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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ihren nackten K ö rper hinweg und hob den H ö rer ab.
    » Hallo. «
    » James Waterman? «
    » Wer will das wissen? «
    » Na, h ö ren Sie, Jamie, hier ist Antony Reed, in Star City. Haben Sie eine Ahnung, wie lange ich gebraucht habe, um Sie ausfindig zu machen? «
    » Herrgott, hier ist es zwei Uhr morgens. Was wollen Sie, verdammt noch mal? «
    » DiNardo ist im Krankenhaus. Eine Gallenblasenkolik. Er mu ß operiert werden. «
    Jamie setzte sich im Bett kerzengerade auf.
    » Was ist los? « fragte Edith. Sie war jetzt wach.
    » Haben Sie mich verstanden? « fragte Reed. Zum ersten Mal h ö rte Jamie dem Engl ä nder an, da ß er aufgeregt war.
    » Ja. «
    » In den oberen Etagen ist die H ö lle los. Brumado kommt aus den Staaten r ü bergeflogen, wie ich h ö re. Er will sich mit der Auswahlkommission und mit Doktor Li treffen. «
    » Hoffmann ist also zur Nummer eins aufger ü ckt, und ich werde sein Ersatzmann? « fragte Jamie, ü berrascht von dem Zittern in seiner Stimme.
    » Im Moment steht noch ü berhaupt nichts fest « , antwortete Reed. » Diese Fragen werden heute nachmittag oder am Sonntag erneut ü berpr ü ft. «
    » Was ist? « Edith war jetzt ebenfalls aufgeregt. » Haben sie ihre Meinung ge ä ndert? «
    » Was immer Sie tun « , sagte Reed, » bleiben Sie in engem Kontakt mit Houston. Kann sein, da ß Sie Montag hier r ü berfliegen m ü ssen. Oder vielleicht direkt zur Raumstation hinauf. Wir sollten ab morgen nach oben verfrachtet werden, aber jetzt ist alles f ü rs erste gestoppt. «
    » Okay « , sagte Jamie mit schwankender Stimme. » Danke, da ß Sie mir Bescheid gesagt haben. «
    » Keine Ursache, alter Junge. Die meisten von uns h ä tten viel lieben Sie an Bord als diesen Musterknaben Hoffmann. «
    » Danke. «
    » Viel Gl ü ck! « Ein Klicken, und die Leitung war tot.
    » Was ist? « fragte Edith. Sie sa ß neben ihm.
    Jamie merkte, da ß seine H ä nde zitterten. » Pater DiNardo ist krank geworden. Er mu ß operiert werden. Sieht so aus, als w ü rde ich doch noch mitfliegen. «
    » Heiliger Strohsack! « Edith sprang aus dem Bett und begann, in ihrer Schultertasche zu w ü hlen, die auf dem Stuhl neben den zugezogenen Vorh ä ngen lag. Jamie betrachtete ihren schlanken, nackten K ö rper, als sie sich ü ber die Tasche beugte und leise vor sich hinmurmelte.
    » Ha! Ich hab ihn! «
    Sie sprang mit einem handtellergro ß en Kassettenrecorder in der Hand wieder ins Bett.
    » Was, zum Teufel … ? « fragte Jamie verbl ü fft.
    » Das ist ein Interview am Ort des Geschehens mit dem Geologen James Fox Waterman, der, wie er soeben erfahren hat, in das Team berufen worden ist, das in zwei Monaten zum Planeten Mars fliegen wird. «
    Er lachte, aber Edith meinte es anscheinend vollkommen ernst.
    » Doktor Waterman, was empfinden Sie dabei, da ß Sie zur ersten bemannten Expedition zum Planeten Mars geh ö ren sollen? «
    » Es macht mich geil « , platzte Jamie heraus. » Total geil. «
    Er nahm ihr den Kassettenrecorder aus der Hand und legte ihn auf den Nachttisch neben ihr. Das Band war l ä ngst zu Ende, als sie wieder voneinander ablie ß en.
     
    2
     
    Als er vor dem Haus seiner Eltern aus dem Taxi stieg, fiel Jamie zum ersten Mal auf, wie normal es aussah. Arm, aber vornehm – die Fassade der Universitätsprofessoren, selbst jener, die altes Geld geerbt hatten.
    Ein NASA-Astronaut, der für ein schnelles Wochenende in die Bay Area heimflog, hatte ihn auf dem Rücksitz eines T-18-Düsenjägers mitgenommen. Als Jamie nun den Taxifahrer bezahlte und ausstieg, kam er sich beinahe so vor, als wäre er in eine Filmkulisse geraten. Das typische Amerika der Mittelschicht. Eine stille Vorortstraße. Schmucklose kleine Bungalows. Kinder auf Fahrrädern. Hin und her wedelnde Rasensprenger.
    Als er mit seiner Nylon-Reisetasche den Weg zur Haust ü r hinauf ging, kam er sich ein bi ß chen unwirklich vor. Wie h ä tte Norman Rockwell diese Szene gemalt? Hallo, Mom, bin nur kurz f ü r ein paar Stunden vorbeigekommen, um euch zu sagen, da ß ich zum Mars fliege.
    Bevor er zur Haust ü r gelangte, wartete seine Mutter dort bereits auf ihn, ein L ä cheln auf den Lippen und Tr ä nen in den Augen.
    Lucille Monroe Waterman war eine kleine Frau, keck und hübsch. Sie entstammte einer alten, begüterten Familie aus New England, deren Ursprünge nach eigenen Angaben bis zur Mayflower zurückreichten. Als ihre Eltern ihr zum ersten Mal erlaubt hatten, sich westlich über den Hudson River

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