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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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vorhandenen Bälle werfen und weitergeben, während er und das Sumpftrio zusahen und sich ein Urteil über sie bildeten.
    »Na«, sagte Henry an jenem Nachmittag zur Cocktailstunde im Sumpf,
    »was meint ihr?«
    »Können wir noch aussteigen?« fragte Duke.
    »Genau. Von wem stammt überhaupt die Schnapsidee?« sagte Hawkeye.
    »Von dir, du Klugscheißer«, sagte Trapper.
    »Wenn die Burschen erst in Uniform stecken, werden sie wunderbar aussehen«, sagte Henry.
    »Nie im Leben«, sagte Duke.
    »Der Trainer hat recht«, sagte Speerschleuder. »Nicht unbedingt wegen der Uniformen, aber in den ersten paar Tagen ist keine Mannschaft überwältigend. Ich habe ein paar Burschen bemerkt, die spielen können.«
    »Außerdem, was versteht dieser Hammond schon vom Football? Der arbeitet uns sozusagen in die Hand«, meinte Henry.
    »Als erstes müssen wir uns eine Offensive zurechtlegen«, sagte Speerschleuder.
    »Richtig. Wir brauchen eine Angriffstaktik. Laßt euch etwas einfallen. Ich kümmere mich inzwischen um verschiedene andere Einzelheiten.«
    Speerschleuder skizzierte sechs Grundmanöver. Die Diagramme legte er Henry am Abend mit entsprechenden Erläuterungen vor. Henry studierte sie, richtete an einem Ende der Kantine einen Trainingstisch ein und befahl seinen Sportlern, Alkohol- und Nikotingenuß einzuschränken. Die Sumpfinsassen einigten sich auf zwei Drinks vor dem Abendessen und kürzten ihre Inhalationen von Nikotin und Teerprodukten um die Hälfte.
    Zwei Tage lang ließ Henry die Spiele von der Mannschaft durchexerzieren. Dabei m achte Speerschleuder immer neue Verbesserungsvorschläge.
    Endlich trafen die Uniformen ein. Sie bestanden aus kardinalroten Pullovern, weißen Helmen und weißen Hosen. Da Duke für Georgia im roten Dress gespielt hatte, ärgerte er sich über die Farben. Die Burschen stöberten die Uniformen nach passenden Größen durch. Henry stand ungeduldig daneben. Er konnte es kaum mehr erwarten, seine Mannschaft eingekleidet zu sehen.
    »Prima! Großartig!« jubelte Henry, als sie vor ihm auf dem Platz Aufstellung nahmen. »Ihr seht fabelhaft aus, Leute!«
    »Wir sehen aus wie Himbeereis«, fand Trapper.
    »Wunderbar!« fuhr Henry fort. »Wartet nur, bis Hammond euch zu sehen bekommt. Das wird die größte Überraschung seines Lebens!«
    »Seine letzte jedenfalls«, sagte Duke. »Er wird sich totlachen.«
    Die Lage war jedoch keineswegs so verzweifelt, wie das Sumpftrio anzunehmen schien. Das geübte Auge ihres neuesten Zeltkumpanen erkannte sofort, daß seine Kameraden einige Kniffe dieses Spieles beherrschten.
    Speerschleuder selbst hielt sich bei den Übungsspielen natürlich im Hintergrund und fing nur hie und da einen Ball ab.
    Kaum fühlte er sich beobachtet, gab er den Ball sofort wieder ab. Niemand ahnte, wer er wirklich war. Die Spitzel des Feldlazaretts konnten General Hammond nur melden, daß der große Neger keine Gefahr darstellte und das Sumpftrio durchübertriebenen Nikotin- und Whiskygenuß in elender Kondition war. Außerdem besaß die Mannschaft bloß vier Ersatzleute.
    Hawkeye seinerseits fuhr eines Nachmittags zum 325. Feldlazarett und machte sich unter dem Vorwand verschiedener Besorgungen zwischen den Wellblechbaracken rund um den Sportplatz zu schaffen. Dabei beobachtete er die gegnerische Mannschaft scharf.
    »Die haben nichts zu vermelden«, berichtete er nach seiner Rücckehr.
    »Drei Mann scheinen im College gespielt zu haben, aber sie sind vermutlich auch nicht besser als Trapper, Duke und ich. Ihr Werfer ist miserabel.
    Ich glaube, daß wir ohne Speerschleuder ein Unentschieden erreichen könnten. Mit Speerschleuder aber sind wir den Brüdern haushoch überlegen.«
    »Gut«, sagte Trapper. »Dann schlage ich vor, daß wir Speerschleuder bis zur zweiten Halbzeit versteckt halten und nur eine Hälfte unseres Wettkapitals herausrücken. Wenn unsere Gegner dann einen Vorsprung von, sagen wir, zehn Punkten haben, steigen wir mit dem restlichen Kapital zu richtigen Außenseiterchancen ein.«
    »Großartig!« sagte Henry. »Jeder soll seine Einsätze vorbereiten.«
    Ärzte, Krankenschwestern, Laboranten, Sanitäter, Nachschub- und Verpflegungspersonal deponierten ihr Geld bei Henry. Ein Kassensturz erbrachte eine Gesamtsumme von 6000 Dollar. Am nächsten Morgen, fünf Tage vor dem Spiel, rief Henry General Hammond an. Nach dem Gespräch kam er in den Sumpf. Seine Miene drückte Besorgnis aus.
    »Was ist los?« erkundigte sich Trapper. »Hat er die Wetten nicht

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