie Dejah Thoris dich liebt, aber nun besteht mein ganzes Glück in der Erkenntnis, wie sehr ihr einander verbunden seid, denn nur bei ihr kannst du wahres Glück finden.
    Aber ich bin sehr unglücklich darüber, daß ich in meiner sinnlosen Leidenschaft soviel Unheil gestiftet habe. Viele Sünden habe ich abzubüßen, und wenn ich auch unsterblich bin, so ist auch ein ewiges Leben zu kurz für eine Sühne.
    Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit. Wenn Phaidor, die Tochter des Heiligen Hekator der Heiligen Therns so sehr gesündigt hat, dann hat sie aber auch schon versucht, wenigstens etwas wieder gut zu machen. Wenn du jetzt noch an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln solltest, dann wird sie diese auf die einzige Art beweisen, die ihr noch möglich ist – sie hat dich für Dejah Thoris gerettet und wird dich nun ihrer Umarmung überlassen.«
    Damit wandte sie sich ab und stürzte sich über die Reling in den Abgrund.
    Mit einem Schrei des Entsetzens stürzte ich auf sie zu, um sie zurückzuhalten, um dieses Leben zu retten, das ich zwei Jahre lang am liebsten ausgelöscht hätte. Ich kam zu spät.
    Ich hatte Tränen in den Augen, als ich mich umwandte, um nicht in den schauerlichen Abgrund sehen zu müssen.
    Einen Augenblick später hatte ich Dejah Thoris die Fesseln abgenommen.
    Sie legte mir ihre liebevollen Arme um den Hals und drückte ihren zauberhaften Mund auf meine Lippen, um mich den erlebten Schrecken vergessen zu machen und alles Leid, das ich erduldet hatte, bis ich den Lohn dafür in meinen Armen halten durfte.

16. Der neue Herrscher
    Der Flieger, auf dem ich mich nach zwölf unendlich langen Jahren der Trennung mit Dejah Thoris befand, erwies sich als völlig unbrauchbar.
    Die Treibstofftanks waren

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