Marshall McLuhan
während eines Sturms auf dem Meer ein Strudel entstand, in den er und seine zwei Brüder gerieten. Die jüngeren Brüder hielten sich an großen Wrackteilen fest und wurden in die Tiefe gezogen. Der Erzähler jedoch erinnerte sich, dass schwere Gegenstände zuerst sinken, also hielt er sich an einem Fass fest und entging dem Schicksal seiner Brüder. Am Ende ist dem Erzähler klar, dass der Andere sich nicht im Geringsten für seine Geschichte interessiert.
Jeder, der McLuhan mit dem Internet in Zusammenhang bringt, wird bemerken, dass dieser Mahlstrom eine wunderbare Metapher dafür ist, wie man in Zeiten des Wandels den Kopf über Wasser hält. Statt sich in den Abgrund reißen zu lassen, muss man geistig beweglich bleiben und die Lage erstmal genau analysieren. Halte nicht an etwas fest, das dich runterzieht. Auch wenn deine Umgebung dir nicht gefällt, lass dich nicht von ihr in Besitz nehmen oder ersticken.
www.youtube.com/watch?v=A7GvQdDQv8g
Marshall McLuhan auf YouTube
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DFORCE1969
Antwort: Bevor wir uns alle darüber auslassen, wie toll YouTube ist, seht euch erst mal die meistgesehenen Clips an: Das Medium ist Masturbation (wörtlich und bildlich gemeint)
KENRG
Antwort: Das meiste schon, klar. Ich bin eher interessiert an der Macht des Mediums im Ganzen, auch wenn es wenig so genutzt wird. Ich bin ziemlich sicher, dass McLuhan mir zustimmen würde, vor allem weil damals im Fernsehen hauptsächlich so was wie
The Beverly Hillbillies
lief, er aber trotzdem erkannt hat, dass das Medium eine viel größere Bedeutung hat.
TOMNUNN07
Zengotita kann McLuhan in puncto Medien-Verständnis längst nicht das Wasser reichen. McLuhans rechtmäßiger Nachfolger ist der übrigens erst vergangenen März gestorbene Jean Baudrillard. Wer sich wirklich für McLuhan interessiert, sollte Baudrillards »Simulacres et Simulation« lesen.
HAUPPER
Das Medium ist das Mastodon
CULTUSSTULTUS
Obwohl wir immer noch diese neue Technologie nutzen, die unser Nervensystem imitiert, synchronisieren, remixen, re-editieren, reframen, rekontextualisieren wir das gesamte Material bis zu unserem heutigen Stand, der kultivierten Abgestumpftheit und Distanz gegenüber den Medien. Remixe von »Bus Uncle«- und X-Men-Clips, Neuinterpretationen der Titelmusik von »Mortal Kombat«, ob durch Lippensynchronisation oder selbst nachgespielt, Animutation und Parodie in der n-ten Potenz zeigen das.
Das Schicksal wirft einen Ball
Marshall ist hier Gegenstand einer Biographie, obwohl er selbst dieser Form ablehnend gegenüberstand. Vor, sagen wir, 1990 waren Biographien die einzige Möglichkeit, wirklich etwas über jemanden zu erfahren, inzwischen kann man das auch in Dokumentarfilmen und im Internet. Hardcover-Biographien genießen aber weiterhin großes Ansehen, wahrscheinlich weil man als Mensch geboren wird, seinen Kram macht und dann stirbt, und zwar nur in die eine Richtung – und das hier ist ein Buch, und ob es einem gefällt oder nicht, man muss es in eine Richtung lesen und benötigt dafür soundso viel Zeit.
Nach dem, was Sie von einer Biographie erwarten, hoffen Sie also, etwas Neues über Marshall zu erfahren, wer er war und warum – und das kann auch unangenehm sein. Es ist manchmal nicht schön, Dinge zu erfahren, die nicht zu unserem ursprünglichen Bild passen. Menschen sind schwer zu durchschauen, Dinge laufen schief, Zufälle treten ein, und die meisten Menschen sind im Allgemeinen nicht darauf vorbereitet oder erkennen sie gar nicht. In Marshalls Fall war die (wenn auch nicht auf den ersten Blick) richtige Person zur richtigen Zeit am mehr oder weniger richtigen Ort und hat es nicht vermasselt, als das Schicksal ihr einen herrlichen Ball zuspielte. Und wer hätte gedacht, dass Toronto nach dem Zweiten Weltkrieg der richtige Ort und die richtige Zeit für irgendetwas gewesen wäre, ganz zu schweigen von solch einer Riesenchance? Kanada schlief unter Mutter Englands Decke und wagte nicht mal zu träumen. Für die Engländer war das Land so etwas wie Reihe sechs bis neun in einem kosmischen Haushaltswarenladen: Bauholz, Felle und Metallprodukte – und nebenan ein Gemüseladen. Was sollte Kanada mit sich anfangen? Was sollte aus Toronto werden, wenn nicht ein riesiges Kassen- und Buchhalterbüro? Ein Ort, an dem Kultur entstand? Ein Zentrum für was auch immer? Toronto war etwas für Schlafwandler, für den ambitionslosenBodensatz
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