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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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merkte am Ton des Mannes, da ß er schlechte Neuigkeiten hatte.
    Sie waren allein im Geologielabor der Raumstation, hingen schwerelos in der affenartigen, halb zusammengekauerten Haltung in der Luft, die der menschliche K ö rper bei minimaler Schwerkraft normalerweise einnimmt. Ein sorgf ä ltig verschlossener Glasschrank hinter DiNardo enthielt mehrere Reihen r ö tlicher Bodenproben und kleiner rosafarbener Steine von der Oberfl ä che des Mars. Jamie f ü hlte, wie ihm flau im Magen wurde.
    » Leider ist die Wahl auf Professor Hoffmann gefallen « , fuhr DiNardo leise fort.
    » Und Sie sind einverstanden? « h ö rte Jamie sich fragen. Seine Stimme klang rauh, angespannt wie eine Bogensehne kurz vor dem Zerrei ß en.
    » Ich werde mich der Entscheidung nicht widersetzen. « DiNardo schenkte ihm ein trauriges kleines L ä cheln. » Mir pers ö nlich w ä re es lieber, wenn Sie mitfliegen w ü rden. Ich denke, wir w ü rden viel besser miteinander auskommen. Aber die Auswahlkommission mu ß politische Erw ä gungen und viele andere Faktoren einbeziehen. Falls es Ihnen hilft, es war die schwierigste Entscheidung, die sie zu treffen hatten. «
    » Und sie ist endg ü ltig. «
    » Ich f ü rchte ja. Professor Hoffmann wird der zweite Geologe bei der Mission sein. Er bleibt in dem Raumschiff im Marsorbit, und ich gehe auf die Oberfl ä che hinunter. «
    Ihr k ö nnt mich alle beide mal, wollte Jamie sagen. Statt dessen nickte er nur. Seine Lippen waren so fest zusammengepre ß t, da ß er eine Stunde sp ä ter immer noch sp ü rte, wo sich seine Z ä hne hineingedr ü ckt hatten.
    Von Cape Canaveral war Jamie sofort nach Houston geflogen, und von dort waren er und Edith in deren neuem, schnittigem, dunkelgr ü nem Jaguar nach Galveston gefahren. In ihren enganliegenden Jeans, der Seidenbluse mit den engen Manschetten und der Rennfahrer-Sonnenbrille sah sie wie ein Filmstar aus, erst recht, wenn ihre blonden Haare im Wind flatterten.
    » Es ist ein Ford Jaguar « , rief sie in dem Versuch, seine d ü stere Stimmung aufzuhellen, ü ber den pfeifenden Wind und den Verkehrsl ä rm hinweg. » Hat den Sechszylinder und das Getriebe eines Mercury unter der Haube. Sieht wie ein Jaguar aus, aber ich kann darauf verzichten, da ß die ganze Zeit ein englischer Mechaniker auf dem R ü cksitz mitf ä hrt! «
    W ä hrend sie die Interstate 45 entlangbrausten, sagte Jamie kaum ein Wort. Der Freitagnachmittagsverkehr war stark, aber Edith schl ä ngelte sich zwischen den Lastwagen und den Wochenendausfl ü glern hindurch, als w ü rde die Autobahnpolizei gar nicht erst versuchen, sie zu stoppen. Jamie wu ß te, da ß dies das letzte Wochenende war, das er und Edith zusammen verbringen w ü rden. Am Montag w ü rde er anfangen, seine Sachen zu packen. Er wollte weg aus Houston, weg vom Raumfahrtzentrum, weg von allem, was mit der Marsmission zusammenhing. So weit weg wie m ö glich.
    Wohin? Zur ü ck an die Universit ä t von Albuquerque? Um Studenten, die ihr Leben mit der Suche nach Ö l verbringen w ü rden, wieder Geologieunterricht zu erteilen? Um im Sommer wieder in alten Meteoritenkratern zu buddeln, w ä hrend andere den Mars erforschten? Zur ü ck nach Berkeley und zur ü ck zu seinen Eltern?
    Ihr Hotelzimmer in Galveston war hoch oben in einem der T ü rme mit herrlichem Ausblick auf den Golf von Mexiko.
    » Ein sch ö ner Blick, nicht wahr? « sagte Edith und legte Jamie einen Arm um die Taille, als sie zusammen an der gl ä sernen Schiebet ü r standen, die zu einer schmalen Terrasse hinausf ü hrte. Sie legte den Kopf an seine Schulter.
    » Bis zum n ä chsten Hurrikan « , sagte Jamie.
    » Ja. Wir berichten jedes Jahr ü ber die Sturmsch ä den, und jedes Jahr bauen sie noch mehr von diesen Hochh ä usern. «
    Jamie drehte sich zum Bett um und machte sich daran, das Rasierzeug aus seiner dunkelblauen Nylon-Reisetasche zu kramen.
    » Welche Seite im Schrank willst du? « fragte Edith.
    » Ist mir egal. «
    » Du bist wirklich down, was? «
    » Am Boden und ausgez ä hlt « , sagte Jamie, ging mit dem Etui ins Bad und legte es aufs Bord ü ber dem Waschbecken, ohne sich die M ü he zu machen, es zu ö ffnen.
    Sie stand an der T ü r, ernster, als er sie je gesehen hatte.
    » Wir haben eine Verlautbarung vom B ü ro des Marsprogramms gekriegt. Sie wollen den Abflugtermin Montag vormittag bei einer Pressekonferenz in Genf bekanntgeben. «
    Jamie nickte. » Und die Besatzungsliste. «
    » Du fliegst nicht mit. «
    » Ich

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