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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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Jones?«
    »Klar«, sagte Trapper.
    »Vielleicht der beste Verteidiger seit Nagurski«, sagte Hawkeye.
    »Meinetwegen, aber was hat das mit uns zu tun«, sagte Trapper.
    »Ihr habt schon länger nichts mehr von ihm gelesen, wie?« sagte Hawkeye. »Und wißt ihr auch warum?«
    »Nein, sag's uns«, sagte Duke.
    »Nein, sag's uns nicht. Wir wollen uns jede freie Minute darüber den Kopf zerbrechen«, widersprach Trapper.
    »Ihr habt deshalb nichts mehr von Speerschleuder Jones gehört, weil sein richtiger Name Dr. Oliver Wendell Jones lautet und er der Neurochirurg des 72. Feldlazaretts in Taegu ist.«
    »Donnerwetter«, sagte Trapper. »Wieso bist du denn so gut unterrichtet?«
    »Weil Speerschleuder Jones in Taegu mein Stubenkamerad war, ehe man mich hierher verschleppte. Er hat irgendein hinterwäldlerisches College für Farbige besucht und anschließend Medizin studiert. Im College hat er Football gespielt, aber niemand hat ihn entdeckt. Nach der Uni hat er geheiratet und wollte Spitalsarzt werden. Um ein paar Dollar zu verdienen, hat er zu den Wochenenden in New Jersey als Halbprofi gespielt. Jemand hat ihn gemanagt, und die Philadelphia Eagles haben ihn unter Vertrag genommen. Er war großartig, obwohl er nicht die ganze Zeit trainieren konnte. Daß er Arzt ist, hat er verheimlicht, aber es wäre bestimmt durchgesickert, weil er sich bereits einen Namen machte. Aber dann wurde er einberufen.«
    »Und du bist der einzige hier, der das weiß?« fragte Trapper.
    »Ein paar farbige Soldaten wissen, wer er ist, aber sie verraten nichts, weil er sie darum gebeten hat.«
    »Gut«, sagte Trapper. »Glaubst du, daß wir ihn bekommen können?«
    »Bestimmt«, sagte Hawkeye.
    »Moment mal«, sagte Duke. »Ich weiß doch, wie ihr Yankees denkt. Ihr wollt, daß dieser Nigger zu uns in den Sumpf zieht. Hab' ich recht?«
    »Erraten«, sagte Hawkeye.
    »Okay, wenn ihr mit ihm leben könnt, kann ich es auch. Zu Hause bin ich
    auf jeden Fall unten durch, weil ich so lange mit zwei Yankees gehaust habe.«
    »Und wie kriegen wir ihn?«
    »Ganz einfach«, sagte Hawkeye. »Wir sagen Henry, daß wir nicht länger ohne Neurochirurgen existieren können. Wenn er das nicht frißt, sagen wir ihm die Wahrheit. Henry ist selber auch ein kleiner Opportunist.«
    »Gut, gehen wir gleich zu ihm.«
    »Aber ist der Nigger auch in Form?« fragte Duke.
    »Der lange Lulatsch muß schon völlig aus dem Leim gehen, ehe ihm hier einer etwas anhaben kann«, versicherte Hawkeye ihm. »Außerdem ist er ein Prachtbursche.«
    Fünf Minuten später betrat das Sumpftrio Henrys Zelt, ohne anzuklopfen. Auf Händen und Knien hockend, stöberte Colonel Blake in seiner Feldkiste.
    »Hoppla«, sagte Trapper, als Henry aufsah. »Falsche Adresse. Scheint ein Schinto-Altar zu sein.«
    »Sieht ganz so aus«, sagt Hawkeye. »Verzeiht uns, o heiliger Mann.«
    »Laßt den Blödsinn«, sagte Henry und stand auf. »Was wollt ihr Halunken jetzt wieder?«
    »Einen Whisky«, sagte Trapper.
    »Den habt ihr auch in eurem Zelt«, sagte Henry und musterte sie mißtrauisch. »Was wollt ihr außerdem?«
    »Da«, sagte Trapper und gab Henry einen Whisky. Hawkeye und Duke bedienten sich inzwischen selbst. »Ganz ruhig.«
    »Henry, Sie sind nicht der einzige Andächtige hier. Wir haben auch eben eine Erleuchtung gehabt«, sagte Hawkeye.
    »Was ist das wieder?« begann Henry. »Was ...«
    »Henry, es ist plötzlich über uns gekommen. Wir müssen unbedingt einen Neurochirurgen haben«, sagte Trapper.
    »Richtig«, sagte Duke.
    »Ihr seid ja verrückt«, sagte Henry.
    »Ist das etwa zuviel verlangt, nach allem, was wir für die Armee getan haben?« sagte Trapper.
    »Bitte, bitte, o heiliger Mann, gewähre uns einen Neurochirurgen«, flehte Hawkeye und verneigte sich tief vor Henry.
    »Wir meinen es ernst«, sagte Trapper.
    »Richtig«, sagte Duke.
    »Okay, worum geht es?« fragte Henry argwöhnisch.
    »Um Football.«
    »Was?«
    »Football.«
    »Blödsinn«, sagte Henry.
    »Im Ernst«, sagte Hawkeye. »Die Sache ist ganz einfach. Wir möchten ein Footballteam, und wir wollen das 325. FL für die Meisterschaft von Korea herausfordern, und dazu brauchen wir einen Neurochirurgen. Möchten Sie etwa nicht, daß das 4077. MASH Footballchampion von Korea wird? Wer weiß, welche Ehren uns noch winken.«
    »Das ist Nebensache«, sagte Trapper, »aber überlegen Sie doch, wieviel wir gewinnen können, wenn wir auf uns selber setzen?«
    »Das müßt ihr mir näher erklären«, sagte Henry aufhorchend.

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