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Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars

Titel: Mars-Trilogie 3 - Blauer Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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schlechter Gedanke war.
     
    Sabishii lag auf der Westseite eines fünf Kilometer hohen Vorsprungs namens Tyrrhena-Massiv, südlich vom Krater Jarry-Desloges, in dem alten Bergland zwischen Isidis und Hellas, dessen Zentrum bei 275° Länge und 15° südlicher Breite lag. Eine vernünftige Wahl für eine Kuppelstadt, da sie weite Ausblicke nach Westen bot und niedrige Hügel, die die Stadt nach Osten hin schützten wie Moore. Aber wenn es darauf ankam, in freier Luft zu leben oder Pflanzen draußen in der steinigen Gegend wachsen zu lassen, war es ein bißchen hoch gelegen. Tatsächlich war es, wenn man die sehr starken Erhebungen von Tharsis und Elysium ausnahm, die höchste Region auf dem Mars, eine Art von bioregionaler Insel, welche die Leute von Sabishii seit Jahrzehnten kultivierten.
    Sie zeigten sich sehr enttäuscht über den Verlust der großen Spiegel, man könnte sogar sagen, in Notstand versetzt, zu einer Anstrengung aller Kräfte veranlaßt, um zu tun, was sie konnten, um die Pflanzen des Bioms zu schützen. Aber das war schrecklich wenig. Nanao Nakyama, ein alter Kollege von Sax, schüttelte den Kopf. »Der Wintertod wird sehr schlimm sein. Wie eine Eiszeit.«
    »Ich hoffe, daß wir den Verlust an Licht ausgleichen können«, sagte Sax. »Die Atmosphäre verdichten und Gewächshausgase hinzufügen. Es ist möglich, daß wir das mit mehr Bakterien und subalpinen Pflanzen machen können, nicht wahr?«
    »Nicht viel«, sagte Nanao zweifelnd. »Die meisten Nischen sind schon voll. Und sie sind sehr klein.«
    Sie ließen sich zu einer Mahlzeit nieder, um darüber zu sprechen. Alle Techniker von Da Vinci waren in dem großen Speisesaal von The Claw versammelt; und viele Leute aus Sabishii waren da, um sie zu begrüßen. Es war ein langes, interessantes und freundliches Gespräch. Die Sabishier lebten in dem Berglabyrinth ihres Moholes hinter einem Ausläufer der Drachenfigur, die das Labyrinth bildete, so daß sie nicht ständig die Brandruinen ihrer Stadt vor Augen hatten, wenn sie gerade nicht dort arbeiteten. Der Wiederaufbau lief jetzt auf Sparflamme, da die meisten von ihnen mit den Folgen des Verlustes der Spiegel beschäftigt waren. Nanao sagte zu Tariki, was offenbar die Fortsetzung einer langen Debatte war: »Es hat sowieso keinen Sinn, sie wieder ,als Kuppelstadt aufzubauen. Wir können ebenso gut warten, und sie dann in der freien Luft bauen.«
    Tariki sagte mit einem Blick auf Sax: »Das könnte langes Warten bedeuten. Wir befinden uns nahe der Obergrenze der Atmosphäre für Lebensfähigkeit, wie sie in dem Dokument von Dorsa Brevia angegeben ist.«
    Nanao schaute Sax an. »Wir wünschen Sabishii unterhalb jeder gesetzten Grenze zu haben.«
    Sax nickte und zuckte die Achseln. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Den Roten würde es nicht gefallen. Wenn die entwicklungsfähige Grenze aber um etwa einen Kilometer höher angesetzt würde, würde das den Sabishiern dieses Bergmassiv geben und für die größeren Erhebungen kaum einen Unterschied ausmachen. Also schien es sinnvoll zu sein. Aber wer wußte, was sie in Pavonis beschließen würden? Er sagte: »Vielleicht sollten wir uns jetzt darauf konzentrieren zu verhindern, daß der atmosphärische Druck sinkt.«
    Sie machten finstere Gesichter.
    »Werdet ihr mit uns hinausfahren und uns das Massiv zeigen?« frage Sax.
    Sie jubelten. »Mit großem Vergnügen.«
     
    Die Areologen in den frühen Jahren hatten das Land beim Tyrrhena-Massiv die abgetrennte Einheit der südlichen Gebirge< genannt, was so ziemlich dasselbe war wie >Kratereinheit, aber weiter von kleinen Kanalnetzen durchsetzt*. Die niederen und typischen Hochländer, die das Massiv umgaben, enthielten auch Einheiten mit kleineren Bergketten und Hügeln. Tatsächlich war, als sie am nächsten Morgen über Land fuhren, das rauhe Gelände der südlichen Gebirge in all seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen zu sehen - oft alle zugleich: Von Kratern zernarbt, zerklüftet, uneben, mit Wülsten durchsetzt, zerschnitten und hügelig, die Quintessenz der noachischen Landschaft. Sax, Nanao und Tariki saßen auf dem Beobachtungsdeck eines Rovers der Universität von Sabishii. Sie sahen weitere Wagen mit Kollegen, und sie überholten einige der Teams, die vor ihnen losmarschiert waren. Auf dem letzten Hügel vor dem östlichen Horizont tummelten sich einige Sportler. Die Senken im Land waren alle mit leichtem Schnee bestäubt. Das Zentrum des Massivs lag 15° südlich vom Äquator; und sie

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