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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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der Treppe.
    „War das der Letzte?“, fragte Hendel und wies auf den toten Cerberussoldaten auf dem Boden. Er vermutete, dass der Kampf vorbei war, weil er kein Gewehrfeuer mehr hörte.
    „Einer oder zwei könnten noch übrig sein“, antwortete der Kapitän. „Sie lassen sich zur Cyanid zurückfallen.“
    „Wir waren bereits auf der Flucht, als alle plötzlich zum Rückzug ansetzten“, fügte Lemm hinzu.
    „Warum sollten sie …“, begann Hendel, dann verstummte er. „Wo ist Kahlee? Wo ist Gillian?“
    Niemand antwortete.
    „Cerberus hat sie!“, brüllte Hendel. „Deshalb ziehen sie sich zurück!“
    Sofort rannten sie los in Richtung der Landebuchten.
    „Soll ich sie erschießen?“, fragte Golo.
    Grayson sah Kahlee an, die immer noch in ihrem Schutzanzug mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag. Der Quarianer hielt die Pistole gegen ihren Hinterkopf.
    „Nein“, sagte Grayson. „Lass sie leben. Sie ist eine Expertin in Sachen biotischer Verstärkerkonfigurationen. Cerberus könnte ihre Hilfe bei Gillians neuer Ausbildung brauchen.“
    „Ich werde Ihnen niemals bei Ihren Experimenten helfen“, antwortete Kahlee vom Boden aus.
    „Ruhe“, warnte Golo und trat sie hart in die Rippen. Grayson zuckte.
    Kahlee grunzte und rollte sich auf den Rücken, ihre Hände lagen an der Seite. „Gillian wird Sie hassen“, zischte sie und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. „Sie wird Ihnen nie vergeben.“
    Der Quarianer holte aus und trat sie erneut. Wimmernd zog Kahlee die Knie an, um sich zu schützen.
    „Genug!“, zischte Grayson.
    „Wie können Sie Ihrer eigenen Tochter nur so etwas antun?“, fragte Kahlee durch zusammengebissene Zähne, immer noch vor Schmerzen gekrümmt.
    „Haben Sie den Gabelstapler da draußen gesehen?“, wollte Grayson wissen. „Sehen Sie, wozu Gillian fähig ist? Das ist die Folge dessen, was Cerberus getan hat!“
    „Sie wollen aus ihr eine Waffe machen“, keuchte Kahlee hinter ihrer Maske. Grayson vermutete, dass mehrere ihrer Rippen gebrochen waren. „Sie verwandeln sie in ein Monster.“
    „Wir verwandeln sie in die Retterin der menschlichen Rasse“, konterte er.
    „Wir haben dafür keine Zeit“, ermahnte ihn Golo.
    „Sie zerstören sie“, knurrte Kahlee, ihre Worte voller Schmerz und Wut. „Diese Drogen haben ihren Zustand verschlechtert. Ohne sie hat Gillian die Chance, fast normal zu sein!“
    Ungebeten erschien in seiner Erinnerung das Bild von Gillian vor der Luftschleuse, die ihn tatsächlich umarmt hatte.
    Er erinnerte sich ihrer Worte und ihres überraschenden Trotzes.
    Wir müssen auf meine Freunde warten. Ich gehe nicht ohne sie.
    „Gillian war hier glücklich“, fuhr Kahlee fort. „Haben Sie das je zuvor erlebt? Sie war tatsächlich glücklich!“
    „Halts Maul!“, brüllte Golo und trat sie erneut.
    Dieses Mal hörte er nicht auf, sondern machte weiter, bis Grayson brüllte: „Aufhören! Das ist genug. Es ist vorbei.“
    Golo schaute ihn an, keuchte vor Anstrengung und zuckte die Achseln. Auf dem Boden rollte Kahlee kraftlos hin und her, stöhnte und wimmerte hinter ihrer Maske.
    Graysons blick wanderte zwischen ihr und seiner Tochter auf dem Bett hin und her. Sie wirkte so klein, so verletzlich und hilflos.
    Die Rettung hat ihren Preis, schien er den Erleuchteten in seinem Kopf sagen zu hören. Seine Gedanken wanderten zurück zu dem verstümmelten Quarianer in Pels Lagerhaus.
    Beurteile uns nicht nach den Methoden, sondern nach dem, was wir erreichen wollen.
    „Wir haben fast keine Zeit mehr“, erinnerte ihn Golo. „Wir müssen jetzt los. Wir können nicht auf die anderen warten.“
    Grayson erkannte plötzlich die Ähnlichkeiten zwischen dem Quarianer und seinem ehemaligen Partner. Beide waren sadistisch und brutal. Beide hatten kein Gewissen und setzten Folter und Mord ohne zu zögern zum persönlichen Vorteil ein.
    Und beide waren Verräter am eigenen Volk. Es machte ihn krank, daran zu denken, mit wem er sich verbündet hatte.
    Wir nehmen schreckliche Bürden für das höhere Ziel auf uns. Das ist der Preis, den wir für die Sache zahlen müssen.
    „Starte die Triebwerke und bring uns hier raus!“, befahl Grayson.
    Als der Quarianer sich zum Gehen umdrehte, beugte sich Grayson ruhig vor und hob die Pistole auf, die Kahlee fallen gelassen hatte. Er trat hinter den Quarianer und stieß den Lauf gegen die Hinterseite des Helms, zu nah für die kinetischen Schilde, um ihn zu schützen. Und dann schoss er Golo einmal in den Kopf. Die

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