Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
Vom Netzwerk:
zurückgeschleudert. Er landete hart auf dem Boden. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus den Lungen. Zugleich verlor er die Pistole.
    Eine Sekunde lang lag er bewegungslos auf dem Boden - mehr als genug Zeit für Skarr, den Raum zu durchqueren und seine drei-fingrige Hand um die Kehle des Menschen zu legen. Er hob ihn an die Decke, hielt ihn mühelos hoch und zerquetschte dabei seine Luftröhre. Der Söldner trat mit seinen baumelnden Beinen aus, kratzte verzweifelt an dem schuppigen Unterarm und verbrauchte seinen Atem völlig nutzlos.
    „Der Tod ereilt dich aus der Hand eines wahren Kriegsmeisters der Kroganer", teilte ihm Skarr beiläufig mit, als das Gesicht des Mannes sich erst rot, dann blau verfärbte. „Ich hoffe, du weißt diese Ehre zu schätzen."
    Der Rest der Blue Suns schaute zu, unternahm aber nichts. Sie beobachteten die Szene mit kalter Verachtung. Auf ihren Gesichtern konnte Edan ablesen, dass sie die Aktion verabscheuten, aber niemand war bereit, einzugreifen und dem ein Ende zu bereiten. Nicht, wenn es bedeutete, ihren Auftraggeber zu beleidigen ... oder den Zorn des Kroganers herauszufordern.
    Die Zuckungen des Söldners wurden schwächer, dann verdrehte er die Augen und wurde ruhig. Skarr schüttelte ihn einmal, dann drückte er noch mal zu und zerquetschte die Luftröhre vollständig, bevor er den leblosen Körper geringschätzig zu Boden fallen ließ.
    „Ich habe gedacht, dass du bis drei zählst", bemerkte Edan.
    „Da habe ich gelogen."
    „Eine beeindruckende Demonstration", bemerkte Edan anerkennend und nickte in Richtung der Leichen. „Ich hoffe, die Resultate im Fall Kahlee Sanders sind ähnlich gut. Obwohl du sie erst mal finden musst."
    „Ich werde sie finden", sagte der Kroganer völlig überzeugt. „Darauf kannst du dich verlassen."
    Jon Grissom wachte auf, weil jemand mitten in der Nacht an seine Tür hämmerte. Mürrisch stand er auf, zog einen abgenutzten Bademantel über, den er aber nicht zuband. Wer auch immer so unhöflich war, ihn zu dieser Uhrzeit aus dem Bett zu werfen, konnte ihn auch in seinen Boxershorts ertragen.
    Eigentlich hatte er schon auf so etwas Ähnliches gewartet, seit der Angriff auf Sidon stattgefunden hatte. Entweder war es jemand vom Stab der Allianz, der ihn dazu überreden wollte, einen öffentlichen Auftritt zu absolvieren oder ein Statement abzugeben. Oder es war ein Reporter, der vom berühmtesten Menschen etwas zum Thema hören wollte. Wer auch immer es war, hatte kein Glück. Er war kein Held mehr, er konnte es nicht mehr ertragen, ein Symbol für die ganze Menschheit zu sein. Er war nur noch ein exzentrischer alter Mann, der von seiner Offizierspension lebte.
    Er schaltete das Licht im Korridor ein und zuckte angesichts der Helligkeit zusammen, während er versuchte, den letzten Rest Müdigkeit loszuwerden. Er schlurfte langsam vom Schlafzimmer -das im hinteren Bereich seines kleinen, eingeschossigen Hauses lag - zur Tür. Das Hämmern draußen hörte nicht auf, sondern wurde stattdessen wilder und nachdrücklicher.
    „Verdammt, ich komme ja schon", rief er, aber er beeilte sich deswegen nicht. Immerhin würde der Lärm nicht die Nachbarn wecken - es gab gar keine. Zumindest nicht in Hörweite. Für ihn war das sogar der Grund gewesen, dieses Haus zu kaufen.
    Elysium war ihm als ein guter Ort erschienen, um sich zurückzuziehen. Die Kolonie lag weit genug von der Erde oder anderen großen Siedlungen entfernt, um die Leute davon abzuhalten, aus reiner Neugierde hierherzukommen. Und bei einer Bevölkerung von mehreren Millionen war Elysium groß genug, damit er in der Masse untertauchen konnte. Außerdem war es sicher und politisch stabil. Er hätte sicherlich auch etwas finden können, das noch weiter entfernt lag. Aber in einer weniger entwickelten Kolonie lief man immer Gefahr, als eine Art Retter oder Quasi-Anführer zu gelten, wenn mal irgendetwas schiefging.
    Obwohl auch hier nicht alles perfekt lief. Als er vor fünf Jahren nach Elysium gekommen war, hatten ihn die örtlichen Politiker nicht in Ruhe gelassen. Entweder sollte er sich für ihre Partei einsetzen oder ihre persönliche Wahl unterstützen. Grissom hatte beschlossen, völlig fair und neutral zu bleiben: Er sagte jedem Einzelnen, dass er sich zum Teufel scheren solle.
    Nach dem ersten Jahr hörten die Leute auf, ihn zu belästigen. Ungefähr alle sechs Monate erhielt er immer noch eine kurze Videonachricht von der Allianz, die ihn aufforderte, doch zurückzukommen und der

Weitere Kostenlose Bücher