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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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komisch, aber nicht umwerfend. Die Menge löste sich in tausend Gespräche auf und ging auseinander.
     
    Und nicht lange danach arbeiteten die Aufzüge. Im Laufe der Jahre, als sich das Kabel von Clarke aus verlängerte, waren Roboter wie Spinnen daran entlanggekrochen und hatten die Stromleitungen, Sicherheitstrossen, Generatoren, supraleitenden Pisten, Wartungsstationen, Verteidigungsstationen, Positionierungsraketen, Treib stofftanks und Schutzräume installiert, die alle paar Kilometer das Kabel markierten. Diese Arbeit war im gleichen Tempo fortgeschritten wie die Konstruktion des Kabels selbst, so daß bald nach Erdberührung die Wagen auf und ab liefen, je vierhundert in einer Richtung, wie Parasiten auf einer Haarsträhne. Und einige Monate später konnte man mit dem Aufzug in den Orbit fahren. Und man konnte einen anderen Lift vom Orbit nach unten hinab zur Oberfläche nehmen.
    Und sie kamen herunter, von der Erde befördert durch die Flotte ständiger Shuttles, jene großen Raumschiffe, von denen es um das System Erde-Venus-Mars wimmelte, welche die drei Planeten und Luna als Gravitationshebel benutzten, indem sie wild beschleunigende Frachten von Erde und Mars losschickten. Jedes der dreizehn in Betrieb befindlichen Schiffe nahm dreitausend Personen auf und war bei jedem Trip nach draußen voll besetzt. So gab es also einen ständigen Strom von Menschen, die bei Clarke andockten, in Aufzugswagen herunterkamen und in der Steckdose ausstiegen. Dann strömten sie in die Säle von Sheffield, wild, wackelig und mit Stielaugen, wenn man sie mit einiger Schwierigkeit in den Bahnhof trieb und zu den Zügen nach draußen. Die meisten Züge entledigten sich ihrer Fracht in den Kuppelstädten von Pavonis. Roboterteams bauten die Kuppeln eben schnell genug, um den Zustrom zu beherbergen. Und die Fertigstellung zweier neuer Pipelines hatte die Wasserversorgung von Pavonis gesichert.
    Das Wasser wurde aus dem Comptonreservoir unter Noctis Labyrinthus heraufgepumpt. So wurden die Emigranten angesiedelt.
    In der Steckdose auf der anderen Seite des Kabels wurden nach oben bestimmte Aufzugswagen mit aufbereiteten Metallen, Platin, Gold, Uran und Silber beladen. Dann schwenkten die Wagen ein, wurden auf der Piste angeschlossen und stiegen wieder nach oben. Sie wurden langsam auf ihr volles Tempo von dreihundert Kilometern in der Stunde beschleunigt. Fünf Tage später kamen sie am oberen Ende des Kabels an und bremsten ab zu Schleusen im Innern des BallastAsteroiden Clarke, der jetzt ein von vielen Tunneln durchzogener Klumpen aus kohlenstoffhaltigem Chondrit geworden war, so filigranhaft voller äußerer Gebäude und innerer Kammern, daß er mehr einem Raumschiff oder einer Stadt glich als dem dritten Mond des Mars. Es war ein betriebsamer Ort, belebt von einer nicht abreißenden Folge von ankommenden und abfahrenden Schiffen und Besatzungen, die dauernd unterwegs waren, sowie einer großen Schar von Verkehrsüberwachern, die die leistungsfähigsten KIs benutzten. Obwohl die meisten mit dem Kabel zusammenhängenden Vorgänge durch Computer kontrolliert und robotisch ausgeführt wurden, entstanden ganze neue Berufszweige für Menschen, die alle diese Leistungen leiteten und überwachten.
    Und natürlich wurden alle diese neuen Bilder von den Medien unmittelbar und intensiv erfaßt. Alles in allem schien es trotz der Dekade des Wartens, als ob der Aufzug dem Nichts entsprungen wäre wie Athene aus dem Haupt des Zeus.
     
    Aber es gab Schwierigkeiten. Frank stellte fest, daß sein Stab immer mehr Zeit mit Männern und Frauen aus den Kuppeln verbrachte, die nach Sheffield und direkt in ihre Büros gekommen waren - Neuankömmlinge, die manchmal nervös und manchmal laut und ärgerlich waren und sich über beengte Lebensbedingungen oder unzulängliche Polizei oder schlechtes Essen beschwerten. Ein stämmiger Mann mit rotem Gesicht und einer Baseballmütze wackelte mit einem Finger und sagte: »Private Sicherheitsdienste kommen von höher gelegenen Zelten herunter und bieten ihren Schutz an. Aber das sind nur Gangs, es ist reine Erpressung! Ich kann nicht einmal Ihnen meinen Namen angeben, sonst könnten die herausfinden, daß ich hergekommen bin. Ich meine, ich glaube an die schwarze Wirtschaft so wie an den nächsten Burschen, aber das ist verrückt! Deswegen bin ich nicht hierhergekommen.«
    Frank ging in seinem Büro auf und ab und schäumte vor Wut. Diese Art von Vorwürfen waren sicher wahr, aber schwer zu verifizieren ohne

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