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Masken der Lust (German Edition)

Masken der Lust (German Edition)

Titel: Masken der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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beleuchtet und funkelten in der klaren, kalten Luft. Von dieser Warte aus betrachtet, schien Manhattan ebenso auf dem Wasser zu schwimmen wie Venedig. Doch hier war die Silhouette weitaus aggressiver, stieß in glitzernden Reihen empor, war magisch auf derbe Art, scharfkantig und stark.
    Nie wurde sie des Anblicks müde, bei keinem Wetter und zu keiner Jahreszeit. Sarah pflegte sich zu fragen, ob sie jemals irgendwo anders leben könnte. Seit Marco war die Antwort darauf auf einmal weitaus komplizierter geworden.
    Komm zurück.
    Irgendwann, dachte sie sehnsüchtig. Irgendwann bald.

Achtes Kapitel
    Sie gingen von Bord, die Rampe hinunter und spazierten um den Battery Park herum zum Bowling Green, wo ein paar hartgesottene Touristen beim Standbild eines tobenden Bullen standen.
    Zwei nette Damen mittleren Alters kauerten hinter dem Bullen und tätschelten seine großen bronzenen Eier, während eine dritte ein Foto knipste.
    «Komm schon, Sarah. Du musst ihm auch die Eier tätscheln. Das bringt Glück.»
    «Vincent, wir haben keine Kamera.»
    Fröstelnd zog er seine vliesgefütterte Jeansjacke über der Brust zusammen. «Stimmt. Mir würden sowieso die Hände zittern.»
    Als die Frauen fortgingen, ging Sarah nur aus Jux zu dem Bullen hinüber und tätschelte seine Eier.
    Vincent lachte und tat so, als würde er ein Foto schießen. «Das kommt morgen auf meine MySpace-Seite.»
    Sie gingen weiter, und er brachte sie über sein Liebesleben auf den neuesten Stand, bis sie Chinatown erreichten und einen Boxenstop auf zwei Teller heißes Trostessen in der New York Noodle Company einlegten.
    «Wann fliegst du nun zurück nach Venedig?», fragte Vincent, während er einer letzten flüchtigen Nudel in der braunen Soßenlache hinterherjagte.
    «Wenn Al Speer meinen Lohn erhöht.»
    Er gab es mit der Nudel auf. «So weit wird’s nicht kommen. Du stehst wirklich voll auf diesen Marco. Du musst zurück, Sar. Eine andere Frau könnte ihn sich schnappen.»
    Sarah stöhnte auf. «Herrje, du hörst dich wie meine Großmutter an.»
    «Seligen Angedenkens. Die Leute sollten auf ihre Großmütter hören. Großmütter sind eigentlich ziemlich cool.»
    «Ja», sagte Sarah. Weder sie noch Marco hatten Verwandte, ziemlich schräg eigentlich. Ihre eigenen Eltern zählten nicht. Sie bezweifelte, dass sie sich auf ihrer Hochzeit blicken lassen würden, wenn ihr Guru dies nicht guthieße.
    «Isst du das noch?» Vincent blickte hungrig auf ihren Teller.
    «Nein. Ich bin satt.» Sie hatte einfach keinen Hunger, sondern Marco auf dem Herzen. «Nur zu.»
    Vincent spießte drei Streifen Rindfleisch auf und schob sie sich auf einmal in den Mund. Dann vertilgte er das Gemüse und die restlichen Nudeln. Bei seinen fünfzig Kilo wusste sie nicht, wo er die Kalorien unterbrachte, und seine Tischmanieren waren auch nicht die besten. Doch bei jedem Liebeskummer hatte er sie bisher bestärkt.
    Das hier war allerdings etwas gänzlich anderes. Was sie für Marco empfand, war anders – war tiefgreifend. Sie war sich nicht sicher, ob sie einen ganzen gottverdammten Monat lang auf ein Wiedersehen mit ihm warten konnte.

    Vincent begleitete sie bis Greenwich Village und wollte dann weiter in sein Atelier in der Hudson Street gehen. Vorher zog er sie in die Umarmung eines dünnen Mannes. Sie fühlte nichts als seine Jacke.
    «Nacht, Babe. Wir sehen uns Montag bei WetPaint.»
    «Genau. Hey, danke fürs Zuhören.»
    Er zwinkerte ihr zu und salutierte. «Ich bin dein kleiner Stichwortgeber. Wie geboren für die Rolle.»
    Sie tätschelte seine Wange. «Dummkopf.»
    «Tätscheln Hände Bulleneier, tätscheln sie die meinen nie!», stimmte er lautstark an. Niemand würdigte ihn eines Blicks. Sie waren im Village. «Man sieht sich.»
    Sarah kuschelte sich in ihre Kapuzenjacke, die nicht warm genug war. Sie hatte es nicht allzu weit bis zum Zug nach Brooklyn. Aber die Abkürzung, zu der sie sich entschloss, führte sie vor einen Laden, von dem sie schon gehört hatte.
    Toys No Boys. Der von Lesbierinnen geführte Sexshop mit dem Schild HETEROS WILLKOMMEN im Schaufenster. Sarahs Blick streifte die Sachen in der Auslage.
    Sie blieb stehen und machte große Augen. Was für irre Namen. Lickety Split, die mechanische Silikonzunge. Cheep Thrill, ein kleiner Trillerpfeifendildo, der mit dem gewaltigen Cock-A-Doodle-Do gepaart war. Ihr schien es unvorstellbar, sich dreiundzwanzig wabbelige Zentimeter falschen Schwanz in ihre Muschi zu stopfen. Wer kaufte bloß solche Sachen?
    Ein

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