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Maskenschmuck (German Edition)

Maskenschmuck (German Edition)

Titel: Maskenschmuck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Walter
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war.

 
                                                       *
     
     
    Oben raffte sie schnell ein paar notwendige Dinge zusammen, den Rest würde sie abends nach der Ausstellung abholen. Sie bückte sich nach ihrem auf den Boden gefallenen Organizer. Beim Hochkommen wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen, und sie schwankte leicht, weil ihr schwindlig wurde. Arne sprang sofort hinzu und fing sie auf.
    „Hoppla! Was ist das denn?“, fragte er leise und hielt sie fest in seinen Armen.
    Jetzt verlor Rebecca aus ganz anderen Gründen den Boden unter den Füßen. Sie konnte sich nicht rühren und blickte ihm atemlos in die Augen. Leise fingen Schmetterlinge in ihrer Magengrube an zu flattern, und als sie die Spannung kaum noch aushalten konnte, senkte er seinen Kopf und küsste sie. Was für ein Kuss! Sie hatte das Gefühl, als sei sie noch nie in ihrem Leben so geküsst worden. Die Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten. Erst als er den Kopf hob und sich von ihr löste, kam sie wieder zu sich.
    Mit einem leisen Lachen zerbrach er die Anspannung.
    „Das war jetzt wirklich nicht geplant! Eigentlich wollte ich nicht so mit der Tür ins Haus platzen, aber die Situation war einfach zu verlockend. da konnte ich nicht widerstehen. Ich hoffe, du bist mir jetzt nicht böse?“
    Böse? Keineswegs, wie konnte sie. Aber er sollte nicht denken, dass sie nun wie das typische Kleinstadtmädchen reagieren würde und alles furchtbar ernst nehmen würde.
    Gespielt gleichmütig lächelte sie ihn an.
    „Natürlich nicht. Danke, dass du mich gehalten hast. Das passiert mir manchmal, wenn ich zu schnell hochkomme. Ich habe eben so einen niedrigen Blutdruck, da wird einem leicht mal schwindlig. Lass uns gehen, es wird sonst zu spät.“ Von einem niedrigen Blutdruck konnte im Moment allerdings bei ihr nicht die Rede sein, sie hatte den Eindruck, er müsste ihr Herz förmlich klopfen hören, so schnell schlug es.
    Sie ging an ihm vorbei zur Tür. Irrte sie sich oder hatte sein Gesicht einen leicht enttäuschten Ausdruck? Aber er sagte nichts weiter, sondern nahm ihr zwei Taschen ab und ging mit ihr zum Auto. Auf der Fahrt unterhielten sie sich dann über Nebensächlichkeiten und gelangten bald an ihr Ziel.
    Als er ihr die Tür aufhielt und sie sich dankend zum Gehen wenden wollte, hielt Arne sie kurz am Arm fest.
    „Ich würde dich gern wiedersehen, Rebecca. Ich weiß, es ist ein ungünstiger Zeitpunkt, denn ich fliege morgen zu einer Messe nach London. Und anschließend habe ich einen Auftrag in Kalifornien, von dem ich noch nicht sagen kann, wie lange er dauern wird. Bitte, triff mich doch heute Mittag zum Essen, es wäre zu schade, wenn wir so auseinander gehen würden. Aber verstehe bitte, dass ich mich momentan nicht festlegen kann, weil ich nicht genau weiß, wie lange ich in den USA bin. Das wäre auch unfair dir gegenüber.“ Bittend sah er sie an.
    „Gern. Wenn meine Nachbarin mich mittags wieder vertreten kann, komme ich gegen eins ins Bistro. Ich werde mein Möglichstes versuchen!“ Und ob sie das würde!
    Nach kurzem Zögern gab sie ihm einen schnellen Kuss und eilte davon. An der Tür drehte sie sich um. Er saß noch im Auto und winkte ihr zu. Ertappt winkte sie verlegen zurück.
     
                                                                       *
     
     
    Mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl öffnete sie ihren Stand und sortierte ihre Schmuckstücke wieder ein. Ohne es zu merken, summte sie vor sich hin.
    „Na, Sie haben ja gute Laune. Hat sich der Verkauf gestern so gelohnt? Da wird man richtig angesteckt!“ Ihre Standnachbarinnen lächelten sie an.
    „Ja, das lief eigentlich ganz gut“, antwortete Rebecca. Ein Wort ergab das andere und schon hatten ihre Nachbarinnen eingewilligt, sie in der Mittagszeit zu vertreten.
    Auch heute drängten sich die Besucher um ihren Stand und sie hatte die nächsten Stunden keinen Leerlauf. Sie erklärte geduldig wieder und wieder die gleichen Arbeitstechniken und notierte etliche Bestellungen. Inzwischen hatte sie nur noch Muster zum Anschauen übrig, alle anderen Stücke hatte sie schon verkauft.
    Eigentlich hatte sie jetzt doch genug Geld, um das antike Schränkchen zu kaufen, fand sie, und machte sich etwas früher auf den Weg als am Vortag. Zu ihrem großen Erstaunen fand sie den Stand des Kunsttischlers leer. Sie blieb enttäuscht davor stehen und blickte

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