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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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das nicht sehr hilfreich sein! Hier, nur eine Sekunde, ich bekomme etwas Hilfe von den anderen.«
    Es vergingen lange eisige Momente.
    »Sax, der Wind kommt aus Westnordwest! Also mußt du mit dem Wind im Rücken gehen und ein wenig nach links.«
    »Ich weiß. Sei still, bis du siehst, welchen Kurs ich einschlage. Und dann korrigiere ihn!«
    Er ging weiter, zum Glück fast mit Rückenwind. Nach fünf oder sechs qualvollen Minuten piepte sein Handy.
    »Du bist richtig auf Kurs!« sagte Aonia.
    Das war ermutigend, und er fuhr mit etwas mehr Geschwindigkeit fort, obwohl der Wind ihm durch seine Rippen bis ins Mark drang.
    »Okay, Sax! Sax?«
    »Ja.«
    »Du und dein Wagen, ihr seid genau auf dem gleichen Fleck!«
    Aber es war kein Wagen zu sehen.
    Sein Herz stockte in der Brust. Die Sicht betrug noch etwa zwanzig Meter, aber kein Wagen. Er mußte rasch Unterschlupf finden. »Geh in zunehmender Spirale um den Punkt, an dem du jetzt bist!« schlug die kleine Stimme auf dem Handgelenk vor. Theoretisch eine gute Idee; aber er schaffte es nicht, sie auszuführen. Er konnte sich nicht gegen den Wind wenden. Er starrte düster auf die schwarze Plastik-Konsole seines Armbands. Er konnte hier keine Hilfe mehr bekommen.
    Einen Moment konnte er Schneebänke links von sich erkennen. Er schlurfte hinüber, um nachzusehen, und entdeckte, daß der Schnee im Lee einer schulterhohen Böschung lag - ein Merkmal, das er sich nicht erinnerte, vorher gesehen zu haben. Aber im Gestein waren einige radiale Brüche, die durch den Aufstieg von Tharsis entstanden waren; und dies mußte einer davon sein, welcher eine Schneebank schützte. Schnee war ein sehr starker Isolator. Obwohl er als Schutz wenig echten Reiz bot. Aber Sax wußte, daß Bergsteiger sich oft darin eingruben, um draußen Nächte zu überstehen. Er schützte vor dem Wind.
    Er stieg auf den Boden der Schneebank und trat mit einem tauben Fuß dagegen. Es war, als ob er gegen Stein treten würde. Eine Schneehöhle zu graben schien außer Frage zu stehen. Aber die Anstrengung als solche konnte ihn etwas erwärmen. Am Fuß der Schneebank war es weniger windig. Also trat er und trat, und schließlich wurde sichtbar, daß sich unter einem dicken Batzen von Windplatten das übliche Pulver befand. Vielleicht war eine Schneehöhle doch noch möglich. Er buddelte weiter.
    »Sax, Sax!« rief die Stimme von seinem Handgelenk. »Was machst du?«
    »Ich mache eine Schneehöhle. Ein Biwak.«
    »O Sax, wir fliegen zu Hilfe! Wir können morgen früh auf jeden Fall bei dir sein. Also halt aus! Wir werden weiter zu dir sprechen.«
    »Fein!«
    Er setzte Tritt nach Tritt und grub. Auf den Knien schöpfte er harten körnigen Schnee und stieß ihn in wirbelnden Flocken über sich. Es war schwer, sich zu bewegen und zu denken. Er bedauerte bitter, sich so weit vom Rover entfernt zu haben, als er von der Landschaft um jenen Eisteich so gefesselt war. Es war eine Schande zu sterben, wenn die Dinge so interessant wurden. Frei, aber tot. In dem Schnee war jetzt eine kleine Kuhle, ein längliches Loch im Windschatten. Er setzte sich müde hin und drängte sich in den freigewordenen Raum, auf der Seite liegend und mit den Stiefeln stoßend. Der Schnee fühlte sich gegen den Rücken seines Anzugs fest an und wärmer als der scharfe Wind. Er begrüßte das Erschauern in seinem Rumpf und empfand eine vage Angst, als es aufhörte. Es war ein schlechtes Zeichen, wenn man zu kalt war, um zu zittern.
    Sehr müde, sehr kalt. Er schaute auf sein Armband. Es war vier Uhr nachmittags. Er war gerade etwas mehr als drei Stunden im Sturm marschiert. Er müßte noch weitere fünfzehn oder zwanzig Stunden überleben, ehe er erwarten konnte, gerettet zu werden. Oder vielleicht würde am Morgen der Sturm nachgelassen haben und der Standort des Rovers deutlicher geworden sein. So oder so mußte er die Nacht überleben, indem er sich seine Schneehöhle grub. Oder sich wieder hinauswagen und den Rover finden. Er konnte sicher nicht weit entfernt sein. Aber bis der Wind nachließ, konnte er es sich nicht leisten, nach ihm Ausschau zu halten.
    Er mußte in der Schneehöhle warten. Theoretisch würde er eine Nacht im Freien überstehen, obwohl es im Moment so kalt war, daß er das kaum glauben konnte. Die Nachttemperaturen fielen auf dem Mars drastisch. Vielleicht würde der Sturm in der nächsten Stunde nachlassen, so daß er den Rover finden und vor der Dunkelheit erreichen könnte.
    Er sagte Aonia und den anderen, wo er war. Sie

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