Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
Vom Netzwerk:
sie nickte heftig.
    »Epileptisch Hule haben ja«, versicherte sie dem Teilnehmer am anderen Ende des Drahtes. »Sehr lein. Schullehlel.«
    Mrs. Lee beschrieb alle ihre Mädchen als »sehr lein«. Darüber hinaus teilte sie sie in drei Stufen ein: Filmschauspielerinnen, Kirschblüten und Schullehrerinnen. Je nach den mutmaßlichen Wünschen des Kunden, die von der schlauen Mrs. Lee meist erraten wurden, wechselte der Beruf des Mädchens.
    Vor dem Eingang entstand ein Tumult, weil Major Haskell mit zwei MPs erschien. Hawkeye wurde von Mrs. Lee in die Ungestörtheit von vier Wänden geführt, ehe Major Haskell und die Militärpolizisten den Speisesaal betraten.
    »Ist Captain Pierce hier gewesen?« fragte er Trapper und Duke.
    »Nein, keine Spur«, sagte Duke. »Wir dachten, Sie haben ihn hinter Schloß und Riegel. Wie ist er denn getürmt?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Haskell, »aber sein Geist ist völlig zerrüttet.
    Ich muß ihn unbedingt finden.«
    »An Ihrer Stelle würde ich's an der Küste versuchen«, schlug Trapper vor. »Vielleicht sucht er dort nach Nixen.«
    »Wollen Sie mir nicht helfen? Er ist doch Ihr Freund. Da ist es eigentlich Ihre Pflicht, ihn zu finden, ehe er sich oder einem anderen Schaden zufügt.«
    »Nein, also wenn er derart spinnt, dann soll ihn der Teufel holen«, sagte Trapper.
    »Richtig«, sagte Duke. »Außerdem können wir gar nicht fort, weil wir mit der epileptischen Hure verabredet sind.«
    »Ich kann schon nichts mehr von dieser epileptischen Hure hören«, sagte der Major. »Was soll das überhaupt?«
    »Epileptisch Hule haben ja, Major«, lächelte Mrs. Lee. »Sehr lein, Schullehlel. Super.«
    Bei diesem letzten Wort spitzte Major Haskell die Ohren, aber ehe er noch irgendwelche Schlüsse ziehen konnte, hatte Trapper bereits zu reden begonnen.
    »Major, bei Ihrem Fach sollten Sie sich die Kleine wirklich ansehen.
    Schon aus rein beruflichem Interesse. So eine Gelegenheit kommt nie wieder. Sie können ein berühmter Mann werden, wenn Sie eine Abhandlung darüber schreiben.«
    Der Major nahm Platz, bestellte etwas zu trinken und schickte die Militärpolizisten weg. »Sie mögen nicht unrecht haben, meine Herren. Könnten
    Sie das für mich arrangieren? Es mag sich um einen äußerst interessanten Fall handeln.«
    »Der schnellste Ritt im Fernostkommando«, versicherte Trapper ihm.
    »Sie können meinen Termin haben«, sagte Duke. »Ich war für drei Uhr bestellt, aber ich sehe ein, daß Ihnen mehr dran liegt als mir.«
    »Sehr liebenswürdig«, sagte Major Haskell.
    Sie nahmen noch einige Drinks, aßen einen ausgiebigen Lunch, und um drei Uhr ging Major Haskell zu seiner Verabredung.
    »Viel Glück«, sagte Trapper. »Brechen Sie sich nicht den Pimmel.«
    »Seien Sie vorsichtig, falls sie ausschlägt«, warnte Duke.
    Nach fünfzehn Minuten kehrte der Major erschöpft und bleich zurück und bestellte nervös einen doppelten Whisky.
    »Das war rasch«, sagte Duke. »Sie scheinen sich gar nicht erst ganz ausgezogen zu haben, Major.«
    Der Major antwortete nicht.
    »Na los, Major, wie war's?« drängte Trapper.
    »Ich glaube nicht, daß es sich um Epilepsie handelt, eher dürften es rein hysterische Krämpfe sein«, antwortete der Major.
    »Gut, aber wie war es?« bohrte Duke.
    »Gigantisch«, sagte der Major und ging.
    In den nächsten beiden Tagen machte Mrs. Lee einen Bombenumsatz.
    Alle wollten die epileptische Hure haben. Das Sumpftrio lungerte herum, stellte interessiert Beobachtungen an, interviewte etliche der Überlebenden, machte selbst aber keinen Gebrauch von den gebotenen Diensten.
    Am zweiten Tag fragte Hawkeye: »Wann werden wir sie denn endlich ausprobieren?«
    »Vielleicht morgen«, antwortete Trapper.
    »Treib uns nicht an. Wann versuchst du es selber?« fragte Duke.
    »Gar nicht«, sagte Hawkeye. »Ich bin ein schlichter Normalverbraucher und habe mir bereits geholt, was ich wollte.«
    Am dritten Tage kehrte Colonel Henry Blake von seinem kurzen Einsatz zurück. Auf der Fahrt ins 4077. MASH machte er einen Sprung ins 325.
    Feldlazarett, rief seine Einheit an und verlangte, abgeholt zu werden. Er sprach mit Colonel DeLong, der ihm mitteilte, daß sich das Sumpftrio zu einer psychiatrischen Untersuchung im 325. Feldlazarett befand.
    Henry lachte heimlich in sich hinein. Er suchte Major Haskell auf, der ihm sagte, daß McIntyre und Forrest sich bei Mrs. Lee aufhielten, wogegen Pierce wie vom Erdboden verschwunden sei.
    »Keine Angst, Major, sie sind alle bei Mrs.

Weitere Kostenlose Bücher