Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
spie­len«, ent­geg­ne­te Han­ni­bal er­bost.
    »Dem­nächst. Ich wer­de die Chan­cen durch­rech­nen«, nick­te Stea­mers ge­dul­dig und fuhr sich mit der Hand über die graue, glatt nach hin­ten ge­kämm­ten Haa­re.
    Er war nicht nur ein Psy­cho­lo­gist, son­dern auch ei­ne Ka­pa­zi­tät auf dem Ge­biet die­ser neu­ar­ti­gen Wis­sen­schaft.
    Psy­cho­lo­gisch fun­dier­te Hy­per­lo­gik, ver­bun­den mit der ab­strak­ten Ma­the­ma­tik der er­wei­ter­ten Men­gen­sym­bol­leh­re – das war ein Denk­pro­zeß, den nur Män­ner wie Stea­mers ein­wand­frei be­herrsch­ten. Er war mehr als ein Psy­cho­lo­ge, der die Re­ak­tio­nen an­de­rer Men­schen zu ken­nen hat­te. Stea­mers konn­te sie viel ex­ak­ter be­rech­nen, al­ler­dings auf ei­ne Art, die mich fas­zi­nier­te. Den­noch – ich hat­te ihn te­le­pa­thisch ge­tes­tet – dach­te die­ser Mann in Bah­nen der ech­ten Er­kennt­nis­se. Da­bei ver­mied er alt­her­ge­brach­te Feh­ler­quel­len durch ei­ne an­de­re Sym­bo­lik des Den­kens.
    Zur Zeit sprach er von der »Fi­xier­ten Men­ge Mensch und (mi nus-plus) oder de­ren Ne­ga­tiv­ver­hal­ten.«
    Un­se­re kon­ven­tio­nel­len Ma­the­ma­ti­ker wa­ren nicht in der La­ge, sei­nen Vor­trä­gen geis­tig zu fol­gen. Ich ver­stand ihn selt­sa­mer­wei­se. Wahr­schein­lich hing das mit der bei mir vor­ge­nom­me­nen Quo­ti­en­ten­auf­sto­ckung zu­sam­men.
    Ich schau­te prü­fend zu dem far­bi­gen, drei­di­men­sio­na­len Fern­bild hin­über. Die Auf­nah­me­sen­so­ren des Vi­si­phons wa­ren auf uns ge­rich­tet.
    »Reg, wenn der Fix­punkt ›Bar­stru­ler‹ als Po­si­tiv-Men­gen­grund des Null­men­gen­be­zu­ges, ›Fremd­feu­er‹ auf das Ele­ment­frag­ment HC-9 an­ge­nom­men wird, wie lau­tet da­zu Ih­re Glei­chung in rei­ner Ne­ga­tiv­be­zug­nah­me zum Nicht­er­schei­nen der gül­ti­gen Null­men­ge?«
    Sein Lä­cheln ver­schwand. Ich blick­te in ein mas­ken­starr wer­den­des, ari­sto­kra­ti­sches Ge­sicht.
    »Sie ver­blüf­fen mich, Sir. Dar­an ha­be ich bis­her nicht ge­ar­bei­tet. Es geht vor­erst dar­um, das Grund­bild noch at­trak­ti­ver zu ge­stal­ten. Aber – Ihr an­ge­nom­me­ner Po­si­tiv-Men­gen­grund er­scheint lo­gisch. Al­ler­dings möch­te ich zur Zeit von ei­ner ›Noch-Null­men­ge‹ spre­chen, denn sie wer­den wie­der­kom­men. Ich ma­che mir dar­über ei­ni­ge Ge­dan­ken.«
    »Tun Sie es, ehe Ih­nen Al­li­son die Ro­si­nen aus dem Ku­chen pickt«, riet ich ihm. »Okay, ver­su­chen Sie das ›Noch‹ in Re­la­ti­on zu brin­gen und ei­ne ech­te Men­ge zu er­zeu­gen. Oder hal­ten Sie die Frem­den nicht für ei­ne kor­rek­te Men­ge?«
    »Das bleibt ab­zu­war­ten. Ent­schei­dend ist ihr Er­schei­nungs­bild. Bit­te, die Zeit drängt. Der Wa­gen war­tet.«
    Er wink­te uns zu und schal­te­te ab. Se­kun­den spä­ter glitt die ur­al­te Holz­tür auf.
    Der zwei­te ei­gen­tüm­li­che Mann in­ner­halb die­ser Fes­tungs­räu­me er­schi­en.
    Gra­ham G. May­koft, ehe­ma­li­ger GWA-Schat­ten ZBV und Cap­tain die­ser Ab­wehr­or­ga­ni­sa­ti­on, war von mir lan­ge Zeit als Ver­rä­ter ein­ge­stuft wor­den, bis ich be­merkt hat­te, daß er in die Fes­tung der Tom­baal als Agent ein­ge­si­ckert war.
    Er hat­te es nicht un­ter­las­sen kön­nen, nach sei­nem Aus­schei­den aus dem ak­ti­ven GWA-Dienst der Afri­ka­ni­schen-Zen­tral­ab­wehr bei­zu­tre­ten mit dem Ziel, die be­rüch­tig­te Tom­baal aus­zuräu­chern.
    Das Vor­ha­ben hat­te er aber so­fort auf­ge­ge­ben, als er er­kann­te, wie po­si­tiv sich die Ver­hält­nis­se dort ge­än­dert hat­ten.
    Vor we­ni­gen Ta­gen wa­ren nun Han­ni­bal und ich in un­se­ren Mas­ken als an­ar­chis­ti­sche Wis­sen­schaft­ler auf­ge­taucht. Un­ser Er­schei­nen hat­te bei Gra­ham größ­te Ak­ti­vi­tät aus­ge­löst. Er rea­gier­te nach wie vor mit der Schnel­lig­keit ei­ner Raub­kat­ze und der Här­te ei­nes um sein Le­ben kämp­fen­den Was­ser­büf­fels. Ver­glei­che die­ser Art wa­ren in Afri­ka an­ge­bracht.
    Er trat ein. Mit­tel­groß, un­ter­setzt und mit kei­nem Gramm Fett zu­viel aus­ge­stat­tet, stand er vor mir.
    Er sa­lu­tier­te wort­los. Quer

Weitere Kostenlose Bücher