Mass Effect 01 - Die Offenbarung

haben."
    „Mit den Geth?", hakte der Salarianer schnell ein. „Inwiefern?"
    „Das haben wir noch nicht herausgefunden. Vielleicht glaubt er, dass man darüber mit ihnen irgendwie kommunizieren kann. Vielleicht kann man sie sogar kontrollieren. Aber wir wissen noch nicht genug darüber. Auf jeden Fall glauben wir, dass diese Technologie eine echte Bedrohung darstellt. Und zwar nicht nur für die Allianz, sondern für die ganze Galaxis."
    „Und Sie glauben, wer auch immer Sidon angegriffen hat, besitzt diese Technologie jetzt?", fragte der Salarianer.
    „Möglicherweise", antwortete sie etwas zögerlich. „Es scheint, dass sich diese Technologie noch nicht einmal auf Sidon befunden hat. Qians Aufzeichnungen sind ein wenig ... wirr."
    „Wollen Sie damit andeuten, dass er geistig verwirrt war?", fragte die Asari.
    „Es gibt einige Hinweise darauf, ja."
    „Können wir dann überhaupt sicher sein, dass es diese Technologie wirklich gibt?", wollte der Salarianer wissen. „Oder jagen wir nur den Hirngespinsten eines Irren nach?"
    „Wenn sie wirklich existiert", ermahnte sie den Rat, „können wir es uns nicht leisten, sie zu ignorieren."
    „Wir müssen die Leute finden, die hinter dem Angriff auf Sidon stecken", stimmte der Turianer zu. „Bevor sie diese Technologie auf die Galaxis loslassen!"
    „Sie sollten bei Edan Had'dah beginnen, einem Batarianer, der auf Camala lebt. Lieutenant David Anderson, der in dieser Sache für uns ermittelt, glaubt, dass er hinter dem Angriff steckt. Ihre eigenen Leute können das überprüfen, wenn wir ihnen die Daten gegeben haben."
    Es entstand eine kurze Pause. Die Hologramme der Ratsmitglieder verschwanden, weil sie sich untereinander berieten.
    „Wir werden diese Informationen an den Spectre weitergeben, der für uns an dem Fall sitzt", erklärte der Salarianer, nachdem sie sich besprochen hatten.
    „Der Rat ist Ihnen dankbar, dass Sie uns diese Informationen mitgeteilt haben", sagte die Asari.
    „Die Allianz ist an einer guten Zusammenarbeit mit dem Rat sehr interessiert", erklärte Goyle. „Wir sind noch neu unter den galaktischen Völkern. Aber wir sind bereit, unseren Willen zur Zusammenarbeit und zum Zusammenleben mit den anderen Spezies unter Beweis zu stellen."
    Sie konnte an den Gesichtern der Ratsmitglieder ablesen, dass sie die drei würde für sich gewinnen können. Jetzt war es an der Zeit zuzuschlagen.
    „Kahlee Sanders, die Forscherin, die den Anschlag auf Sidon überlebt hat, versteckt sich zurzeit auf Camala", fuhr sie fort. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass sich ihr Leben in Gefahr befindet, solange sie sich dort aufhält. Die Allianz würde dort gern mit einem Schiff außerhalb des Raumhafens landen, um sie aufzunehmen und in Sicherheit zu bringen."
    „Das ist eine vernünftige Bitte", sagte der Turianer nach einigen
    Momenten des Nachdenkens. „Der Rat kann dafür sorgen, dass die batarianischen Behörden diese Landung erlauben."
    „Ich habe noch eine weitere Bitte, um die ich den Rat ersuchen muss", fügte Botschafterin Goyle hinzu und nutzte eine der grundlegendsten, aber effektivsten Taktiken in Verhandlungen: kleines Ja, großes Ja. Jemandem einen kleineren Gefallen abzuringen, führte zu einem Klima der Zustimmung und Zusammenarbeit. Dadurch stieg die Wahrscheinlichkeit, dass danach größere Zusagen erreicht werden konnten.
    „Lieutenant Anderson, unser Mann, der Edans Verwicklung in die Sache aufgedeckt hat, ist auch auf Camala."
    „Soll er auch von dort abgeholt werden?", fragte der Salarianer.
    „Eigentlich wollen wir, dass er den Spectre auf seiner Jagd nach Edan Had'dah begleitet."
    „Warum?", hakte die Asari nach. Goyle wusste nicht, ob sie misstrauisch oder nur neugierig war.
    „Aus verschiedenen Gründen", gestand die Botschafterin ein. „Wir glauben, dass Dr. Qian noch am Leben ist. Wenn er gefangen genommen wird, wollen wir, dass er an uns ausgeliefert wird, um sich vor Gericht für den Mord an unseren Leuten auf Sidon zu verantworten. Und wir betrachten das als Gelegenheit zum Lernen für Lieutenant Anderson. Der Ruf der Spectres ist weil bekannt, als Abgesandte des Rats und Wächter des Einflussgebietes der Citadel. Wenn er mit einem Ihrer Agenten zusammenarbeiten würde, könnte der Lieutenant verstehen, wie die Spectres den interstellaren Frieden und die Stabilität sichern."
    Sie zögerte einen kurzen Moment, bevor sie fortfuhr, um ihr nächstes Argument präzise vortragen zu können. Diese Anfrage konnte auch nach