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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wan­gen. Die Be­haup­tung war rich­tig! Die kopf­um­hül­len­de, bio­lo­gisch le­ben­de Fo­lie war links­sei­tig schlecht durch­blu­tet. Der Bart­wuchs ließ zu wün­schen üb­rig.
    Das Vi­si­phon läu­te­te – in die­ser Si­tua­ti­on un­ver­hofft! Oberst Stea­mers er­schi­en er­neut. Er wirk­te er­regt, was sich aber nur in ei­ner ge­wis­sen Straf­fung sei­ner Lip­pen be­merk­bar mach­te. Man muß­te ihn ge­nau ken­nen, um der­ar­ti­ge Ge­fühls­re­gun­gen fest­stel­len zu kön­nen.
    »Ak­ti­on vier­zehn wird auf un­be­stimm­te Zeit, aber nicht län­ger als um ei­ne Stun­de ver­scho­ben«, ver­kün­de­te er has­ti­ger als ge­wohnt. »Sir, wir ha­ben so­eben einen Schlüs­sel­funk­spruch vom Mond er­hal­ten. Es ist un­se­ren Ex­per­ten ge­lun­gen, den mar­sia­ni­schen Kreu­zer ›1418‹ durch die Stil­le­gung des so­ge­nann­ten ›Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Syn­chro­ni­sa­tors‹ vom ZON­TA-Ge­hirn un­ab­hän­gig zu ma­chen. Die Ma­schi­nen und Ge­rä­te des Schif­fes rea­gie­ren wie­der auf die An­wei­sun­gen der GWA-Be­sat­zung.«
    Ich trau­te mei­nen Oh­ren nicht. Das war ei­ne Meis­ter­leis­tung, denn ge­ra­de die in­ter­nen Ab­wehr­waf­fen der »1418« wa­ren zu Be­ginn der ZON­TA-Re­vol­te tückisch ge­wor­den.
    Al­ler­dings – mei­ne Über­le­gun­gen über­stürz­ten sich – wenn die über­licht­schnel­le Kom­mu­ni­ka­ti­on zum Groß­ro­bo­ter un­ter­bro­chen wer­den konn­te, schal­te­te das Haupt­kom­man­do­ge­rät des Schif­fes auf Aut­ark­be­trieb um. Die­se Mög­lich­keit hat­ten wir bei der Pla­nung ins Au­ge ge­faßt.
    »Phan­tas­tisch«, staun­te ich, zu­tiefst er­leich­tert. »Wer hat das ge­schafft?«
    »Pro­fes­sor Scheu­ning mit dem TES­CO-Team. Die zün­den­de Idee stamm­te von ei­nem Ja­pa­ner. Sie ken­nen ihn. Er war mit Ih­nen im GO­D­A­POL-Ein­satz, als die Er­de von den Nach­schub­gü­tern des Mars­ver­sor­gers AL­PHA-VI über­schüt­tet wur­de.«
    »Ja­pa­ner? Mei­nen Sie Dr. Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra, den Elek­tro­ni­ker und Pro­gramm­lo­gis­ten, der au­ßer­dem Me­di­zi­ner und Spe­zia­list für Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gie ist? Er ist ein erst­klas­si­ger Mann, auch als Kämp­fer. Drei­fa­cher Welt­meis­ter im olym­pi­schen Schnell­feu­er­schie­ßen und viel­fa­cher asia­ti­scher Ju­do­meis­ter.«
    »Sie sa­gen es. Auf die Idee kam aber nicht der Elek­tro­ni­ker son­dern der Trans­plan­ta­ti­ons­chir­urg Kenji Nis­hi­mu­ra.«
    »Was?« stieß ich fas­sungs­los her­vor.
    »Wer­den Sie nicht gleich ohn­mäch­tig. Wir brau­chen Sie noch. Ja, es stimmt. Er pflanz­te der Haupt­zen­tral­e­po­sitro­nik im di­rek­ten Kampfein­satz ge­wis­ser­ma­ßen ein Ab­sor­ber­ge­rät zwi­schen die draht­lo­sen Strom­lei­ter. Der Syn­chro­ni­sa­tor fiel blit­ze­sprü­hend aus. So wur­de es be­rich­tet. Sie müs­sen al­so noch et­was war­ten. Ich star­te in der Zwi­schen­zeit das Pro­gramm mit letz­ten Bild­nach­rich­ten vom Mond. Üb­ri­gens – da­mit Sie nicht von ei­ner Über­ra­schung in die an­de­re fal­len: die ge­ne­sen­de ›1418‹ wird au­gen­blick­lich von min­des­tens fünf­zig Mond­schwe­be­pan­zern an­ge­grif­fen. Wir ha­ben an­geb­lich so­fort er­kannt, daß der Kreu­zer von Ih­nen, dem bö­sen Dr. Nang-Tai, ent­ge­gen al­len Er­war­tun­gen zu­rück­ero­bert wur­de. Sir, wenn ich dar­aus kei­nen trif­ti­gen Grund ma­che, mit dem Sie die schon ge­gen Sie und Rob­bens re­vol­tie­ren­de Mensch­heit wei­ter­hin ge­konnt er­pres­sen kön­nen, dann will ich nicht mehr Stea­mers hei­ßen. Mei­ne Kom­pu­ter lau­fen be­reits. Ich stel­le die Sen­dung um. Der große Bahn­hof bleibt. Die Her­ren sit­zen schon vor den Ka­me­ras. Ich wer­de sie im­mer wie­der ein­blen­den und die ver­bis­se­nen, be­zie­hungs­wei­se tief be­stürz­ten Ge­sich­ter in Nah­auf­nah­men brin­gen. Sind Sie ein­ver­stan­den?«
    »Selbst­ver­ständ­lich. Reg, schlach­ten Sie den Fak­tor aus. Sie nä­hern sich Ih­rer po­si­ti­ven Echt­heits­men­ge. Oder hal­ten Sie plötz­lich nichts mehr von der ul­tra­po­ten­ten Men­gen­leh­re?«
    »Jetzt mehr als je­mals zu­vor. So­eben be­ginnt

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