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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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sind meine Leute dabei, das neue Labor für Sie zu bauen. Weit genug von den Grenzen der Citadel entfernt, außerhalb der Reichweite des Rats. Aber wir können nicht alles, was wir brauchen, auf einmal kaufen. Nicht wenn wir keine ungewollte Aufmerksamkeit erregen wollen."
    „Sie haben bereits Aufmerksamkeit erregt", zischte der Mensch und kam damit auf den Spectre zurück.
    Qian war schon seit dem Angriff auf Sidon extrem aufgeregt. Mit jedem Tag, der verstrich, wurde er noch gereizter, streitlustiger und paranoider. Am Anfang hatte Edan geglaubt, dass ihn Schuldgefühle wegen des Verrats an seinen Untergebenen in den schnellen geistigen Verfall trieben. Aber er brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass etwas ganz anderes dahintersteckte.
    Qian war besessen von dem außerirdischen Artefakt. Nur das interessierte ihn noch, nur daran dachte er Tag und Nacht. Es schien dem Doktor physische Schmerzen zu bereiten, wenn er nicht daran arbeiten konnte, die Geheimnisse des Relikts zu entschlüsseln.
    „Der Spectre, der nach uns sucht", ermahnte ihn der Doktor, seine Stimme ein tiefes, bedrohliches Flüstern, „sucht eigentlich nach ihm!"
    Man musste nicht lange raten, um zu wissen, was mit ihm gemeint war. Trotzdem gab es überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass irgendjemand das Artefakt durch Zufall finden würde. Es befand sich immer noch weit draußen, wo Edans Forschungsteam es entdeckt hatte. Es kreiste im Orbit um eine nicht kartografierte Welt in einem weit entfernten Sonnensystem im Perseusnebel. Die einzigen Leute, die wussten, wo es sich befand, waren sie beide und die Mitglieder des Teams. Deshalb hatte Edan dafür gesorgt, dass sie auf der Oberfläche der nicht verzeichneten Welt vollständig ohne sonstigen Kontakt nach außen blieben.

Hätte er vorher gewusst, wie unvernünftig sich der Doktor verhalten würde, hätte er die Dinge anders angepackt. Wenn man ehrlich war, dann war Qian nicht der Einzige, der sich plötzlich unvernünftig verhielt. Früher hätte Edan niemals direkt mit Menschen verhandelt. Und trotz all der illegalen Aktivitäten, denen er nachgegangen war, um sein Vermögen zu mehren, hatte er es doch stets vermieden, mit den Spectres in Konflikt zu geraten.
    Aber von dem Moment an, als sie das erste Mal losgeflogen waren, um die unglaubliche Entdeckung zu begutachten, hatte er Entscheidungen getroffen, die jeder, der ihn kannte, als völlig untypisch bezeichnet hätte. Aber das konnten sie bloß sagen, weil sie das tatsächliche Ausmaß dieser Entdeckung nicht kannten.
    „Es ist da draußen nicht sicher", quengelte Qian weinerlich. „Wir sollten es näher hierher bringen."
    „Seien Sie kein Idiot", blaffte Edan. „Etwas von dieser Größe kann nicht einfach in ein anderes Sonnensystem transportiert werden! Nicht, bevor wir Schlepper und Arbeiter vor Ort haben. So nahe am Nebel würden wir die Aufmerksamkeit der Geth erregen. Können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn es denen in die Hände fällt?"
    Qian wusste darauf keine Antwort, aber deshalb verstummte er trotzdem nicht. „Dann bleibt es eben dort draußen." Seine Stimme troff vor Zynismus und Sarkasmus. „Während Ihre sogenannten Experten daran herumfummeln, sitze ich hier völlig untätig herum!"
    Zum Team, das das Relikt gefunden hatte, gehörten einige Wissenschaftler. Eigentlich waren sie auf der Suche nach protheanischen Artefakten gewesen, die Edans Firmenimperium vielleicht irgendwie nutzen konnte. Aber keiner von ihnen war Experte auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Deshalb hatte Dr. Qian recht, wenn er ihre Fähigkeiten anzweifelte.
    Edan hatte lange und gründlich nach jemandem mit dem Wissen und der Erfahrung gesucht, um das Potenzial des Artefakts zu entschlüsseln. Und nachdem er Millionen Credits auf eine intensive - und sehr diskrete - Suche verwandt hatte, musste er sich mit der Erkenntnis abfinden, dass der einzige in Frage kommende Kandidat ein Mensch war.
    Er schluckte seinen Stolz hinunter und schickte seine Mittelsleute aus, die Dr. Qian vorsichtig kontaktiert hatten. Ganz allmählich hatten sie den Doktor tiefer und tiefer in die Sache hineingezogen, ihn bei seiner wissenschaftlichen Neugierde und seinem professionellen Stolz gepackt und ihm immer nur kleinste, spannende Details des Fundes verraten. Das bizarre Umgarnen hatte über ein Jahr gedauert und hatte schließlich in einem Besuch Qi-ans gegipfelt, um das Artefakt selbst zu bestaunen.
    Es war alles genauso verlaufen, wie Edan es

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