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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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rkerer W ä rmestrom? Woran liegt das? «
    » Keine Ahnung. Noch nicht. « Jamie verga ß seine M ü digkeit, w ä hrend er redete. » Alles, was wir bisher gesehen haben, deutet darauf hin, da ß der Mars im Innern kalt ist; wenn er einen schmelzfl ü ssigen Kern hat wie die Erde, dann ist er sehr klein und liegt tief im Innern des Planeten. Er mu ß nat ü rlich einmal gr öß er und hei ß er gewesen sein. Diese Tharsis-Vulkane k ö nnen nicht ä lter als h ö chstens eine halbe Milliarde Jahre sein. Aber der Kern ist offenbar fast vollst ä ndig abgek ü hlt. Keine Anzeichen f ü r eine Kontinentalverschiebung … nichts, was auch nur Ä hnlichkeit mit Kontinenten hat. «
    » Und trotzdem kommt W ä rme aus dem Boden des Canyons? «
    » Mehr als an allen anderen Stellen, die wir erforscht haben « , best ä tigte Jamie. » Etwas unter diesem Canyon ist warm. Deshalb gibt es hier unten Nebelschleier und Wasserdampf. «
    » Was noch? «
    » Luftdichte und Temperatur entsprechen dem, was die Sonden gefunden haben. Dieser ganze Grabenkomplex scheint sein eigenes Mikroklima zu besitzen; es ist w ä rmer als der restliche Planet, und der Luftdruck ist h ö her. Vielleicht zeigt sich beim Hellas-Becken dasselbe Ph ä nomen. Wir m ü ssen das ü berpr ü fen. «
    » Nicht auf dieser Mission! «
    » Das wei ß ich. Wir werden zur ü ckkommen m ü ssen. Es ist wie bei der Erforschung von Afrika, Mikhail. Es wird Jahrzehnte dauern, vielleicht ein Jahrhundert oder noch l ä nger, bis wir alles untersucht haben. «
    Wosnesenski lie ß eines seiner seltenen L ä cheln sehen. » Wenn es Ihnen an etwas nicht mangelt, Jamie, dann an Ehrgeiz. «
    Jamie war verbl ü fft. » Ehrgeiz? Ich? «
    Aber Wosnesenski formulierte bereits seine n ä chste Frage. » Wie geht es Ihnen? Wollen Sie mit Tony sprechen? Ist Ihr Gesundheitszustand in Ordnung? «
    Jamie z ö gerte. » Ich bin m ü de, aber sonst geht es mir gut. Ilona ist nicht so ganz auf dem Damm, aber ich glaube nicht, da ß sonst noch jemand Beschwerden hat. Ich werde sie alle einzeln fragen; falls es irgendwelche Probleme gibt, melden wir uns wieder. «
    » Gut. Ich verlasse mich darauf. «
    Jamie verabschiedete sich und unterbrach die Verbindung. Seltsam, da ß Mikhail sich nach ihrem Gesundheitszustand erkundigt hatte. Der verdammte Kerl mu ß te ein Telepath sein. Dann wurde ihm klar, da ß Ilona mit Tony gesprochen haben mu ß te, w ä hrend sie drau ß en waren. Und Mikhail hat gesehen, da ß Joanna und nicht Ilona den Ausflug mit mir gemacht hat. Er ist ein mi ß trauischer Bursche. Typischer Russe.

MARSORBIT
     
    Li Chengdu schaute mit finsterer Miene auf den Bildschirm. Er saß an der Überwachungsstation hinter den beiden Pilotensitzen im Kommandomodul der Mars 2. Tolbukhin und der amerikanische Astronaut, Burt Klein, hatte ihre Sitze umgedreht und damit eine kleine Konferenzrunde gebildet.
    Dr. Yang saß neben Li und zeigte auf die beiden Listen, die nebeneinander auf dem Bildschirm deutlich zu sehen waren.
    » Sehen Sie? Waterman und Brumado haben bei ihrer EVA nur die H ä lfte der geplanten Arbeiten durchgef ü hrt. «
    Yangs Fingernagel war lang und rot und sorgf ä ltig manik ü rt. Li ü berlegte, wozu sich die Ä rztin die M ü he machte, ihre N ä gel zu lackieren. Sie war keine sonderlich gutaussehende Frau, dachte er, eigentlich sogar ziemlich unansehnlich, mit einer Knollennase und wulstigen Lippen. Ihre Figur war unscheinbar. Aber sie hatte ihren braunen Overall mit einem gl ä nzenden goldenen Flechtg ü rtel geschm ü ckt und trug ein Halstuch und mehrere Armreifen, die wie winzige Becken aneinanderschlugen, wenn sie die H ä nde bewegte. Ihr mausbraunes Haar war frisch geschnitten; der Pony reichte ihr fast bis zu den Augenbrauen. Und sie hatte doch tats ä chlich Lippenstift und sogar Lidschatten aufgelegt.
    Hat sie sich f ü r mich herausgeputzt? fragte sich Li. Oder versucht sie, unseren flotten Kosmonauten und Astronauten zu beeindrucken? Li seufzte in sich hinein. Solange sie mir keine Probleme bereitet, werde ich mich nicht einmischen. Aber er ertappte sich bei der Ü berlegung, ob ihre Fu ß n ä gel wohl auch lackiert waren.
    » Ihre Leistungsf ä higkeit scheint ernstlich nachgelassen zu haben « , sagte Yang leise, aber mit Nachdruck.
    Li ri ß sich aus seinen Mutma ß ungen ü ber ihr Sexualleben. » Die Fahrt zum Boden des Canyons hinunter war anstrengend. Vielleicht brauchen sie noch etwas Ruhe. «
    Burt Klein stimmte ihm zu. » Man kann

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