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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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»Und was, zum Teufel, hat ein Neurochirurg damit zu tun?«
    »Schon was von Speerschleuder Jones gehört?« fragte Hawkeye.
    »Ja. Ein Farbiger. Professional. Und weiter?«
    »Zur Zeit spielt er nicht als Profi, und wir können ihn haben.«
    »Wir? Wie denn?«
    »Sagen Sie General Hammond, daß Sie einen Neurochirurgen brauchen und daß Sie Captain Oliver Wendell Jones vom 72. FL haben wollen.«
    Henry begriff nicht sofort. Doch dann sagte er: »Ist das wahr?«
    »Seht ihr?« fragte Hawkeye seine Kumpane. »Ich hab' euch gleich gesagt, daß Henry für den freien Wettbewerb ist.«
    »Da haben Sie verdammt recht«, sagte Henry. »Und Sie meinen wirklich, daß wir ihn bekommen können?«
    »Klar«, sagte Hawkeye. »Hier weiß kein Aas, wer er ist, bis auf ein paar seiner Freunde, und die halten dicht.«
    »Gut«, sagte Henry und begann, auf und ab zu laufen. »Gar nicht übel.
    Und soll ich euch noch was verraten?«
    »Was?«
    »Dieser Hammond«, sagte Henry, und marschierte erregt hin und her.
    »Der blitzt mit dem Stern und schimpft sich Trainer des 325. FL. Dabei hat er keine Ahnung vom modernen Football.«
    »Gut«, sagte Trapper.
    »Der kann nichts weiter, als die Mannschaft in Reih und Glied antreten
    lassen«, sagte Henry.
    »Dann sind Sie also einverstanden?« fragte Hawkeye.
    »Ja. Unter einer Bedingung.«
    »Und zwar?«
    »Ich will der Trainer sein«, sagte Henry.
    »Wie Sie wünschen, Trainer«, sagten sie einstimmig.
    »Lächerlich, dieser Hammond«, sagte Henry. »Wie kann sich der bloß für einen Trainer halten?«
    Am nächsten Tag verfaßte Hawkeye ein Schreiben an Captain Oliver Wendell Jones und teilte ihm ihr Vorhaben mit. Er pries die angenehmen Arbeitsbedingungen des Wunderkaffs, schilderte die freundschaftliche Atmosphäre des Sumpfs in leuchtenden Farben und forderte ihn auf, ihr vierter Zeltinsasse zu werden. Dann strich er die finanziellen sowie gesundheitlichen Vorteile eines kleinen Footballspieles gegen die Dummköpfe des 325. FL heraus. Zur gleichen Zeit stellte Colonel Henry Blake heimlich kichernd den entsprechenden Antrag an General Hamilton Hammond.
     
    Zehn Tage später stand Captain Jones im Türrahmen des Zeltes, den er vollkommen ausfüllte.
    »Du liebe Zeit«, sagte Trapper. »Sonnenfinsternis. Schau dir diese Handschuhnummer an!«
    »Und er trinkt doppelten Whisky mit Coke, Trapper«, sagte Hawkeye, sprang auf und schüttelte Captain Jones die Hand. »Willkommen, Speerschleuder, willkommen!«
    »Bin ich hier auch bestimmt richtig?« fragte Captain Jones grinsend.
    »Ganz bestimmt«, sagte Hawkeye. »Gib Trapper die Hand. Gib Duke die Hand. Und jetzt gib dem doppelten Bourbon die Hand.«
    Das tat Captain Jones. Er gab sogar etlichen doppelten Bourbons die Hand, während die anderen Trappers Martini treu blieben. Hawkeye und Captain Jones tauschten ein paar Erinnerungen aus, bis Trapper John sich einmischte.
    »Wieso heißt du eigentlich Speerschleuder?«
    »Ich war mal so zum Spaß Speerwerfer«, sagte Jones. »Irgend jemand hat mir dann den Namen verpaßt, und die Sportjournalisten fanden ihn gut. So ist er hängengeblieben.«
    »Was hat dich und Hawkeye denn in Teagu zu solchen Busenfreunden gemacht?«
    »Das war so. Ich wurde dort hinkommandiert. Außer mir gab es keine Farbigen, aber es gab auch kein Zimmer für mich allein. Hawkeye ging zum Oberkommandierenden und hat gesagt : ›Sagen Sie dem Bären, wenn er Lust hat, kann er bei mir wohnen.‹«
    »Das war nett, aber deshalb wollen wir ihm doch nicht das Verdienstkreuz geben«, sagte Trapper.
    »Kein Mensch handelt mit Verdienstkreuzen«, sagte Speerschleuder,
    »aber es gibt überall so schrecklich viele Heuchler. Am schlimmsten sind solche, die sich überschlagen, nur, damit sie dir beweisen, daß sie keine Rassenvorurteile haben und daß sie sich gar nie um dich kümmern würden, wenn du nicht schwarz wärst. Die machen einem das Leben nicht leichter.«
    »Kapiert«, sagte Trapper.
    »Trotzdem aber gibt es drüben eine ganze Menge farbiger Soldaten, und ich kenne ziemlich viele. Ab und zu haben sie mich besucht. Manchmal blieb Hawkeye da, aber meistens hat er sich dünn gemacht. Eines Tages sagte ich: ›Hawkeye, warum magst du manche meiner Freunde nicht?‹
    Antwortet mir dieser Mensch«, Speerschleuder deutete mit einem Kopfnicken auf Hawkeye, »›Magst du vielleicht alle Weißen hier?‹« Ich sage: ›Nein, Hawkeye, und vielen Dank.‹«
    »Quatsch«, sagte Hawkeye. »Reden wir endlich von etwas

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