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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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die die Drohnen steuerten.
    Auf dem anderen Bildschirm dagegen sah er etwas, was sie nicht sahen – eine Nachbildung der winzigen Straßen und Gassen Venedigs aus der Sicht eines Fußgängers, einige nicht mehr als einen Meter breit. Dort kam nicht mal das Sonnenlicht hin.
    Und auch von oben hatten Kameras hier keinen Einblick. Die kleinen Durchgänge und Gehsteige entlang der Kanäle bildeten ein Labyrinth, in dem sich bisweilen sogar die Bewohner Venedigs verirrten.
    »Zu eurer Rechten liegt eine enge calle «, berichtete er. »Sie führt zu einer Gabelung, an der ihr abbiegt in ein ramo …«
    »Daniele, mach mal langsamer«, sagte Kat, die völlig atemlos klang, wie sie strammen Schrittes die kleine Gasse entlangmarschierte. »Wenn wir uns zu schnell bewegen, fallen wir auf.«
    »Okay.« Daniele warf einen Blick auf die Übertragung aus den Predator-Drohnen. Sie kreisten noch immer über der Stadt und suchten inmitten all der Leute nach den beiden Frauen. »Gut, sie wissen nicht, wo ihr seid, aber sie warten darauf, dass ihr wieder auftaucht. Ich schicke euch jetzt auf einen kleinen Rundgang.«
    Er dirigierte sie durch ein paar Gassen, dann in ein sotoportego , einem Durchgang, der unter mehreren Häusern hindurchführte.
    »Jetzt sollten sie für eine Weile auf der Suche sein«, sagte er zufrieden.
    Dann hörte er Kats Stimme an seinem Ohr. »Daniele, ich glaube, ein Gondoliere hat uns soeben entdeckt. Er telefoniert.« Dann folgte eine Pause, ehe sie weitersprach. »Er hat uns definitiv gesehen. Jetzt dreht er um und verfolgt uns.«
    »Okay, dann müssen wir ab jetzt also auch die Kanäle umgehen. Biegt als Nächstes links ab, an der Brücke.«
    Er lotste sie durch eine Reihe von gepflasterten Durchgängen. »Da«, sagte er schließlich. »Jetzt solltet ihr euch eigentlich auskennen.«
    »Danke.«
    »Und ich glaube, ich weiß, wo ihr hinwollt. Aber sagt kein Wort übers Telefon. Viel Glück.«
    Daniele hatte sie zurück nach Cannaregio geführt, dem nördlichsten von Venedigs sestieri . Es war der letzte verbliebene Teil der Stadt, der nicht von Touristen überrannt wurde. Einfache Haushaltswarenläden, Lebensmittelgeschäfte und Handwerksbetriebe waren hier eher zu finden als irgendwelche schicken Modeboutiquen.
    »Hier«, sagte Kat, als sie durch ein weiteres sotoportego zu einem winzigen Bootslagerplatz gelangten. »Mir ist eingefallen, dass ich die Adresse bereits auf Barbara Holtons Belegen gesehen hatte.«
    Hoch oben an der Wand war ein handgemaltes Schild zu sehen. »Barche a noleggio.«
    Boote zu vermieten.
    Sie erkundigten sich, ob sie ein kleines Schnellboot mieten könnten. Der Eigentümer wollte einen Ausweis und eine Kreditkarte sehen, bevor er irgendwelche Anstalten machte, es loszubinden.
    »Hören Sie«, sagte Kat, die allmählich die Geduld verlor. »Wir geben Ihnen das Geld in bar, und Sie erhalten das Boot noch vor Einbruch der Dämmerung zurück.«
    Der Bootsbesitzer schüttelte den Kopf. »Ausweis und Karte. So lauten die Regeln.«
    Klammheimlich zog Holly sich von der Diskussion zurück und stahl sich davon.
    »Erinnern Sie sich an das Boot, das Sie dieser Touristin vermietet haben, die ums Leben gekommen ist? Ich bin der Capitano der Carabinieri, mit dem Sie damals gesprochen haben. Es geht hier um einen dringenden Polizeieinsatz, und wenn Sie mir dieses Boot jetzt nicht sofort geben, werde ich mit einem Durchsuchungsbeschluss wiederkommen und die Bude hier auseinandernehmen. Verstanden?«
    »Nun, wenn Sie eine Carabiniere sind, dann können Sie mir doch Ihren Ausweis zeigen, oder nicht?«, konterte der Eigentümer des Bootsverleihs völlig vernünftig.
    Kat hörte das Knattern eines Außenborders um die nächste Ecke. »Bin gleich zurück«, sagte sie und eilte in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
    Der Bootseigner zuckte mit den Schultern. Dann hörte er es ebenfalls. »Hey! Was ist …«
    Nun kam das Boot in Sicht und fuhr mit hoher Geschwindigkeit an ihnen vorüber. Ohne zu zögern, setzte Kat zum Sprung an und landete sicher auf dem vorderen Teil des Boots.
    »Sehr schön!«, rief Holly und gab Gas.
    »Ich bin eine echte Venezianerin. Auf Booten stehen wir immer sicher.«
    Der Bootsbesitzer griff nach seinem Handy. Dann zögerte er. Wenn sie tatsächlich von den Carabinieri war, dann war es vielleicht nicht ganz das Richtige, das Boot als gestohlen zu melden. Er würde sich erst mal rückversichern, ehe er irgendwas unternahm.

71
    Im Überwachungsraum von MCI wandte sich

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