Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn

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Schritte zurück - eine reine Sicherheitsmaßnahme.
    „Wie geht's jetzt weiter, Batarianer?"
    Edan hatte endlich die Oberhand in der Verhandlung und wollte sie zu seinem Vorteil nutzen. „Vielleicht sollte ich ihnen einfach befehlen, dich zu erschießen." Er hielt seine inneren Augen auf Skarr gerichtet, das andere Paar schweifte durch den Raum, um sicherzustellen, dass der Kopfgeldjäger umzingelt war.
    Der Kroganer lachte nur über die leere Drohung. „Wenn du das gewollt hättest, wäre ich schon tot gewesen, bevor ich mein Messer gezogen hätte. Aber sie haben mir nichts getan. Du musst ihnen den Befehl gegeben haben, mich nicht umzubringen. Also muss ich dir wichtiger sein als diese Handvoll Kreaturen. Mein Preis ist schon wieder gestiegen."
    Selbst in einem Lagerhaus voller bewaffneter Söldner, die allesamt ihre Waffen auf ihn gerichtet hatten, war der Kroganer scharfsinnig genug, um die Situation zu seinen Gunsten zu nutzen. Edan schwor sich, dass er nicht noch einmal Skarrs Intelligenz unterschätzen würde. Er fragte sich, wie vielen Leuten in den letzten Jahren dieser Fehler wohl unterlaufen war ... und was er sie gekostet hatte.
    „Du hättest in meinen Diensten eine Menge Geld verdienen können, Skarr." Es gab keinen Grund, seinen widerwilligen Respekt zu verbergen.
    „Ich verdiene eine Menge Geld in meinem Geschäft. Und ich darf sogar noch Leute umbringen, quasi als Sonderzulage. Lass uns aufhören, dieses Spielchen zu spielen, und endlich zum Geschäft kommen."
    Edan nickte leicht und blinzelte mit allen vier Augen gleichzeitig. Das vereinbarte Signal für die Söldner, ihre Waffen zu senken. Sie waren nicht glücklich, dass Skarr drei ihrer Kameraden getötet hatte. Aber Loyalität zählte weniger als Geld. Und durch den Tod der drei war ihr Anteil gerade gestiegen.
    Nur der junge Mensch, der Krogan am nächsten stand, der mit der Pistole, war nicht einverstanden. Er schaute die anderen ungläubig an. Seine Waffe zielte immer noch auf Skarr.
    „Was macht ihr denn?", schrie er die anderen an. „Wir können ihn doch damit nicht durchkommen lassen!"
    „Sei nicht dumm, Junge", fauchte Skarr. „Wenn du mich erschießt, bringt das deine toten Freunde auch nicht zurück. Es war dann einfach nur ein schlechtes Geschäft."
    „Halt's Maul", schnarrte der Mensch zurück, all seine Aufmerksamkeit war auf Skarr gerichtet.
    Die Stimme des Kroganers sank zu einem bedrohlichen Flüstern.
    „Überleg dir deinen nächsten Schritt genau, Mensch. Niemand wird dir helfen. Es geht nur um dich und mich."
    Der Söldner zitterte jetzt, seine Pistole war immer noch auf Skarr gerichtet. Den schien das nicht zu sorgen.
    „Ich zähle bis drei, dann lässt du die Waffe fallen."
    „Was passiert, wenn nicht?", schrie der Söldner. „Wenn du nur einen Schritt machst, bist du tot."
    „Eins."
    Edan bemerkte, dass der Kroganer plötzlich von einer schwachen Aura umgeben war, die kaum sichtbar war, selbst wenn man zwei zusätzliche Augen besaß. Ein feines Flattern umgab den Kopfgeldjäger, als wenn das Licht leicht gebeugt würde.
    Skarr war biotisch veranlagt! Der Kroganer war eins der wenigen Wesen, das schwarze Energie manipulieren konnte. Eine nicht wahrnehmbare Quantenkraft, die den ganzen sogenannten leeren Raum im Universum durchdrang. Normalerweise war sie zu schwach, um sich in der physischen Welt bemerkbar zu machen. Doch die dunkle Energie konnte von biotisch veranlagten Wesen durch geistige Aufbereitung in extrem dichte Felder gepresst werden. Dieses natürliche Talent wurde durch Tausende mikroskopische Verstärker, die chirurgisch im Nervensystem verankert wurden, noch erhöht. Dadurch konnten Biotiker durch Biofeedback die angestaute Energie in einem einzigen Stoß entladen. Genau das machte Skarr gerade. Er war so lange ruhig, bis er genug Energie gesammelt hatte, während der dumme junge Mann immer noch seine Pistole auf ihn richtete.
    Aber der Söldner bemerkte nicht, was gerade geschah. Die Menschen kannten keine Wesen mit biotischen Fähigkeiten. Edan vermutete, dass er nicht mal wusste, dass es so eine Kraft überhaupt gab. Aber das würde sich bald ändern.
    „Zwei."
    Der Söldner öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber das schaffte er nicht mehr. Skarr stieß die geballte Faust in seine Richtung. Die Luft kräuselte sich, als eine Welle unsichtbarer dunkler Energie daraus hervorschoss und auf den Gegner traf. Der ahnungslose Mensch wurde von den Füßen gerissen und meterweit