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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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wartete, überkam sie leichter Schwindel. Jetzt nicht, dachte sie harsch und wischte ihn weg. Gib der Angst keine Chance.
    Etwas weiter entfernt, auf der Straße, sah sie zwei Radfahrer, die ihre Drahtesel gemütlich vorbeischoben und neugierig zu Katinka herüberglotzten.
    Du hast dich getäuscht, meldete sich die Kontrollwespe. Ka-tinka hatte schon gehofft, sie habe Urlaub genommen. Geduckt lief sie unter den Bäumen ein paar Schritte weiter.
    Und dann sah sie Helena Jahns-Herzberg. Mit einem Stein in der erhobenen Faust.
    »Nein!«, schrie Katinka, instinktiv, ohne zu überlegen.
    Helena fuhr herum. Ihr mit Schminke verkleistertes Gesicht starrte sie überrascht und wütend, aber auch mit einer Prise Freude an.
    »Ach, die Detektivin«, sagte Helena kalt lächelnd. Katinka hatte den Eindruck, das Make-up würde zerspringen und viele hauchfeine Fädchen in ihrem Gesicht hinterlassen, wie ein Spinnennetz.
    »Was haben Sie mit Fria gemacht?«, schrie Katinka.
    »O, die arme, arme, kleine Fria«, flötete Helena höhnisch. »Ja was hat die böse Helena denn mit Frialein gemacht?«
    Fröstelnd sah Katinka an Helena vorbei. Fria lag auf dem morschen Steg. Sie atmete stoßweise, ihr grauer Pullover war blutdurchtränkt.
    »Sind Sie wahnsinnig? Sie verblutet ja.«
    »Unsinn, so schnell verblutet man nicht«, wies Helena sie zurecht. Ihr Blick wirkte irre. Sie sagte: »Was meinen Sie, wird sie es überleben, wenn wir sie in den Fluss werfen?«
    Fria stöhnte.
    »Sie haben sie ja nicht mehr alle«, schrie Katinka. »Glauben Sie, damit kommen Sie davon?«
    »Ich könnte der Polizei sagen, Sie hätten Fria aus Wut in den Fluss gestürzt, weil Fria nicht mehr mit Ihnen zusammenarbeiten wollte.«
    »Das hat weder Hand noch Fuß«, versuchte Katinka ruhiger zu sprechen. Ihre Aufregung schien Helenas grausige Freude noch zu steigern. »Legen Sie den Stein weg.«
    »Suchen Sie sich doch selbst eine Waffe. Haben Ihr Schießeisen wohl vergessen, wie? Nicht sehr professionell, möchte ich meinen.«
    »Sie haben Henry Wewerka erschlagen? Mit dem Briefbeschwerer von Frau Först?«, fragte Katinka. Sie beobachtete hochkonzentriert Helenas erhobenen Arm, war sich sicher, ausweichen zu können, solange ihre Aufmerksamkeit nur nicht nachließ. Der bedauernswerte Henry hatte Helena den Rücken zugedreht, weil er nichts Böses von ihr erwartete.
    »Henry!«, sagte Helena, und ihre Stimme troff vor Häme. »Dieser Weichling. Er wollte nicht mehr mitmachen!«
    »Wobei mitmachen?«, fragte Katinka atemlos.
    »Er wollte, dass wir die Sache abbrechen. Carsten hätte ja nur sagen müssen, er habe seine Diskette wieder gefunden. Damit wäre alles geklärt gewesen!«
    »Und die manipulierten Daten?« Katinka starrte ungläubig auf Helena. »Sie haben eine Verschwörung angezettelt«, sagte sie leise. Helenas Arm zitterte. Sie würde den Stein nicht lange so halten können.
    »Verschwörung«, spuckte Helena und wies mit dem Kopf zu Fria. »Sehen Sie sich diese bedauernswerte Kreatur an, dieses Reptil. Sie hat die Sache doch ins Rollen gebracht! Sie, sie allein hat die Verantwortung.«
    Fria wälzte sich auf dem morschen Steg herum und stützte sich auf Hände und Knie. Bleib liegen, flehte Katinka verzweifelt. Bleib liegen. Reize sie nicht.
    Unbeeindruckt von Katinkas Suggestion erhob sich Fria ganz langsam.
    »Fria war diejenige, die Ihre Post genommen hat?«, fragte Katinka, obwohl sie es schon wusste.
    »Richtig geraten, Frau Detektivin. Und das hat mir nicht gefallen. Die Stelle wäre das Ideale gewesen! Wie auf mich zugeschnitten. Nur dass meine Unterlagen nicht mehr fristgerecht eingingen, nachdem meine verehrte Kollegin sie entwendet hat.«
    Sie ließ den Arm für einen kurzen Moment sinken. Katinka machte einen Schritt auf sie zu, doch Helena hatte sich schon wieder im Griff.
    »Machen Sie keinen Fehler«, sagte sie.
    Katinka fragte sich flüchtig, ob Helena wissen konnte, was vor kurzem im Männerklo in der U 5 passiert war. Sie selbst durfte jetzt auf keinen Fall daran denken.
    »Im Übrigen«, Helenas Grinsen verzerrte ihr Gesicht unvorteilhaft, »haben Sie Ruth zwar entsprechend eingeschworen, aber mir konnte sie nichts mehr vormachen. Wieso hätten Sie ausgerechnet Ruth sagen sollen, wen Sie wirklich im Verdacht hatten. Nein, nein, mit mir nicht!«
    »Was hat Ruth Ihnen gesagt«, fragte Katinka und presste die Hand auf die schmerzende Rippe.
    »Was Sie ihr suggeriert haben. Dass Sie Fria in Verdacht hätten. Ich dachte mir gleich, dass

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