Mass Effect 01 - Die Offenbarung
diesem Ding sehr gut treten."
Anderson drehte sich zum Bordfenster um und grinste. „Halten Sie die Klappe, und genießen Sie die Aussicht, Dah. Das ist ein Befehl."
,,Jawohl, Sir."
Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Anderson den Zoll passieren konnte. Sie waren auf einem Raumhafen der Allianz gelandet, wo militärisches Personal oberste Priorität genoss, wenn es von einer Mission zurückkam.
Der Sicherheitsoffizier der Citadel checkte den Ausweis der Allianz und den Daumenabdruck. Nach einer flüchtigen Überprüfung der persönlichen Sachen winkte er ihn durch. Anderson war froh, dass zwei Menschen Dienst taten. Im letzten Monat waren aus Personalmangel noch ein paar Salarianer mit dabei gewesen. Die Sicherheitsabteilung der Citadel hatte versprochen, mehr Menschen anzuheuern. Es sah so aus, als ob sie Wort gehalten hätten.
Anderson verließ den Raumhafen und stieg in einen Aufzug, der ihn zum Hauptdeck bringen würde. Er gähnte kurz; jetzt, da er außer Dienst war, holte ihn die Müdigkeit ein, die er während der gesamten Mission unterdrückt hatte. Er konnte es kaum erwarten, in seine Wohnung zu kommen. Wenn man bedachte, wie viel Zeit er auf Patrouillen verbrachte, war das Geld für eine eigene Wohnung auf der Citadel wohl verschwendet. Aber ihm war es wichtig, dass er einen Ort hatte, der ihm ganz allein gehörte, auch wenn er ihn nur eine von vier Wochen nutzte.
Der Aufzug stoppte, die Türen öffneten sich, und Anderson trat hinaus in das Gewirr von Licht und Geräuschen, das so typisch für die Bezirke war. Wesen jeder Rasse, die nach überall hin unterwegs waren, drängten sich auf den Gehwegen. Schnellzüge zischten auf einer hoch liegenden Magnetbahn vorbei, jede gefüllt mit Pendlern, Schülern und Touristen. Die unteren Straßen waren voll von kleineren Transportwagen, die sich auf den Straßen durch den Verkehr schlängelten. Jeder Fahrer war in noch größerer Eile als der andere. Auf der Citadel war ständig Hauptverkehrszeit.
Glücklicherweise benötigte Anderson weder ein Taxi, noch musste er sich an einer Haltestelle anstellen. Seine Wohnung lag nur zwanzig Gehminuten entfernt. Deshalb schulterte er seine Sachen und ließ sich von der Menge mitziehen.
Unterwegs wurde er ständig mit elektronischer Werbung bombardiert. Wohin er auch schaute, blitzten holographische Bilder, futuristische Reklametafeln, die für Tausende Firmen auf Hunderten Welten warben. Egal ob Nahrungsmittel, Getränke, Autos, Kleidung oder Unterhaltung: Auf der Citadel konnte man alles kaufen. Obwohl nur eine Handvoll der Werbung für Menschen gedacht war. Sie waren auf der Station immer noch in der Minderheit, und die meisten Firmen gaben ihr Werbebudget lieber für Völker aus, die einen größeren Marktanteil hatten. Aber von Monat zu Monat sah Anderson mehr Mitglieder seines eigenen Volkes auf den Straßen. Anderson wusste, wie wichtig es war, dass sie sich in die interstellare Gemeinschaft einfügten. Es gab kaum einen Ort, der dafür besser geeignet war als die Citadel, wo all die unterschiedlichen Kulturen vertreten waren. Das war der eigentliche Grund, warum Anderson seine Wohnung in den Bezirken behielt. Er wollte die anderen Spezies verstehen, und das ging am schnellsten, wenn man unter ihnen lebte.
Er erreichte sein Haus und blieb am Haupteingang stehen, wo er seinen Namen nannte, damit ihn das Spracherkennungssystem einließ. Seine Wohnung lag im zweiten Stock, deshalb verzichtete er auf den Aufzug und nahm stattdessen die Treppe. An der Tür zu seinem Apartment nannte er ein zweites Mal seinen Namen, bevor er in den Raum taumelte und seine Sachen einfach auf den Boden fallen ließ. Er war zu müde, um das Licht einzuschalten, während er durch die kleine Küche ins Schlafzimmer ging. Das sanfte Geräusch der Tür, als sie sich schloss, registrierte er gar nicht. Im Schlafzimmer angekommen, zog er sich nicht einmal aus. Er ließ sich einfach auf sein Bett fallen, erschöpft, aber froh, wieder daheim zu sein.
Erst mehrere Stunden später wachte Anderson wieder auf. Tag und Nacht hatten hier kaum eine Bedeutung. Er warf einen Blick auf den Wecker: 17 Uhr. Auf menschlichen Kolonien und auf Patrouille nutzte man immer noch den 24-Stunden-Takt von der Erde. Ein System, das sich im späten 20. Jahrhundert etabliert hatte und die alte Greenwichzeit ersetzte. Auf der Citadel gehorchte alles einem galaktischen Standard, der auf dem 20-Stunden-Tag basierte. Um die Dinge weiter zu komplizieren, dauerte jede
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