Maskenball
wieder auftauchen. Ich gehe mal davon aus. Aber man kann nie wissen. Also, habt ein Auge auf Krüger.« Frank legte auf. »Scheiße!«
»Krüger wird schon wieder auftauchen. Kann ja auch sein, dass sich bei ihm die Anstrengungen der vergangenen Wochen bemerkbar machen.«
»Was meinst du damit?« Frank verstand kein Wort.
»Wer weiß, er läuft unter Umständen etwas verwirrt durch die Stadt. Alte Menschen neigen dazu.«
»Demenz? Quatsch, Krüger macht einen insgesamt fitten Eindruck.«
»Kann aber sein, dass es ein kleiner Schub ist. Ich glaube nicht, dass wir uns ernsthaft Sorgen machen müssen. Der taucht schon wieder auf.«
»Ich weiß nicht, Ecki, ich weiß nicht. Irgendetwas ist da faul. Das spüre ich.«
»Wir werden sehen.«
»Die Sache ist mir nicht geheuer. Wir hatten ein paar Tage Ruhe. Nicht, dass der Täter doch noch zugeschlagen hat. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht direkt los bin, als Lisa angerufen hat. Was ist, wenn Heinrich Krüger in Lebensgefahr schwebt?«
Ecki wusste keine Antwort.
»Ich denke, ich fahre jetzt besser zu Lisa.« Frank sah auf seinen Aktenstapel. »Dann bin ich schon mal zu Hause. Und die da nehme ich mit.«
»Dann mach dich davon.« Ecki nickte Frank aufmunternd zu. »Grüße Lisa von mir.«
Frank stand vor Lisas Wohnung und versuchte vergeblich, mit seinem Schlüssel die Tür zu öffnen. Lisas Schlüssel steckte von innen. Frank drückte den Klingelknopf. Hinter der Tür regte sich nichts. Frank klingelte erneut, diesmal rhythmisch mehrmals hintereinander. Er lauschte, aber er konnte nichts hören. Voller Panik klingelte er jetzt Sturm. In Bruchteilen von Sekunden spielten sich unbeschreibliche Szenen in Franks Kopf ab. Er hatte Angst, Angst um Lisa, Angst um Krüger und Angst vor dem, was ihn hinter dieser Tür erwartete. Frank wollte gerade erneut klingeln, als er hörte, wie sich endlich von innen der Schlüssel bewegte. Mit einem Ruck wurde die schwere Tür aufgerissen.
»Was ist denn los?« Lisa sah aus, als habe man sie gerade aus dem Tiefschlaf geholt. Fahrig schob sie sich ihre Haare aus der Stirn. Angestrengt blinzelte sie Frank an.
»Mein Gott, Lisa, ich habe mir Sorgen um dich gemacht.« Er zog Lisa an sich und drückte sie.
»Aua, Frank, pass auf, mein Bauch.« Lisa stemmte sich leicht gegen seine Umarmung.
Er atmete schwer und sagte nichts. Er klammerte sich an sie wie ein Ertrinkender.
»Was ist mit dir?« Lisa beugte sich in seinem Arm ein wenig zurück, um ihm in die Augen sehen zu können. »Frank? He? Du zitterst ja!«
»Ich dachte …«, Frank sprach nicht weiter.
»He, ich habe doch nur auf der Couch gelegen und ein bisschen geschlafen. Mir geht es gut. Und dem Baby auch.« Lisa lächelte Frank aufmunternd an und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. »Großer, dummer Junge. Eine Schwangerschaft ist das Normalste von der Welt. Komm, setz dich erst einmal, ich mach dir einen Kaffee, ja? Das bringt dich wieder nach vorne. Du bist ja ganz blass.«
»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, und um Krüger. Er ist verschwunden.«
Lisa hielt inne und stellte die Kaffeedose und den Filter auf die Arbeitsplatte der Küchenzeile zurück. Erschreckt sah sie ihn an. »Was heißt das? Krüger ist verschwunden?«
»Er ist verschwunden. Hast du dich nicht gewundert, dass er noch nicht aus der Stadt zurück ist? Niemand weiß, wohin er gegangen ist. Im Café nicht und auch nicht in der Taxizentrale. Er hat zwar einen Wagen bestellt, aber nicht benutzt. Krüger ist spurlos verschwunden. Lisa, ich habe den Verdacht, dass er in Gefahr ist. In Lebensgefahr. Die Kollegen fahren verstärkt Streife und suchen ihn.« Er zögerte einen Augenblick. »Ich hoffe, sie finden ihn auch. Und das schnell.«
Lisa lehnte sich an die Arbeitsplatte, als suche sie Halt. »Das verstehe ich nicht. Meinst du, ich habe ihm zu viel erzählt? Ich wollte ihn doch nicht aufregen. Warum sollte Krüger verschwinden? Wer soll ihn bedrohen? Wer weiß denn, dass er bei uns wohnt?« Sie stieß sich von der Arbeitsplatte ab. »Es kann doch auch sein, dass er nun Angst hat und sich irgendwo versteckt.«
Frank erzählte ihr von den Entwicklungen der vergangenen Tage und Stunden. »Wir können nicht ausschließen, dass er beobachtet wurde und man ihn gezielt entführt hat.« Frank merkte, dass Lisas Blick immer ängstlicher wurde. »Auch wenn er sich verstecken sollte, ist er in Gefahr. Wir müssen ihn finden. Nur so können wir ihm helfen.«
»Aber wer soll denn dieser
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