Martins neuer Job (German Edition)
gibt nicht viele Regeln hier im Haus, aber diese wird streng gehandhabt. Da vorne links, das ist erst einmal dein Zimmer. Geh schon mal vor, ich bringe dir gleich einen kleinen Imbiss.“
Martin öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Ihm gefiel, was er sah. Es war nicht sehr groß, aber hell und freundlich. Die Wände cremefarben und der Fußboden mit hellem Parkett ausgelegt. Das war ganz sein Geschmack. Eine kleine weinrote Polsterecke mit Couchtisch und einem Fernseher bildeten den Mittelpunkt des Raumes. Hinter dem Sofa entdeckte er ein Bett, auf das er sich gleich fallen ließ.
Es klopfte und Holger erschien im Türrahmen mit einem Tablett, von dem ein appetitlicher Duft ausging. Holger stellte es auf den Tisch.
„Hier sind ein paar kleine Geflügelschnitzel mit Salat und eine kleine Flasche Wein. Am besten ist es, du isst etwas und legst dich dann ein bisschen schlafen. Ich hole dich gegen neunzehn Uhr hier wieder ab. Im Badezimmer findest du alles, was du brauchst, und im Schrank hängt ein Anzug, den du bitte anziehen wirst. Bitte sei pünktlich fertig. Hubert erwartet dich um sieben geschniegelt in der Lobby. Er wird dich mit einem Gast bekannt machen!“
Martin wollte sich noch bedanken, doch der Assistent hatte den Raum schon wieder verlassen. Martin aß etwas vom Salat. Die Schnitzel ließ er liegen. Er trank den Wein und legte sich dann in das Bett. Es dauerte nicht lange und er war eingeschlafen. Fast traumlos schlief er drei Stunden und wachte kurz vor sechs Uhr auf. Das Tablett mit den Überresten des Nachmittagssnacks war verschwunden, stattdessen stand eine Thermoskanne mit Kaffee auf dem Tisch. Martin goss sich eine Tasse ein, stark war er und schwarz, ein Hochgenuss für den jungen Mann. Mit der Kaffeetasse in der Hand öffnete er die Tür zum Badezimmer. Ein Waschbecken mit Spiegelschrank, eine geräumige Duschkabine und die Toilette, mehr war da nicht. Auf einem kleinen Regal an der Wand fanden sich Zahnbürste und Zahncreme, ein Kamm und mehrere Handtücher. In der Duschkabine gab es Shampoo und Duschgel. Martin trank seinen Kaffee aus und ging unter die Dusche. Als das Wasser auf seinen Körper rieselte, musste er an den Nachmittag und Oxana denken. Martin wusste, dass er hier in diesem Hause größtenteils mit Männern verkehren würde, und er war sich nicht ganz sicher, ob er das wirklich machen wollte, doch versuchen würde er es auf jeden Fall. Er schenkte seinem Geschlechtsteil ein Lächeln und begann, sich zu säubern. Ganz penibel reinigte er jede Stelle seines Körpers, fuhr durch jede Falte und das doppelt, zur Sicherheit. Nachdem er sich die Zähne geputzt hatte, verließ er das Badezimmer. Der Anzug, den man für ihn bereit gelegt hatte, stand ihm sehr gut. Was er im Spiegel sah, gefiel ihm. Toll! , dachte er.
Es war jetzt kurz vor sieben Uhr. Holger klopfte leise an der Tür. Martin war bereit: „Ich komme!“
Holgers frivoles Lächeln ließ die Zweideutigkeit seiner Bemerkung in sein Bewusstsein dringen,
„Ich hoffe recht oft!“, setzte er nach und beide lachten.
Hubert erwartete die beiden in der Lobby des Hotels.
„Hallo Martin! Gut ausgeruht? Holger, ich brauche dich im Moment nicht mehr. Wir sehen uns später!“
Martin war das Zusammensein mit Hubert noch immer ein bisschen suspekt. Er sollte sein Chef werden und doch diese Vertrautheit, diese Nähe. Martin fühlte sich unwohl und war nervös. Das bevorstehende Date mit einem Mann, einem Klienten, bereitete ihm Sorgen.
Hubert spürte das. „Lass alles einfach auf dich zu kommen, Martin! Daneben gehen kann nichts, ich spreche aus Erfahrung!“
Martin mühte sich um innere Ruhe, um abzulenken fragte er nach dem erwarteten Kunden.
Die Antwort verblüffte ihn: „Ich bin dein Kunde!“ Hubert steckte ihm einen Schein in die Brusttasche seines Anzuges und lächelte ihn erwartungsvoll an: „Überrascht?“
„Das kann man wohl sagen.“
„Macht nichts, komm, wir gehen Abendessen. Ich habe uns einen Tisch bestellt. Du wirst staunen!“
Wieder betraten sie einen Fahrstuhl. Für diesen Lift benötigte man anscheinend eine Chipkarte. Erst nachdem Hubert sie vor ein Lesegerät gehalten hatte, konnte er die gewünschte Etage eingeben. Der Fahrstuhl war klein und zweckmäßig. Seine nüchterne Ausstrahlung versetzte Martin zurück in die Welt, aus der er gekommen war. Die Fahrt dauerte nicht lange.
Die Tür öffnete sich und gab den Blick in das Erdgeschoss eines anscheinend sehr großen Bürohauses frei. Viele
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