Marshall McLuhan
und anderen) sich als finanzieller Flop erwies und Marshall nicht bezahlt werden konnte. Marshall kam zu dem Schluss, dass Schwartz ihn bei seinen Unternehmungen übers Ohr haute, und so war 1970 Schluss mit
The Dew-Line
, die allerdings sowieso eher vor sich hingedümpelt hatte. Man darf nicht vergessen, dass Marshall ein Kind der Weltwirtschaftskrise war, ein Umstand, den jüngere Generationen nicht unterschätzen sollten. Aber Elsie hatte ihn gelehrt, sowohl den Erfolg als auch seine Risiken zu schätzen. Und so lebte er in dem ewigen Konflikt:
Lebe sparsam, um zu überleben
versus
Wer sein Geld nicht ausgibt, kann auch gleich arm sein
.
1969 veröffentlichte Marshall ein dünnes Buch mit dem Titel
Counterblast
. Es war in neofuturistischer Dada-Typografie von Harley Parker gesetzt und brachte damit Marshalls Einstellung zur Revolutionierung linearer Schrift zum Ausdruck. Der Titel war eine Anspielung auf Wyndham Lewis, der 1914 die in zwei Ausgaben erschienene Zeitschrift
Blast
herausgebracht hatte, und bezog sich demonstrativ auf einen bevorstehenden zweiten Ausbruch der Moderne, der jede Linearität über den Haufen werfen sollte. Das Buch kam heraus, verschwand wieder und istheute nur noch als Sammlerstück erhältlich. Ebenso in der Versenkung verschwand ein gemeinsames Buchprojekt, an dem Marshall sieben Jahre lang mit seinem alten Freund Wilfred Watson gesessen hatte, wobei Marshall gegen Ende Probleme mit der Zusammenarbeit hatte. Es erschien 1970 unter dem Titel
From Cliché to Archetype
und war ein Sammelsurium, auf das keiner der beiden Männer stolz war. Und doch bietet es wie alle seine Projekte einen hervorragenden Nährboden – vor allem, weil es die wechselseitige Beziehung zwischen E- und U-Kultur, zwischen Pop-Art und den schönen Künsten betonte –, in den der Leser ein paar Samen pflanzen und darauf neue, unbekannte Blumen züchten kann.
From Cliché to Archetype (Taschenbuch)
by Marshall & Watson, Wilfred McLuhan (Autor) (sic)
Anbieter: bilicansdadsbooks
Orangevale, CA, U.S.A.
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Buchbeschreibung: Zustand: Gut.
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Counterblast 28
McLUHAN, Marshall
ISBN: 0156226707/0–15–622670–7
Anbieter: Textbook Recycle
(Sherbrooke, QC)
Bewertung: 5 Sterne
Preis: US$ 65,00
Anzahl: 1
Buchbeschreibung: Hurtubise/HMH, 1972. Broschiert. Zustand: Bon Etta + Gilles Robert & Asocial (Bearbeitung von La Marquette, Original von Harley Parker) (Illustrator). Französische Erstausgabe. 13 × 20,3 cm. Originalumschlag, farbig. Keine Gebrauchsspuren, keine Unterstreichungen, ganz leichte Flecken auf wenigen Seiten. TEXTE AUF FRANZÖSISCH. Übersetzungvon Jean Paré. »Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass die Medien flach wie die Erde sind«. Willkommen in
Counterblast
, ein ABC des McLuhanismus, sein irritierendstes aber auch bedeutendstes Werk, Wortspiele, Buchstabenspiele, eine Infragestellung Gutenberg’scher Postulate, ein typografisches Happening, das unsere Sehgewohnheiten durcheinander würfelt und ein neues, kreatives Bewusstsein für unsere Umgebung in uns weckt. 141 Seiten. Seltene französische Ausgabe. Betrachtungen zu Medien.
Buchnummer des Verkäufers: 002487
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aber
… anders
Um 1973 schien eine Menge los zu sein und gleichzeitig auch wieder nicht. Marshalls Zustand war nach der Gehirnoperation noch instabil. Seine Kollegen an der U of T hatten ihn nach Jahren kaum verhohlenen Missfallens fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, und er verlor einen Großteil der intellektuellen Unterstützung, die er an der Universität noch genossen hatte. Es kamen zwar noch Studenten in seine Vorlesungen, aber die neugierigen Gasthörer blieben weg, und die Zwischenrufe waren nicht mehr feurig, sondern bösartig. Im Unterricht war Marshall eigenwillig und redselig wie immer, aber die Tage prickelnder Entdeckungen wurden weniger.
Das alles klingt nach einer deprimierenden, bitteren Zeit, die es für Marshall aber nicht unbedingt war. Bei dem Tempo, in dem er 1967 und 1968 lebte, hätte kaum jemand mithalten können. Irgendetwas musste da auf der Strecke bleiben, in diesem Fall sein Gehirn und seine Gesundheit. Sein sinkender Stern Anfang der Siebziger fühlte sich für ihn wahrscheinlich so an, als würde er nur eine kurze
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