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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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nicht von ihnen erwarten, da ß sie sich an den Plan halten, den Waterman ausgearbeitet hat. Er ist zu vollgestopft; sie haben nicht genug Zeit f ü r alles, was er gern tun w ü rde. «
    » Vielleicht « , sagte Dr. Yang. Sie beugte sich so nah zu Li her ü ber, da ß sie die Computertastatur bedienen konnte. Sie hatte Parf ü m aufgelegt. Jasminbl ü ten?
    Eine Reihe bunter Kurven erschien auf dem Bildschirm.
    » Das sind die Leistungsparameter s ä mtlicher Personen auf dem Mars, basierend auf deren eigenen Berichten ü ber die von ihnen ausgef ü hrten Arbeiten « , sagte Yang. » Sie k ö nnen sehen, da ß die Leistung bei ihnen allen nachl äß t. «
    Li zupfte an seinem Schnurrbart. » Ja, das sehe ich. «
    » Ein solcher Leistungsabfall ist normal « , sagte Tolbukhin. » Das gleiche passiert bei den Leuten auf dem Mond und sogar an Bord von Raumstationen. «
    Yang nickte kurz, aber sie sagte: » Sie sind seit f ü nf Wochen auf der Oberfl ä che, und da mu ß man mit einem gewissen Leistungsabfall rechnen, das stimmt. Aber bitte schauen Sie sich an, wie steil diese Kurven absinken. «
    » Hm « , machte Li.
    » Der starke R ü ckgang hat erst vor ein paar Tagen eingesetzt. Wenn ihre Leistungsf ä higkeit weiterhin in diesem Tempo absinkt, sind sie Ende dieser Woche allesamt hilflos! «
    Tolbukhins Schnauben sagte ihnen, was er von Yangs Bef ü rchtungen hielt. Aber Klein rutschte nerv ö s auf seinem Sitz herum.
    Zum ersten Mal war Li beunruhigt. » K ö nnte das ein Produkt des Computerprogramms sein? Ein Zufall vielleicht? «
    Yangs geschminktes Gesicht nahm eine st ö rrische H ä rte an. » Das ist unm ö glich. Ich habe das ü bliche Evaluationsprogramm benutzt. Die Leute hier im Orbit weisen keine solchen Verfallserscheinungen auf. Auch nicht ann ä hernd. «
    » Hm « , machte Li erneut.
    » Da stimmt eindeutig etwas nicht. «
    » Mehr als die ü blichen normalen Erm ü dungsfaktoren? « fragte Klein.
    » Viel schlimmer. «
    » Was k ö nnte das Ihrer Meinung nach sein? «
    Yang zuckte ihre schmalen Achseln. » Es k ö nnte psychologisch bedingt sein. Oder vielleicht auch k ö rperlich. Oder eine Kombination von beidem. «
    Tolbukhin lachte sie aus. » Sie decken alle M ö glichkeiten ab, und im Ergebnis erz ä hlen Sie uns nichts, womit wir etwas anfangen k ö nnten. «
    Li warf dem Kosmonauten einen scharfen, mi ß billigenden Blick zu. Dann fragte er Dr. Yang: » Haben Sie die physiologischen Profile ü berpr ü ft, die Doktor Reed heraufgeschickt hat? «
    » Ja. Das war das erste, was ich getan habe. Sie sahen alle durchaus normal aus. Das Bodenteam ist bei guter Gesundheit. «
    » Und die psychologischen Berichte? «
    » Die scheinen ebenfalls normal zu sein, obwohl sich ein Problem in diesem Bereich leichter verbergen l äß t als bei den ä rztlichen Untersuchungen. «
    » Haben Sie mit Doktor Reed dar ü ber gesprochen? «
    » Noch nicht. Die Missionsvorschriften legen eindeutig fest, da ß ich Sie ü ber dieses Problem informieren mu ß , bevor ich mit jemandem vom Bodenteam Kontakt aufnehme. «
    » Ah ja. Die Vorschriften. Nun, dann wollen wir beide mit Doktor Reed sprechen. Und zwar sofort. «
    Tolbukhin zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Klein machte ein besorgtes Gesicht.

SOL 36
    ABEND
     
    »Nein, von einer akuten Verschlechterung ihres körperlichen Zustands habe ich nichts bemerkt«, sagte Tony Reed zu Lis Bild auf seinem Kommunikationsbildschirm. Er warf einen Blick zu Wosnesenski, der ihn mit finsterer Miene ansah. »Hier scheinen alle körperlich einigermaßen in Form zu sein. Auch Naguib hat sich recht gut von seinen Prellungen und Quetschungen erholt.«
    Reed saß in der kleinen Kabine seines Krankenreviers. In der Nähe der Falttür, außerhalb des Blickfelds der in die Kommunikationsanlage eingebauten Kamera, saß Wosnesenski bedrohlich wie ein Polizist auf dem Untersuchungshocker, die Arme störrisch vor der dicken Brust verschränkt.
    » Wie erkl ä ren Sie sich dann diesen Leistungsabfall? « fragte Dr. Yang ü ber Lis Schulter hinweg.
    Reed setzte ein ausdruckslos-h ö fliches L ä cheln f ü r sie auf. » Das mu ß ich mir erst genauer ansehen. Als erstes werde ich schnell einmal ein paar Untersuchungen durchf ü hren, um mich zu vergewissern, da ß wir nicht mit irgendwelchen Erregern infiziert sind. «
    » Wie ist die psychologische Verfassung des Teams? « fragte Li. Sein langes, bleiches Gesicht war von Sorgenfalten gefurcht.
    » Keine gr öß eren Probleme. Alle

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