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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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anderem.«
    »Gleich«, sagte Duke, der bisher stumm zugehört hatte. »Vorher muß ich noch was sagen.«
    »Was?« fragte Speerschleuder und sah ihm voll ins Gesicht.
    »In bin aus Georgia«, sagte Duke.
    »Das weiß ich«, sagte Speerschleuder.
    »Sollten wir beide also ein Problem zu lösen haben, wird das keiner außer uns verstehen. Diese Yankees haben keinen Dunst. Jedenfalls will ich damit nur sagen, von meiner Seite gibt's kein Problem, aber wenn du Bedenken hast, dann sag's gleich.«
    Captain Jones trank langsam seinen Bourbon, grinste und sah sich Duke an.
    »Ich habe keine, kleiner Duke«, sagte er.
    »Moment mal«, sagte Duke und sah Captain Jones prüfend an. »Wieso nennst du mich kleiner Duke?«
    »Tja, Hawkeye hat mir von euch beiden geschrieben, und daher weiß ich
    auch, daß du aus Forrest City, Georgia, kommst. Stimmt das?«
    »Richtig«, sagte Duke, »aber ...«
    »Ist dein Vater Arzt?«
    »Ja.«
    »Hatte er früher mal nördlich von Forrest City eine kleine Farm?«
    »Nein«, sagte Trapper John. »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Augenblick«, sagte Duke. »Er hat recht, laß ihn reden.«
    »Wie hieß der Pächter der Farm?« fragte Captain Jones.
    »John Marshall Jones.«
    »Ich hätte Anwalt werden sollen«, sagte Oliver Wendell Jones. »Und was geschah mit John Marshall Jones?«
    »Ein anderer Neger hat ihn erstochen«, sagte Duke.
    »Was wurde aus seiner Familie?«
    »Sie ist nach Norden ausgewandert.«
    »Richtig«, sagte Captain Jones. »Nach Norden. Und weißt du, woher sie das Geld dazu hatten?«
    »Nein.«
    »Der Arzt hat die Farm verkauft, hat die Schulden der Familie bezahlt und meiner Mutter tausend Dollar geschenkt. Sie nannten ihn ›Den Großen Duke‹. Na, was sagst du jetzt, kleiner Duke?«
    Captain Forrest sagte gar nichts. Er saß bloß da, und starrte Captain Jones kopfschüttelnd an.
    »Begreifst du jetzt, warum ich keine Bedenken habe?« sagte Speerschleuder.
    »Duke«, sagte Hawkeye, »um mit Grant zu reden, der Lee bei Appomattox fragte: ›Gibst du dich geschlagen?‹«
    »Ja«, sagte Duke.
     
     

13
     
    Seit der Sintflut war Colonel Henry Blake nicht mehr derart beschäftigt gewesen und seit seiner Ankunft in Korea nicht annähernd so glücklich.
    Seine erste Tat, nachdem sich sein neuer Neurochirurg bei ihm gemeldet hatte, bestand darin, General Hammond in Seoul anzurufen. Heimlich frohlockend erkundigte er sich, ob vielleicht die Footballmannschaft des 325. Feldlazaretts Lust hätte, gegen die Mannschaft des 4077. MASH anzutreten.
    General Hammond war entzückt. Im vergangenen Jahr hatte sein Team die einzigen beiden schlecht trainierten Mannschaften Koreas, die dumm genug waren, seine Bomber herauszufordern, derart vernichtend geschlagen, daß sich die Herausforderer verlaufen hatten. Damit konnte er auf zwei eindeutige Siege zurückblicken und sich den großartigsten Erfolgsaussichten hingeben, aber er hatte keine Gegner. Als Datum wurde der Thanksgiving Day festgesetzt. Ausgetragen sollte das Spiel auf dem Platz der Champions in Yong-Dong-Po werden. Bis zu diesem Tage waren es noch fünf Wochen.
    Als nächstes schrieb Colonel Blake an die Special Services in Tokio und bat um die leihweise Überlassung von Footballuniformen, Helmen, Schuhen und Knieschützern. Die Lieferung sollte per Luftpost zugestellt werden. Dann diktierte er einen Aufruf, daß alle Bewerber sich am nächsten Nachmittag um zwei Uhr melden mögen. Diesen Anschlag ließ er vervielfältigen und in der Kantine, den Latrinen, den Duschräumen und der schmerzlosen Poker- und Zahnschinderklinik aushängen. Als das erledigt war, erschien er im Sumpf.
    »Und wann schließen wir unsere Wetten ab?« fragte er, nachdem er einen Lagebericht gegeben hatte.
    »Warten wir doch noch ein Weilchen, Trainer, bis wir wissen, welche
    Talente sich melden«, schlug Trapper John vor.
    »Das spielt gar keine Rolle«, antwortete Henry. »Dieser Hammond hat keine Ahnung von Football.«
    »Aber wenn wir zu sehr drängen, wird er vielleicht mißtrauisch«, sagte Hawkeye.
    »Da mögen Sie recht haben«, gab Henry zu.
    Am nächsten Nachmittag erschienen zur verabredeten Stunde fünfzehn Kandidaten auf dem Platz. Da mit der Ausrüstung erst in einigen Tagen zu rechnen war, hängte sich Henry eine Trillerpfeife um den Hals und ließ den wilden Haufen zuerst zweimal um den Platz laufen und dann einige Freiübungen machen, wie ihm das der Neurochirurg geraten hatte. Anschließend durften sie sich herumtreiben und die drei

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