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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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unter den Klippen des Randes gebaut werden mit radialen Kanälen, die ihn mit dem inneren Teich verbinden würden. Die sich daraus ergebende Abwechslung von Ringen aus Wasser und Land würde Piatons Beschreibung von Atlantis ähneln. Da Vinci konnte fast aus eigener Kraft zwischen zwanzig- oder dreißigtausend Menschen erhalten, schätzte Sax. Eine Gemeinde von Gemeinden, jeder Krater ein kompletter Stadtstaat, dessen Gemeinwesen voll autark wäre und entscheiden könnte, welche Art von Kultur es haben wollte, und das in irgendeinem globalen Rat eine Stimme haben würde... Ohne regionale Assoziation größer als das Niveau der Stadt, außer für Vereinbarungen lokalen Austauschs... Könnte das funktionieren?
    Da Vinci machte den Eindruck, daß das gehen würde. Der Südboden des Randes war belebt durch Arkaden, keilförmige Pavillons und dergleichen, die jetzt alle von Sonnenlicht erfüllt waren. Sax wanderte eines Morgens um den ganzen Komplex, besuchte ein Labor nach dem anderen und gratulierte den Leuten darin zu dem Erfolg ihrer Vorbereitungen für eine sanfte Entfernung der UNTA vom Mars. Vielleicht kam letztlich irgendeine politische Macht am Ende der Kanone heraus - und eine danach aus dem Augenschein. Und der Augenschein änderte sich je nachdem, ob eine Waffe auf ihn gerichtet war oder nicht. Diese Saxisten hatten die Kanonen vernagelt und waren darum höchst erfreut, ihn zu sehen. Und sie suchten immer nach anderer Arbeit, zurück zur Grundlagenforschung, oder dachten sich Anwendungen aus für die neuen Materialien, die Spencers Alchimisten ständig ausbrüteten, oder studierten das Terraformungsproblem.
    Sie beobachteten auch, was im Weltraum und auf der Erde vor sich ging. Ein schnelles Shuttle von der Erde mit unbekanntem Inhalt hatte sie kontaktiert wegen der Erlaubnis, eine orbitale Einfädlung zu unternehmen, ohne daß ihm eine Handvoll Nägel in den Weg geworfen würde. Also arbeitete ein Team von Da Vinci jetzt an der Aufstellung von Sicherheitsprotokollen in enger Konsultation mit der Schweizer Botschaft, die am nordwestlichen Ende des Bogens in einer Suite von Appartements ein Büro eingerichtet hatte. Von Rebellen zu Administratoren. Das war ein merkwürdiger Übergang.
    »Welche politischen Parteien unterstützen wir?« fragte Sax.
    »Ich weiß nicht. Ich nehme an, die übliche Schar.«
    »Keine Partei erhält viel Unterstützung. Was immer funktioniert, mußt du wissen.«
    Sax wußte es allerdings. Das war die alte Position von Technikern, die sie schon immer eingenommen hatten, seit Wissenschaftler in der Gesellschaft zu einer Klasse für sich geworden waren, fast einer Priesterkaste, die zwischen dem Volk und ihrer Macht vermittelte. Sie galten als unpolitisch wie Zivilbeamte - Empiriker, die die Dinge in einem rationalen wissenschaftlichen Stil behandelt sehen wollten, das größte Gut für die größte Zahl, was recht einfach zu arrangieren zu sein schien, wenn die Menschen nicht so gefangen wären in Emotionen, Religionen, Regierungen und anderen die Masse täuschenden Systemen aller Art.
    Mit einem Wort: Standardwissenschaftler. Sax hatte diese Anschauung einmal Desmond zu erklären versucht und seinen Freund damit aus irgendeinem Grund heftig zum Lachen gebracht, obwohl sie durchaus sinnvoll war. Nun gut, sie war ein bißchen naiv und deshalb etwas komisch, wie er annahm. Und wie bei vielen komischen Dingen konnte es sein, daß solche Theorien erheiternd waren bis ganz zu dem Moment, wo es schrecklich wurde. Denn es war eine Haltung, die die Wissenschaftler nun schon seit Jahrhunderten einnahmen, seit sie auf irgendeine nützliche Weise in die Politik gegangen waren. Und das waren traurige Jahrhunderte gewesen.
    Aber jetzt waren sie auf einem Planeten, wo die politische Macht aus dem Ende eines mesokosmischen Belüftungsventilators entsprang. Und die Leute, denen diese große Kanone unterstand (welche die Elemente im Zaum hielt), hatten mindestens teilweise die Leitung inne. Falls ihnen daran gelegen war, die Macht auszuüben.
    Sax erinnerte sich deutlich daran, als er sie in ihren Labors besuchte. Und dann redete er mit ihnen, um ihr Unbehagen gegenüber der Politik zu mildern, über das Problem des Terraformens. Und als er sich schließlich anschickte, nach Sabishii abzureisen, waren ungefähr sechzig von ihnen bereit, mit ihm zu kommen, um zu sehen, wie die Dinge da unten liefen. »Saxens Alternative für Pavonis«, hörte er einen Labortechniker die Reise beschreiben. Was gar kein so

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