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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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so undicht, daß die Maschine nicht mehr ansprang. Wir schwebten also manövrierunfähig über dem arktischen Eis.
    Das Schiffchen war inzwischen über den Abgrund hinweg getrieben, der Matai Shang, Thurid und Phaidor verschlungen hatte und hing nun über einem niederen Hügel. Ich öffnete die Tankventile, so daß es langsam sinken konnte, und als es aufsetzte, verließ ich mit Dejah Thoris das Deck. Hand in Hand machten wir uns auf den Weg zurück zur Stadt Kadabra.
    Sie berichtete mir von jenem entsetzlichen Moment, ehe sich die Tür ihres Gefängnisses im Sonnentempel langsam zwischen uns schob.
    Phaidor hatte sie mit erhobenem Dolch angesprungen, und Thuvia hatte vor Angst geschrien, als sie Phaidors Absicht erkannte.
    Dieser Schrei hatte mir die ganze Zeit in den Ohren geklungen, denn er überließ mich grausamen Zweifeln um das Schicksal meiner geliebten Prinzessin. Ich hatte ja nicht mehr gesehen, daß Thuvia der Tochter Matai Shangs den Dolch entwand, ehe er Dejah Thoris oder sie selbst auch nur ritzen konnte.
    Sie erzählte mir auch von der schrecklichen Unendlichkeit ihrer Gefangenschaft, von dem grausamen Haß Phaidors und der zärtlichen Zuneigung Thuvias, und wie selbst in den dunkelsten Stunden der Verzweiflung die beiden Roten Mädchen zusammengehalten hatten, wie sich eine an der anderen aufrichtete, wie sich beide an die Hoffnung klammerten, John Carter werde sicher einen Weg finden, sie zu befreien.
    Nach dem weiten Marsch durch die Eiswüste kamen wir in den Palast zurück und erreichten den Raum, in dem Solan gelebt hatte und gestorben war. Ich verhielt mich nicht besonders vorsichtig, da ich es für ganz selbstverständlich hielt, daß der Palast fest in den Händen meiner Freunde sei.
    Deshalb platzte ich auch in den Raum, in dem sich etwa ein Dutzend Edelleute vom Hof des toten Salensus Oll befand. Sie kamen aus dem Palastinnern und wollten ihren Weg zur Außenwelt fortsetzen.
    Sie blieben erstaunt stehen, als sie uns sahen, und dann flog ein hinterhältiges Lächeln über das Gesicht des Anführers.
    »Ha! Da ist ja die Ursache unseres ganzen Unglücks!« rief er und deutete auf mich. »Nun werden wir wenigstens teilweise Rache nehmen können, denn wenn wir gehen, lassen wir die verstümmelten Leichen des Prinzen und der Prinzessin von Helium zurück.
    Und wenn die anderen sie finden, dann werden sie erkennen, daß die Rache der Gelben Männer an ihren Feinden schauerlich ist. Bereite dich auf den Tod vor, John Carter, denn dein Ende wird bitter sein. Vielleicht lasse ich mich erweichen, deiner Prinzessin gnädiger zu sein – ich werde mir überlegen, ob ich sie meinen Offizieren nicht als Spielzeug überlassen soll.«
    Ich stand vor der Instrumentenwand, Dejah Thoris an meiner Seite.
    Sie sah zu mir empor, als die Krieger mit gezogenen Schwertern näher kamen. Das meine hing noch immer in seiner Scheide an meiner Seite, und ich lächelte nur.
    Die Gelben schauten mich erstaunt an, denn sie fürchteten, da ich mich offensichtlich nicht gegen sie zu wehren gedachte, eine List. Ihr Anführer trieb sie jedoch weiter. Als sie etwa in Reichweite meines Schwertes waren, legte ich meine Hand auf einen großen polierten Hebel, lächelte noch immer und sah meine Feinde voll an.
    Wie ein Mann blieben sie alle vor mir stehen und warfen einander verwirrte Blicke zu.
    »Halt!« schrie ihr Anführer. »Du scheinst nicht zu wissen, was du tust!«
    »Ich weiß es sehr genau, und ein John Carter stößt keine leeren Drohungen aus«, erwiderte ich. »Er weiß genau, was er tut. Noch einen Schritt wenn ihr euch Dejah Thoris, Prinzessin von Helium nähert, dann werde ich diesen Hebel herunterdrücken, und sie und ich werden zusammen sterben – aber nicht allein.«
    Die Edlen wichen entsetzt zurück und flüsterten erregt miteinander.
    Dann wandte sich der Anführer an mich.
    »Geh deiner Wege, John Carter«, sagte er. »Wir gehen die unseren.«
    »Gefangene gehen nicht, wohin sie wollen«, erwiderte ich. »Und ihr seid Gefangene – die des Prinzen von Helium.«
    Ehe sie darauf noch antworten konnten, ging eine Tür auf, und ein ganzer Trupp Gelber stürmte in den Raum. Die Edlen atmeten schon erleichtert auf, aber dann erkannte ihr Anführer den der Neuankömmlinge. Es war nämlich Talu, der Rebellenprinz von Marentina, und sie wußten, daß sie keine Gnade von ihm zu erwarten hatten.
    Mit einem Blick erfaßte Talu die Situation und lächelte.
    »Das hast du gut gemacht, John Carter!« rief er. »Du wendest

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