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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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scheinen mit ihrer T ä tigkeit zufrieden zu sein. Selbst Patel hat sich wieder an die Arbeit gemacht und aufgeh ö rt zu meckern. «
    Yang fragte: » Weshalb hat Brumado Waterman bei der EVA begleitet und nicht Malater, wie es im Plan vorgesehen war? «
    » Keine Ahnung « , erwiderte Reed und widerstand dem Drang, erneut zu Wosnesenski hin ü berzuschauen. » Da mu ß ich sie fragen. «
    Li blickte einen langen Moment vom Bildschirm herunter, direkt in Reeds Augen. Aus seinen Sorgenfalten um Mund und Augen begann ein ganz leiser Hauch von Argwohn zu sprechen. So kam es Tony jedenfalls vor.
    » Das ist eine sehr ernste Angelegenheit « , sagte er schlie ß lich. » Die Berichte, die Sie geschickt haben, lassen darauf schlie ß en, da ß mit den Mitgliedern des Bodenteams k ö rperlich und seelisch alles in Ordnung ist, aber ihre Leistungsf ä higkeit l äß t in alarmierendem Tempo nach. Sie m ü ssen herausfinden, was da vorgeht. Wenn Ihnen das nicht gelingt, mu ß ich das ganze Team zur ü ckbeordern und die Erkundung der Marsoberfl ä che vorzeitig abbrechen. «
    » Daran brauchen Sie nicht einmal zu denken! « fuhr Reed auf. » Falls wirklich etwas nicht stimmt – was ich bezweifle –, bin ich voll und ganz imstande, die Ursache des Problems festzustellen und die erforderlichen ä rztlichen Ma ß nahmen zu ergreifen. «
    Li nickte. Seine Miene war immer noch mi ß trauisch. » Bitte unterrichten Sie Doktor Yang t ä glich. Und falls erforderlich, auch ö fter als einmal am Tag. «
    » Ja. Nat ü rlich. «
    » Noch etwas? « fragte Li, an Dr. Yang gewandt, und drehte sich ein wenig zu ihr um.
    » Ich w ü rde gern auf die Oberfl ä che hinuntergehen « , sagte sie abrupt. » Um Doktor Reed zu assistieren. «
    Wosnesenski sch ü ttelte heftig den Kopf.
    » Das ist nicht n ö tig « , sagte Tony. » Wenn es ein Problem gibt, kann ich es ausr ä umen. Und falls ich Unterst ü tzung brauche, werde ich Sie darum bitten. Darauf k ö nnen Sie sich verlassen. «
    Li sah Dr. Reed und dann Dr. Yang kurz an, dann richtete er seinen Blick wieder auf Reed. Selbst durch den Kommunikationsbildschirm sp ü rte Tony den Argwohn, der immer noch in diesen mandelf ö rmigen Augen schimmerte.
    » Leute aus dem Orbit zum Mars hinunterzuschicken, ist keine Kleinigkeit. Wir haben nur noch zwei Abstiegs- und Aufstiegsfahrzeuge. Die mu ß ich nach M ö glichkeit zur ü ckhalten, falls es einmal einen gr öß eren Notfall gibt. «
    » Ich versichere Ihnen, es ist nicht n ö tig « , wiederholte Reed.
    » F ü hren Sie Ihre Untersuchungen rasch durch « , sagte Li. » Das ist eine ä u ß erst dringliche und wichtige Angelegenheit. «
    » Ja, ich verstehe. «
    » Gut. Und halten Sie Verbindung mit Doktor Yang. «
    » Mache ich. Bestimmt. «
    Endlich bes ä nftigt, wenn auch offenbar nicht zufrieden, beendete Li das Gespr ä ch und verabschiedete sich. Reed starrte eine ganze Weile auf den leeren Bildschirm. Sein schattenhaftes Spiegelbild gab seinen Blick besorgt zur ü ck.
    » Sehr gut « , sagte Wosnesenski. » Das haben Sie gut gemacht. «
    » Ja « , antwortete Reed, » aber ich bin nicht so sicher, da ß ich das Richtige getan habe. «
    » Wir brauchen hier keinen zweiten Arzt. Das w ü rde nur Probleme verursachen. Sie haben geh ö rt, was Li gesagt hat: Er denkt schon daran, die Mission abzubrechen. «
    » Aber Mikhail Andrejewitsch, wenn wir doch noch krank werden …«
    » Sie sind der Teamarzt. « Wosnesenski richtete einen Wurstfinger auf den Engl ä nder. » Finden Sie heraus, was los ist, und bringen Sie es in Ordnung. Ein Doktor reicht. «
    Er drehte sich um, schob die Faltt ü r auf und beendete damit die Diskussion.
    Reed, der allein in seinem Krankenrevier zur ü ckblieb, trommelte mit den Fingern auf seine Schreibtischplatte. Etwas stimmte ganz eindeutig nicht, das wu ß te er. Trotz der ä rztlichen Untersuchungen ist hier irgend etwas im Busch. Vor einer Woche h ä tte Wosnesenski garantiert nicht so reagiert. Der Mann ist so sicherheitsbewu ß t gewesen, da ß es beinahe grotesk war. Jetzt will er nicht einmal in Erw ä gung ziehen, da ß Yang herunterkommt, um mir zu helfen.
    Sind wir alle mit irgend etwas infiziert? Werden wir alle wahnsinnig?
    Wosnesenski ging mit finsterer Miene an der Komb ü se vorbei zu seiner Privatkabine. Erst dann gestattete er sich ein m ü des Seufzen und setzte sich auf seine Liege. Die Luftmatratze erwiderte sein Seufzen. Die Beine taten ihm weh. Er war gereizt, beinahe w ü tend.
    Ä

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