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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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tun?"
    Edans inneres Auge blinzelte einmal zum Zeichen seiner Überraschung. Verhandlungen waren ein raffinierter Tanz aus Täuschung und Desinformation. Jede Seite enthielt der anderen Geheimnisse vor, um letztlich die Oberhand zu behalten. Und Edan hatte gerade erst begonnen. Seine unfreiwillige Reaktion hatte etwas offenbart, was er hatte verbergen wollen ... wenn der Kroganer schlau genug war, um das auszunutzen.
    „Sidon? Wie kommst du denn darauf?", fragte er und versuchte, seine Stimme neutral klingen zu lassen.
    Skarr zuckte mit den Schultern. „Nur so ein Gedanke. Und mein Preis ist gerade gestiegen."
    „Dein Auftrag besteht nur darin, das Ziel aufzufinden und zu eliminieren", konterte Edan. Seine Stimme verriet nichts, aber innerlich verfluchte er sich, weil er die erste Runde der Verhandlung verloren hatte.
    „Ziel? Nur eins?"
    „Nur eins. Eine Menschenfrau."
    Der Kroganer schaute sich um und beobachtete das Dutzend Blue-Sun-Söldner, die über das Lagerhaus verteilt herumstanden. „Du hast eine Menge Leute hier. Warum machen die nicht die Drecksarbeit?"
    Edan zögerte. Er zog es vor, die Fragen zu stellen, welche beantworten mochte er nicht. Er war sich bewusst, einen weiteren Fehler in den Verhandlungen zu begehen. Aber selbst sein Widerstreben verriet mehr von ihm, als ihm lieb war.
    Skarr lachte laut. „Diese Hrakhors haben es vermasselt, richtig?"
    Jeder Söldner im Lagerhaus verspannte sich bei diesen Worten und bestätigte sie damit. Nicht, dass es wichtig gewesen wäre. Irgendwie war Edan klar, dass Skarr jede Lüge durchschaut hätte. Deshalb nickte er einfach und verlor damit einen weiteren Punkt an sein Gegenüber.
    „Was ist passiert?", wollte der Kroganer wissen.
    „Ich habe die Blue Suns engagiert, um die Menschenfrau zu finden und hierher zur Befragung zu bringen", gestand Edan. „Einer entdeckte sie auf Elysium. Wir fanden ihn einige Stunden später, wie er durch die Straßen kroch und seine Zähne einsammelte."
    „Das passiert, wenn man zu geizig ist, um einen Profi zu engagieren."
    Das war eine Beleidigung zu viel gewesen.
    Der Mann mit der Tätowierung schlug mit dem Kolben seiner Pistole gegen den Schädel des Kroganers. Die Wucht des Schlages warf Skarrs Kopf zur Seite, aber der Hüne blieb stehen. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei wirbelte er herum und schlug den Mann mit seiner massigen Rückhand, die ihm das Genick brach.
    Die anderen Söldner fielen über Skarr her, bevor der Leichnam ihres Kameraden zu Boden gestürzt war. Ihr vereintes Gewicht drückte den riesigen Außerirdischen zu Boden. Vor dem Treffen hatte Edan den strikten Befehl gegeben, dass Skarr nicht getötet werden durfte, falls es nicht unbedingt notwendig sei ... er brauchte ihn, um die verschwundene Frau zu finden. Deshalb erschossen ihn die Söldner nicht. Stattdessen lagen sie in einem Haufen auf ihm und hielten ihn fest, während sie versuchten, ihn mit den Pistolenkolben ohnmächtig zu schlagen.
    Unglücklicherweise hatte niemand Skarr gesagt, dass er die Blue Suns nicht töten dürfe. Ein langes, gezacktes Messer tauchte in seiner Hand auf, wahrscheinlich aus einem Stiefel, Gürtel oder Handschuh gezogen. Edan sprang aus der Gefahrenzone, als die Klinge einem der Söldner die Kehle aufschlitzte. Der nächste  Schnitt zerteilte einem zweiten die empfindliche Verbindung zwischen Knie und Oberschenkel in der Panzerung, wobei er auch eine Arterie durchtrennte. Als der Söldner instinktiv mit beiden Händen die heftig blutende Wunde umfasste, trieb Skarr die Klinge in seine Brust, durchdrang die Schutzweste und stach ihm ins Herz.
    Die Klinge verhakte sich im Brustkasten, als der Kroganer versuchte, sie herauszuziehen. Dadurch hatte der letzte überlebende Söldner die Gelegenheit, sich aus dem Gewühl zu rollen, auf die Beine zu kommen und sich in Sicherheit außerhalb der Reichweite des Messers zu werfen. Der Mensch zog seine Pistole und richtete sie auf den blutbesudelten Kopfgeldjäger, der immer noch auf dem Boden lag.
    „Keine Bewegung!", brüllte der Mann. Seine Stimme überschlug sich fast vor Angst.
    Skarr schaute sich um. Dabei ignorierte er den Gegner vor sich, während er die verbleibenden acht Söldner im Lagerhaus beobachtete. Jeder Einzelne von ihnen hielt sein Sturmgewehr feuerbereit auf ihn gerichtet. Er ließ das Messer fallen und hob seine Hände über den Kopf, während er langsam aufstand. Dabei drehte er sich um und sah Edan an. Der Söldner mit der Pistole trat ein paar

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