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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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eure Visiere runter. «
    Joanna mu ß te ihre Beh ä lter abstellen, bevor sie sich um ihr Helmvisier k ü mmern konnte.
    » Checkt die Verschl ü sse und die Luftzufuhr. « Connors ’ melodische Stimme kam jetzt leise ü ber Helmkopfh ö rer.
    Der Astronaut ü berpr ü fte s ä mtliche Wissenschaftler noch einmal pers ö nlich, bevor er sie durch die Luftschleuse schickte. Er und Monique Bonnet – makelloses Wei ß und Trikolorenblau – gingen zusammen durch. Dann kamen Patel in seinem buttergelben Anzug und der irischgr ü ne Naguib. Ilona und Toshima waren als n ä chste an der Reihe; das Gr ü n von Ilonas Anzug war ein oder zwei Schattierungen dunkler als das des Ä gypters, w ä hrend der in einem ged ä mpften Pfirsichton gehaltene Anzug des japanischen Meteorologen von Instrumente und Ger ä ten starrte, die an allen erdenklichen G ü rteln und Schlaufen hingen. Jamie dachte, da ß Toshima kaum imstande sein w ü rde, seinen gestiefelten Fu ß ü ber den Rand der Luftschleusenluke zu heben. Wenn er mal stolpert und hinf ä llt, dann m ü ssen ihm zwei von uns wieder auf die Beine helfen.
    Schlie ß lich war Jamie zusammen mit Joanna an der Reihe. Die beiden Russen, Abell und Tony Reed blieben drinnen. Mironow und Reed war die Aufgabe zugewiesen worden, die Wissenschaftler drau ß en zu ü berwachen; in die Raumanz ü ge waren Instrumente eingebaut, die automatisch die K ö rpertemperatur, den Herzschlag und die Atemfrequenz sowie das Verh ä ltnis von Sauerstoff und Kohlendioxid im Anzug durchgaben. Astronaut Abell sa ß an der Kommunikationskonsole und hielt den Kontakt mit der Expeditionsleitung im Orbit aufrecht, w ä hrend Wosnesenski alles und jeden mit den Augen eines russischen Adlers beobachtete.
    Mit dem heruntergeklappten Visier war Jamies Raumanzug eine H ü lle, die ihn vor den Blicken der anderen sch ü tzte. Er war froh dar ü ber. Noch vor ein paar Minuten war er verlegen und verwirrt gewesen, aber jetzt bekam er Schmetterlinge im Bauch, und seine Handfl ä chen wurden feucht. Es war weniger Angst als vielmehr gespannte Erwartung. Er war im Begriff, auf die Oberfl ä che des Mars hinauszutreten und mit der Arbeit zu beginnen, von der er so viele Jahre getr ä umt hatte.
    La ß mich in Sch ö nheit gehen, dachte er unwillk ü rlich. La ß mich da drau ß en Harmonie und Sch ö nheit finden.
    Das Ger ä usch der Luftschleusenpumpen wurde immer leiser, bis Jamie nur noch ihre Vibration durch seine Stiefel sp ü rte. Das verr ä terische L ä mpchen an der winzigen Kontrolltafel sprang auf Rot und zeigte damit an, da ß in der Kammer nun der gleiche Luftdruck wie drau ß en herrschte. Er dr ü ckte auf die Kontrolltaste, und die Au ß enluke ö ffnete sich ä chzend einen Spaltbreit.
    Jamie stie ß sie ganz auf, lie ß Joanna vorgehen und trat dann in die sandige, rote, von Felsbrocken ü bers ä te W ü ste hinaus, um mit seiner vormitt ä glichen Arbeit zu beginnen.
    Wie fast alles andere bei der Mission auch war die Auswahl ihres Ladeplatzes ein politischer Kompromi ß gewesen.
    Die Biologen hatten in der Nähe der Polarkappen landen wollen, wo unter den Schichten aus Eis und gefrorenem Kohlendioxid möglicherweise versteckte Vorkommen flüssigen Wassers zu finden waren – und einige Lebensformen. Experimente, die von unbemannten Landesonden durchgeführt worden waren, angefangen mit den ursprünglichen beiden Viking- Sonden im Jahr 1976, hatten gezeigt, daß es im Marsboden ungewöhnliche chemische Aktivitäten gab. Konnte Leben in diesem Boden existieren, wenn flüssiges Wasser verfügbar war?
    Die Geologen hatten sich nicht entscheiden können, wo sie landen wollten; da war eine vollständige neue Welt, der sie mit ihren Spitzhacken zu Leibe rücken konnten. Es gab große Vulkane zu untersuchen, einen Grabenbruch, der länger war als die Strecke von New York bis San Francisco, Regionen, in denen Meteoritenkrater die Landschaft übersäten, daß sie so zernarbt aussahen wie der Mond. Es gab Gebiete, die den Eindruck erweckten, als lägen Permafrostschichten unter dem Boden, Meere aus gefrorenem Grundwasser. Es gab Bergklippen und Hochebenen, die von Milliarden Jahren Verwitterung zeugten, und das riesige Hellas-Becken, ein fast fünf Kilometer tiefe Senke mit einem Durchmesser von eintausendsechshundert Kilometern.
    Die Physiker wollten untersuchen, was geschah, wenn die energiereiche Strahlung und die subatomaren Partikel, die in einem stetigen Strom von der Sonne und den Sternen kamen,

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